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Das Referat war super gelaufen. Wir hatten beide eine Eins bekommen. Wir verbesserten also unsere Noten, und zwar alle. Irgendwie war das nicht so eine schlimme Bestrafung.

Am Abend würden Sara und ich auf eine Party gehen. Was es zu feiern gab, wusste ich nicht, aber es gab dort Alkohol und das war gut. Außerdem war morgen Samstag, wir mussten nicht in die Schule.

Um halb Acht klingelte es an meiner Tür. Sara war gekommen, wir würden uns gemeinsam fertig machen. Sara hatte ihren Eltern gesagt, dass sie bei mir übernachten würde, ihre Eltern erlaubten es ihr nämlich nicht, auf Partys zu gehen. Das war auch ein Grund, weshalb sie sich bei meinem Kleiderschrank bedienen musste. Aber was hieß hier „musste“, ich hatte die tollsten Kleider.

Ich war nicht so ein „Kleider-Mensch", nein, ich hasste Kleider. Deshalb zog ich auch eine schwarze Netzstrumpfhose, sehr kurze Jeans-Shorts, die dazu noch Löcher hatten, ein sehr kurzes, schwarzes Top mit Ausschnitt und bauchfrei und schwarze Stripper-Highheels an.

Sara währenddessen zog mein blaues, kurzes Cocktailkleid an, welches ihr mega gut stand. Ihre langen, blonden Haare trug sie in einem Messy Bun. Sie frischte noch ihr Make-up auf, während ich meinen Eyeliner nachzog und meine Augenlider schwarz schattierte. Ich musste zugeben, wir sahen geil aus.

Die Party veranstaltete ein Freund von Zayn. Dieser fuhr uns auch hin und zurück, falls wir zurück wollten. Sara blieb wahrscheinlich bei Luke, während ich... Ich schlief sicher komplett betrunken am Boden, wie jedes Mal.

Das Haus war riesig, wie die meistens Häuser in der Straße. Wir gingen durch den beleuchteten Garten. Überall hingen Lichterketten, redeten und lachten Menschen, standen Liegestühle... Sogar einen Pool gab es hier.

Zuerst begrüßten wir den Eigentümer des Hauses. „Heyy, ich bin Lea und das ist meine beste Freundin Sara", rief ich fröhlich. „Hey, freut mich, euch kennenzulernen. Ich bin Mike!", sagte Zayns Kumpel lächelnd und reichte uns beiden die Hand.

„Tobt euch ruhig aus, in den Zimmern dort drüben werden in einer halben Stunde Partyspiele stattfinden, gegenüber gibt's ein paar Zimmer für sonst was und gleich hinter der Tür ist die Küche. Dort sollte es genügend Alkohol und Snacks geben. Die anderen mussten bezahlen, um hier reinzukommen, aber ihr seid zu hübsch, um bezahlen zu müssen", erzählte Mike.

„Danke", strahlte ich ihn an und ging sofort in die Küche. Mir doch egal, ob das unhöflich war. Die Küche war riesig und überfüllt mit Haufen Flaschen und Dosen.

Ich nahm mir eine RedBull Dose und mischte diese mit Whiskey. Ich hatte gehört, dass das anders geil schmecken sollte. Und das tat es auch. Ich leerte die gesamte Flasche in mich rein und taumelte nach draußen.

Ich hatte Sara und Zayn verloren, dafür aber Luke gefunden. „Hi bro, was geht", begrüßte ich ihn. „Ich suche Sara. Hast du sie gesehen?", fragte Luke. „Sicher. Aber ich weiß nicht mehr, wo!", rief ich über die laute Musik hin.

„Das ist... keine Hilfe", sagte Luke erschöpft. „Ich hab auch nicht gesagt, dass das 'ne Hilfe ist. Komm, wir suchen sie gemeinsam", meinte ich und schnappte seine Hand. Wir gingen raus in den Garten und schon hatte ich Sara entdeckt. „Da ist sie doch", sagte ich grinsend und lief auf sie zu.

„Eya Lea, was geht", lallte sie. Sara hatte echt viel schon getrunken, obwohl wir gerade mal zwanzig Minuten hier waren. „Ich hab dir deinen Luke mitgebracht", strahlte ich. Ich war schließlich Stellvertreter des Liebesverteilers.

„Sara, wieso trinkst du so viel", sagte Luke genervt. „Weil das Spaaaß macht", kicherte sie und nahm noch einen Shot Tequila. „Ich hoffe, da ist Zitrone dabei", ermahnte ich sie streng. „Natürlich", sagte Sara belustigt. „Meine Güte, das ist nicht gesund", stöhnte Luke auf.

„Weißt du, was nicht gesund ist? Sich die ganze Zeit zu beschweren", sagte ich empört und deutete mit den Finger auf seine Brust. Luke trat einen einen Schritt zurück. „Ich bin vergeben. Finger weg."

„Hach, ich bewundere deine Treue, aber was denkst du dir? Dass ich meiner besten Freundin den Freund wegschnappe? Vor allem, ich habe dich nicht einmal berührt", fauchte ich. Dieser Typ war eine Spaßbremse.

„Hey, ich hab dir noch was mitgebracht", sagte Zayn und hielt mir eine Vodkaflasche hin. „Danke, du bist ein Schatz", rief ich und küsste ihn auf die Wange. „Kein Problem", lachte Zayn. „Aber lass uns langsam reingehen, das erste Spiel beginnt bald!"

Wir gingen zu zweit in den ersten Raum.
Zu meiner Überraschung saßen dort Mike und Killian und beredeten etwas. „Stören wir?", fragte Zayn höflich. Wäre ich er, hätte ich Killian umgebracht, wegen Ana.

„Nein, kommt rein", sagte Mike freundlich. Er musste um die fünfundzwanzig sein, etwas älter als wir. Ich sah, wie Killian mich abcheckte.
Schließlich traf sein Blick auf meinen. Seine Augen strahlten nicht, sie waren matt und glanzlos.

Nach und nach füllte sich der Raum. „Lea, rutsch mal ein bisschen näher zu Killian. Und Zayn, du rutscht nach. Es sollen ja so viele wie möglich Platz haben", sagte Mike. Ich rutschte näher zu Killian und konnte seinen zarten Rosenduft einatmen. „Hey", sagte ich nervös.

„Hi. Du siehst gut aus."

bittersweet like heroine ✓ Where stories live. Discover now