Kapitel 2

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Danny hielt inne als er eine Vision vor Augen vernahm welche ihm so gar nicht gefiel. Er konnte das Blut meilenweit riechen obwohl er in einem Gebäude war. Und dann war da noch ein Geruch den er zuerst nicht zuordnen konnte.

„Raven! Sie ist in Gefahr. Draußen, gleich um die Ecke. Sie sind zu dritt." Er drehte sich zu seinem Freund um und man konnte die Angst auf seinem Gesicht erkennen. Blanke Panik. Hoffentlich war ihr nichts passiert. Er eilte zum Hinterausgang hinaus und folgte dem Blutgeruch zu einer abgelegen Seitengasse in der es schon öfter Probleme gegeben hatte. Er wollte gerade um die Ecke gehen da prallte jemand in ihn hinein.

Er wusste schon am Geruch wer da vor ihm stand. Syrena. Er konnte ihre Angst wittern. Er würde die Monster umbringen wenn sie ihr auch nur ein Haar gekrümmt hatten. „Haben sie dir etwas getan Syrena?" Sie blickte hoch, direkt in seine Augen und war überrascht ihn hier draußen zu sehen. „Ich...ich bin unversehrt." Sie klammerte sich an ihn und hatte das Gefühl das sie in seiner Gegenwart in Sicherheit war. „Komm ich bring dich rein und dann beruhigst du dich erst einmal wieder und erzählst mir was passiert ist." Auch wenn er sich das bereits denken konnte. Die Anzahl der Vampire die unschuldige Menschen angriffen stieg in den letzten Monaten drastisch an.

„Wenn ich dir erzähle, was ich gesehen habe wirst du nur mit dem Kopf schütteln und mich für verrückt halten." „Werde ich nicht. Ich weiß, das die Welt nicht das ist, was sie vorgibt. Da wo Licht ist, ist auch Dunkelheit."

Er brachte sie in sein Büro, legte ihr eine Decke über, die er sonst oft benutzte wenn es abends länger wurde und die Buchhaltung bis spät in die Nacht dauerte, und hockte sich vor sie. Er konnte spüren, dass sie noch immer unter Schock stand. Wie sollte er ihr erzählen was sich dort draußen zugetragen hatte ohne zu viel von der Wahrheit Preis zu geben.

Es kam nie etwas Gutes dabei heraus wenn man den Menschen davon erzählte dass es Wesen auf dieser Welt, direkt unter ihnen gab von denen sie dachten, dass man sie erfunden hatte. Entweder hielten sie einen für völlig verrückt oder sie liefen schreiend davon. Keines davon war eine besonders gute Option. Und sie schien nicht gerade die Sorte von Mensch zu sein, der man so leicht etwas vormachen konnte.

„Alles in Ordnung bei dir Syrena? Hast du irgendwo Schmerzen?" Sie schüttelte den Kopf und blickte noch immer auf den Boden. Das tat sie bereits seitdem sie das Büro betreten hatte.

„Bist du sicher, das dir die Mistkerle kein Leid angetan haben?" „Ja, es geht mir gut, danke." Sie hob den Kopf leicht an und lächelte leicht, doch in ihren Augen konnte er noch immer eine Spur von Angst erkennen.

„Was um alles in der Welt ist da draußen vor sich gegangen? Waren das... Waren das Vampire? Ich mein ich weiß das es Vampire auf dieser Welt gibt, das sie unter uns wandeln, aber ich bin noch nie einem leibhaftigen Vampir begegnet."

Woher in Gottes Namen wusste sie von Vampiren? Wurde sie in ihrer Vergangenheit bereits schon einmal von ihnen angegriffen? Über wie viel wusste sie Bescheid?

„Danke das du mir geholfen hast Raven. Ohne dich...Ich weiß nicht, was dann passiert wäre." „Kann ich dich nach Hause begleiten. Nur für den Fall, dass sie noch einmal auftauchen sollten." Insgeheim wusste er, dass Daniel sich bereist um die Viecher gekümmert hatte. Sie würden ihr kein Leid mehr antun. „Vor mir hast du nichts zu befürchten, ehrlich." Sie schüttelte den Kopf. „Ich komme alleine nach Hause. Mir wird nichts passieren."

Sie konnte nicht zulassen, dass ihr Hunger in seiner Anwesenheit immer stärker wurde. Es war das Letzte was sie wollte, dass er erfuhr was sie in Wirklichkeit war. Sie stand auf, legte die Decke beiseite und nahm ihre Sachen. „Ich bin dir wirklich sehr dankbar, aber ich sollte jetzt gehen. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder." Ganz bestimmt würde sie ihn nicht noch einmal treffen. Nicht nachdem was er in ihr ausgelöst hatte. Das konnte sie jetzt bei Weitem nicht gebrauchen. Schnell verließ sie die Bar, hielt ein Taxi an und machte sich auf den Weg zu ihrer Wohnung.

