Kapitel 1

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Die Straße wimmelte trotz der draußen vorbeiziehenden Nacht von Menschen. Paare die Hand in Hand umherschlenderten. Gruppen von Freunden die amüsiert lachten. Sie saßen an Cafétischen, in Bistros oder betrachteten die Auslagen in den Schaufenstern der Geschäfte.

Überall wo sie hinsah wimmelte es von Leben, von Spaß und dem Lachen der Menschen die ihr Leben zu genießen schienen. In letzter Zeit hatte sie das Gefühl ihr eigenes Leben würde in einem raschen Tempo ablaufen. Sie hatte immer mehr den Eindruck als wäre sie in einem Rad gefangen das nicht aufhören wollte sich um sie zu drehen und sie in einen endlosen Kreislauf von vergehender Zeit und Sinnlosigkeiten einzuschließen.

Lange war es her, als sie das letzte Mal wirklich Spaß gehabt hatte. Sie hielt ein Taxi an und stieg ein. „Bringen Sie mich in die nächste Bar." „Falls Sie Tanzclubs mögen, hier in der Nähe ist ein ziemlich guter. Viele meine Fahrgäste haben in den höchsten Tönen von diesem Laden gesprochen." Sie stimmte zu und ließ sich hinfahren.

Als sie sich ihren Weg in den überfüllten Club bahnte, hallte Technomusik wider und dröhnte aus riesigen Boxen, die einen Rahmen um die DJ-Box bildeten. Stroboskoplicht leuchtete auf die Tanzfläche; die pulsierenden Lichtstrahlen durchschnitten die dünnen Rauchfäden, die in der Luft hingen. Auf der Tanzfläche-und auf jedem Quadratmeter tanzten Menschen. Sie hob die Hände und tanzte sich durch die Menschenmenge.

Sie bestellte sich im vorbeilaufen einen Drink und ließ sich auf einen leeren Platz sinken. Ihr Blick fiel herüber zu den Strippern, die gute Arbeit leisteten. Die Mädchen schmachteten und kreischten. Sie nippte an ihrem Drink und hatte das eigenartige Gefühl beobachtet zu werden.

Sie spürte, wie ein starren quer durch den abgedunkelten Raum nach ihr griff. Als sie über den Rand ihres Cocktailglases hinwegblickte erhaschte sie einen kurzen Blick auf die Barkeeper. Nervös wandte sie den Blick wieder ab, während eine kurze Hitzewelle ihren Körper durchströmte.

Sie stellte ihren Drink ab, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und riskierte einen weiteren schnellen Blick zu der Stelle an der die Männer standen.

Der Rechte der beiden Männer hatte das attraktivste Gesicht, das sie je gesehen hatte. Sein Bild könnte ohne weiteres jedes Fashion-Magazin zieren.

Dunkle Augenbrauen und vermutlich ebenso dunkle Augen. Seine ausgeprägten Wangenknochen hoben sich leicht als er lächelte. Er wirkte wie der Inbegriff von groß, dunkel und gutaussehend. Sie wollte ihre Aufmerksamkeit gerade auf seinen Körper lenken, da stellte sie entsetzt fest, das einer der Männer sie unverhohlen anstarrte. Sieversuche den Blick abzuwenden aber schaffte es nicht.

„Die steht auf dich."

Er hob den Blick von dem Glas welches er gerade säuberte. Am anderen Ende des überfüllten Clubs, zwischen all den Leibern, sah er die fragliche <Sie<.

Eine Frau in einem kurzen Rock saß unter einer der Deckenlampen des Lunaire. Blauer Schein der Lampen ergoss sich über ihr braunes Haar, ihre Elfenbeinhaut und den Wahnsinnskörper. Sie war eine Erscheinung, schön wie ein Model, leuchtend wie eine Heilige. Und sie starrte sie tatsächlich an, obwohl er bezweifelte, dass sie wirklich auf ihn stand. Er hatte sie hier noch nie gesehen, was nicht heißen musste, das sie nicht von hier kam. Die Stadt war groß genug, dass man nicht jeden kennen konnte.

„Ich sag dir, die Frau steht auf dich, Alter." Raven warf Mr. Superkuppler einen Seitenblick zu. Danny war einer der Gründe, weshalb er hier gelandet war.

„Ach was." Er nahm ein weiteres Glas und spülte es. „Ich bin nicht ihr Typ." „Woher willst du das wissen?" „Weiß ich eben." „Du bist ein Idiot." Danny fuhr sich mit einer Hand durch die blonde Haarflut auf seinem Kopf, und die Strähnen legten sich sofort wieder brav in ihre Ursprungsposition.

Wolfblut- Diener des MondesDonde viven las historias. Descúbrelo ahora