Schicksal

5. Kapitel

Sophia und ich stehen vor meinem Spiegel und betrachten uns. Sie hat ein Kleid in babyrosa an, während ich ein dunkelblaues trage.

Ich drehe mich einmal um die eigene Achse: „Ne, das find ich nicht so gut.“

„Dann nehme ich es.“, Sophia sieht mich grinsend an.

Ich gehe zu meinem Bett wo ein großer Haufen Klamotten liegt. Dort krame ich das nächste Outfit, welches ich anprobieren möchte, raus: ein schwarzer Rock und eine weiße Bluse.
Wir ziehen unsere Kleider aus und ich gebe Sophia das blaue, dann ziehe ich selbst den Rock und die Bluse an. Ich verstecke die Bluse in dem mir bis ungefähr zu den Knien reichenden Rock und lasse die drei obersten Knöpfe auf, dann betrachte ich mich wieder im Spiegel.

Ich drehe mich einmal im Kreis: „Das ist perfekt!“

Sophia tritt jetzt in dem dunkelblauen Kleid neben mich und schaut ebenfalls in den Spiegel: „Du hast Recht. Wir sehen beide toll aus! Ich denke wir sind bereit für die Party! Aber vorher schminken wir uns noch.“

Wir gehen ins Badezimmer. Ich krame meine Schminksachen aus dem Schrank und wir fangen an. Sophia benutzt passend zu dem Kleid einen blauen Liedschatten, außerdem zieht sie einen Eyeliner Strich und trägt sich Wimperntusche auf. Mit meinem Augenbrauenstift betont sie ihre Augenbrauen. Nachdem sie sich dann noch die Lippen in einem zarten Rot geschminkt und auf ihre Wangen Rouge aufgetragen hat, ist sie fertig.

Mein Make-up ist nicht ganz so aufwendig, ich trage nur dezent hellbraun glitzernden Liedschatten und dazu Wimperntusche auf. Meine Lippen schminke ich mit einem durchsichtigen leicht glitzernden Lippgloss.

Während Sophia ihre blonden fast hüftlangen Haare mit dem Glätteisen leicht wellt, stecke ich meine hellbraunen brustlagen Haare zu einem Dutt nach oben.

Als wir fertig sind schauen wir uns im Spiegel an und fangen dann fast gleichzeitig an zu kreischen. Wir umarmen uns und drücken uns dann kurz darauf wieder von einander weg, damit unsere Outfits nicht kaputt gehen. Dann fangen wir an zu lachen.

Ungefähr eine Stunde später sind wir auf der Party.

Sophia tanzt mit Nick, Leons bestem Freund und ihr Crush. Ich sitze neben Flo auf einem der Barhocker und trinke schon den zweiten Cocktail. Es schmecken aber auch wirklich zu gut.

Auf ein mal lässt sich jemand auf meiner anderen Seite nieder: Leon. Na toll, was will der denn hier? Okay, die Party ist ja nicht nur für mich, aber im Ernst, kann der sich nicht wo anders hin setzten? 

Anscheinend nicht. Und jetzt muss er mich auch noch so blöd von oben bis unten mustern.

„Ist was?“, frage ich schon leicht angetrunken von den vielen Cocktails.

„Ne, ne, alles gut.“, er dreht sich wieder zu dem Mädchen, mit dem er gekommen ist und unterhält sich mit ihr.

„Lass dich nicht von dem nerven.“, sagt Flo jetzt zu mir.

„Hmpf!“

Super Antwort, Eve! Das machst du echt toll! Du hast gerade dein drittes Date und bis schon so unfreundlich!

Aber zum Glück interessiert Flo meine Antwort reichlich wenig: „Willst du noch was trinken?“

Ich nicke und Flo bestellt beim Barkeeper zwei Gläser Rotwein.

Ich weiß nicht, wie die Veranstalter dieser Party an den Alkohol gekommen sind, schließlich darf man bei uns erst mit 21 trinken, aber es ist mir reichlich egal. Das Zeug schmeckt gut und das reicht mir im Moment.

Ich trinke mein Glas fast auf Ex und hole mir sofort noch ein zweites. Als ich damit auch fertig bin merke ich den Alkohol schon in meinem Blut. Ich kann nicht mehr so ganz grade sitzen und ich kichere über fast jeden Satz, den Flo sagt. Eben genannter bestellt gerade noch zwei Gläser des guten Weins.