„Die hat dich aber ganz schön im Regen stehen lassen. Ist irgendwas vorgefallen?" Er drehte sich zu Danny um der im Türrahmen lehnte, Blut war auf seinem Hemd und an seinen Händen verteilt. „Sie hatte sicher nur Angst. Übrigends weiß sie über Vampire Bescheid." „Das sie über Vampire Bescheid weiß ist doch jetzt erstmal zweitrangig. Sie hat dein Interesse geweckt, ist es nicht so?" „Ich kenne sie kaum." „Nun geh ihr schon nach und hol dir dein Mädchen, deine Gefährtin." „Jetzt mach mal halblang. Ich kenne sie gerade mal ein paar Minuten." „Und trotzdem erhebst du schon Anspruch auf sie. Du stinkst nur so nach ausgeschütteten Pheromonen. Dich kann man bis in den Hinterhof riechen." „Ich hoffe für dich das du die Schweinerei auch wieder beseitigt hast." „Jaja, lenk du nur schön von dir selber ab. Aber ja. Ist alles erledigt Boss. Ich geh mich nur schnell umziehen." „Hau dir was zwischen die Kiemen. Nicht das du die Gäste noch als Mitternachtsnack benutzt."

„Wann habe ich das letzte Mal einen deiner Gäste verspeist? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das je vorgekommen ist. Ich habe mich unter Kontrolle Raven." „Weiß ich doch. Und nun ab mit dir in die Umkleide sonst stinkt gleich die ganze Bar nach Blut." Danny nickte, grinste leicht und verschwand aus dem Türrahmen und damit aus seinem Blickfeld.

Wie er ihn irgendwann nochmal für seine Gabe des Gedankenlesens verfluchte. Blöde Vampire. Immer streifen sie einem durch den Kopf. Aber er hatte ja Recht. Syrena hatte sein Interesse geweckt. Aber wie sollte er sie wiederfinden? Es war unmöglich ihrem Geruch zu folgen, besonders wenn sie öffentliche Verkehrsmittel benutzt hatte.

Gut wenn man Freunde hatte, die quasi jeden ausfindig machen konnte. Raven schnappte sich sein Handy und rief seinen Kumpel Blaze an. Wenn einer sie fand dann er.

„Ich hatte noch nicht mit dir gerechnet Raven. Was gibt's?" „Du musst jemanden für mich finden. Eine Frau." Er konnte förmlich spüren wie sein Kumpel am Ende der Leitung zu grinsen anfing. „Soso eine Frau also. Das ist ja mal was ganz neues du einsamer Wolf." Raven knurrte leicht. Er sollte besser nicht zu weit gehen.

Syrena ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen, schleuderte ihre Schuhe in eine Ecke und ließ sich auf ihr Bett fallen. Gott wie dämlich sie gewesen war. Innerlich fluchte sie in Endlosschleife. Sie wusste doch genau wie es enden würde. Es war immer das gleiche. Warum suchte sie sich immer die falschen Männer aus?

Warum konnte es nicht einmal normal ablaufen. In eine Bar gehen, was trinken, einen hübschen Mann treffen, mit ihm flirten und hinterher mit ihm ausgehen.

Ihr Handy vibrierte auf dem Nachtisch und riss sie aus meinen Gedanken. Es war ihre beste Freundin. „Gott Apryl ich bin so froh, dass du anrufst", kreischte sie schon fast ins Telefon und ließ sich auf ihr Bett fallen.

„Syrena was ist denn los? Du klingst ja gar nicht wie sonst." Apryl war ihre beste Freundin, fast schon wie eine große Schwester, bevor sich ihre Wege vor 3 Monaten trennten. „Ich hab einen Mann kennengelernt", seufzte sie ins Telefon. „Und warum klingst du als wäre jemand gestorben? Syrena erzähl mir nicht, dass er ein Arschloch ist." „Nein...ein echter Gentleman. Zumindestens auf den ersten Blick. Ich kann nicht genau bestimmen was mit ihm nicht stimmt aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass er kein Mensch ist. Apryl ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bekomme ihn einfach nicht aus meinem Kopf." Apryl seufzte am anderen Ende. „Und wo genau liegt das Problem? Du bist selber kein Mensch. Außerdem was weißt du schon über ihn. Lern ihn doch erstmal kennen."

„Ich weiß nur das er verdammt heiß ist. Und das weiß er wahrscheinlich auch." Apryl kicherte. „Tu das was du am besten kannst Syrena. Verführ ihn. Du musst dringend gevögelt werden. Wie lange ist das letzte Mal her?" „Ach hör doch auf. Mir geht es gut. Versprochen." „Hab dich lieb Syrena. Leg dich hin. Etwas Schlaf wird dir gut tun. Und bleib an dem Typen dran." Ich hörte sie durch das Telefon leise lachen. Ich lächelte, wünschte ihr eine gute Nacht und legte auf. Apryl hatte Recht. Ich brauchte dringend einen Mann in meinem Bett. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 04, 2022 ⏰

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