Wilkommen im Reich der Prinzessin

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HARRY
Als ich aufwachte lag ich in meinem Bett. Neben mir lag eine Schüssel und auf dem kleinen Nachttisch in der Ecke der Koje stand eine Tasse Tee und Salzstangen. Ich richtete mich auf. Mir war übel.

„Ist er schon wach?", hörte ich Liam sagen. „Keine Ahnung. Er hat sich gestern Nacht übergeben. Hab ihm Tee, Salzstangen und ne Schüssel hingestellt", antwortete Louis ihm. Er hatte es also getan für mich. Ich roch an dem Tee. Natürlich war es mein Lieblings Tee. Er kannte mich und meine Gewohnheiten. „Ist wieder was bei euch passiert oder-" Weiter kam Liam nicht. „Keine Ahnung, Man. Wir sind Freunde", unterbrach Louis ihn. Mein Magen zog sich zusammen und mir wurde noch schlechter. „Okay..." Liam schien skeptisch.

Ich konnte nicht länger lauschen. Mein Herz und mein Magen machte das nicht mit. Also zog ich kurzerhand meinen Vorhang auf. Liam und Louis zuckten beide zusammen und fuhren zu mir herum. Ich zwang mich zu einem kleinen Lächeln. Zum Glück handelte Liam sofort und ließ es garnicht erst zu einer peinlichen Stille kommen. „Heyy, Harry, wie geht's dir?" „Mhmm", murmelte ich. Liam kam zu mir und kniete sich besorgt neben mein Bett.

Louis stand abseits, musterte mich kurz und wollte dann beinahe wieder umdrehen. „Danke für den Tee, Lou", platzte es aus mir hervor. Er drehte sich mit einem kleinen nicken zu mir um. „Klar. Gerne.", meinte er. Eine kurze Stille lag zwischen uns. „Brauchst du noch was?", fragte er dann. Ich schüttelte dankend den Kopf. Louis nickte nur. „Gute Besserung", sagte er knapp und ging.

Ich ließ mich zurück in mein Bett auf den Rücken fallen und rieb mir über das Gesicht. Dann schaute ich Liam an, der immer noch neben mir kniete. „Schau nicht so", sagte ich. „Was ist gestern passiert?", fragte er ohne auf meine Bitte einzugehen. Ich starrte wieder an die Decke, um seinem Blick auszuweichen. „Ich weiß nicht...", murmelte ich, doch damit gab er nicht zufrieden. „Harry...", hackte er in strengem Ton nach.

„Mir war übel, es ging alles so schnell. Keine Ahnung. Ich hab mich übergeben und da war dann halt er." Liam schaute mich eindringlich an. „Ach Man, Li. Ich weiß auch nicht. Mir ging's scheiße. Er hat sich um mich gekümmert." Liam ließ echt nicht locker mit seinen fordernden Blicken. „Er hat mich geküsst", rückte ich mit der Sprache raus. Liams Blick sprach Bände. „Nicht richtig. Nur so auf die Stirn." Seine Gesichtszüge klarten wenigstens ein bisschen auf. „Und dann?", wollte er wissen. „Ja nichts eben. Ich..Naja...Ich habe ihm gesagt, dass er aufhören soll und ihn gefragt, ob wir Freunde sein wollen."

Liams Kinnlade klappte herunter. Ich schluckte stark, mir war so übel und diese Konversation machte es nicht besser. „Und jetzt seit ihr...Freunde?" „Jap." Liam musterte mich bedenklich. „Hör auf damit, Li. Hör auf mir ein schlechtes Gewissen zu machen!" „Tue ich nicht...Ich wundere mich nur", stritt er ab. „Du liebst- ich meine hast ihn doch geliebt und-" „Ja, ich habe ihn geliebt. Aber jetzt date ich Taylor." Ich wusste selber nicht, was ich da von mir gab. Liam musterte mich skeptisch. „Du hast ihn einfach gegen Taylor eingetauscht?" „Ich habe ihn nicht einge- Weißt du was Liam, ich bin dir keine Erklärung schuldig. Du hast mir nichts vorzuschreiben." Mit diesen Worten drehte ich mich in meinem Bett um und kehrte ihm damit den Rücken zu.

Ich hörte wie er tief durchatmete und dann aufstand. „Ich weiß, dass ich dir nichts vorschreiben kann und wenn sie dich glücklich macht, soll es so sein. Ich hoffe nur für dich, dass du keinen Fehler machst, den du später bereuen wirst." Dann entfernten sich seine Schritte.

Der Tag und auch der nächste vergingen schleppend. Ich übergab mich ein paar Mal und schlief eigentlich die ganze Zeit. Die anderen hatten es glücklicher Weise nicht abbekommen. Nur Zayn und ich lagen flach. Das nächste Konzert wurde abgesagt und auf das Ende der Tour verlegt.

Manchmal setzten sich Niall und Liam neben mich und erzählten mir irgendetwas oder brachten mir Tee. Louis sah ich eher selten. Nur wenn er an meinem Bett vorbei lief und ich gerade wach war, wechselten wir manchmal einige Worte. Die Gespräche mit ihm waren ernüchternd. Sie bestanden immer aus den selben Sätzen:
„Wie geht es dir?"
„Besser"
„Das ist gut"
„Was machst du jetzt?"
„Ich geh runter" oder „Ich geh schlafen" oder „Ich geh duschen".
„Ah, okay."
So war es jedes mal.

Larry Stylinson - My Reason To LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt