Chapter 15: Von Briefen zu riskanten Flugmanövern

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James Pov:

Nach dem Unterricht bei Minnie kommt Sirius geknickt auf uns zu. Ich frage: "Hey Padfoot! Was ist los? Ist es so schlecht gelaufen?" Er nickt nur und sagt: "Sie hat mir kein einziges mal in die Augen gesehen und versucht so wenig wie möglich mit mir zu reden... Ich bin ein schrecklicher Bruder!" Ich lege einen Arm um ihn und sage: "Du hast vielleicht ein paar Fehler in der Vergangenheit gemacht, aber deine Schwester braucht dich jetzt. Versuch einfach zu ihr durch zu dringen und dann kannst du versuchen ihr zu helfen!" Er nickt und wir gehen in den Gemeinschaftsraum. Dort angekommen setzen wir uns an den Kamin und Moony macht seine Hausarbeiten, Peter beobachtet ein paar vorbeilaufende Leute und ich bespreche mit Sirius ein paar Taktiken, die wir bei unserem nächsten Quidditchspiel anwenden möchten. Wir sind so in unser Gespräch vertieft, dass wir die Leute, die den Gemeinschaftsraum betreten erst gar nicht bemerken. Erst als sie vor uns stehen bemerken wir ihre Anwesenheit. Mein Herz schlägt sofort schneller, als ich bemerke, wer dort vor uns steht. Es sind Lily, McKinnon und Macdonald. Sofort frage ich: "Lily! Wie schön dich zu sehen. Hast du es dir doch anders überlegt und möchtest mit mir ausgehen?" Ich fahre mir einmal durch meine Haare und zwinkere ihr zu. Sie verdreht nur die Augen und sieht mich mit einem Todesblick an. Wow, dieser Blick ist schlimmer als der Cruciatus und der Todesfluch zusammen! Sie sagt in einer wütenden Stimme: "Niemals Potter! Nicht einmal in deinen wildesten Träumen würde ich auf ein Date mit dir gehen!!!" Ich grinse und sage: "In meinen Träumen sind wir schon lange nicht mehr in der Dating-Phase." Lily möchte schon weiterschimpfen, aber Macdonald unterbricht sie und sagt in einem ruhigen Tonfall: "Wir sind eigentlich hier, weil wir mit Black reden möchten. Es geht um seine Schwester." Sofort hat sie seine Aufmerksamkeit und er sieht sie abwartend an. McKinnon fährt fort: "Wir teilen uns mit ihr ja einen Schlafsaal und uns kommt ihr Verhalten etwas komisch vor. Sie hat immer einen Zauber auf ihren Bettvorhängen und sie verlässt schon lange vor uns den Schlafsaal. Hin und wieder bekommt  sie auch Briefe, die sie sofort in einer Schublade verschwinden lässt, oder in ihre Tasche steckt." Lily ergänzt: "Jetzt gerade eben hat sie auch wieder einen Brief bekommen und sie ist total blass geworden. Irgendwie machen wir uns Sorgen um sie und wollen ihr helfen. Sirius weißt du was das alles bedeutet?" Sirius seufzt und fährt sich einmal durch die Haare, dann beginnt er zu erklären: "Ihr wisst ja wie die Blacks ihre Kinder behandeln. Nun ja. Als ich abgehauen bin, muss es anscheinend noch schlimmer geworden sein und sie haben Serena für mein Verhalten wahrscheinlich auch noch mit bestraft. Jedenfalls habe ich einen Fehler begangen und nie wirklich mit ihr geredet. Sie denkt dass ich sie wie der Rest unser reizenden Familie hasse und verachte. Außerdem hat sie glaube ich ziemlich viele Wunden und Verletzungen, die ihr das Leben auch nicht gerade leicht machen." Die Mädchen sehen Padfoot entsetzt an und Lily fragt entsetzt: "Ist das auch der Grund warum sie nicht mit dir redet? Also in Verwandlung hat es nicht so ausgesehen, als ob sie dich überhaupt angesehen hat..." Sirius nickt und sagt: "Ja, ich habe ziemlich Scheiße gebaut." Ich bemerke eine Person, die gerade die Treppe der Mädchen-Schlafsälen. Diese Person ist niemand anderes als Serena Black persönlich. Ich sage leise zu den anderen gewandt: "Serena kommt gerade die Treppen runter." Alle sehen sofort zu der besagten Person und Wormtail fragt: "Warum hat sie denn einen Besen dabei?" Erst jetzt fällt mir der ziemlich kaputte Besen in ihrer Hand auf. Was will sie denn mit dem? Zum fliegen taugt der aber nicht mehr... Sie verlässt schnellen Schrittes den Gemeinschaftsraum und die Mädchen springen sofort auf und gehen ihr hinterher. Sirius ruft leise: "Wartet.", und wir gehen zusammen mit den Mädchen Serena nach. Wir halten immer sehr viel Abstand und versuchen so leise wie möglich zu sein. Serena geht hinaus auf die Ländereien und geht auf eine Wiese in der Nähe des Schwarzen Sees. Wir bleiben im Schutz einiger Bäume stehen und beobachten sie. 

Serena Pov:

Nach dem Unterricht gehe ich sofort in meinen Schlafsaal. Dort angekommen setze ich mich erst einmal auf mein Bett und genieße die Ruhe. Doch diese wird mir nicht lange gegönnt, denn eine Minute später, kommt eine Eule durch das offene Fenster geflogen und lässt sich auf meinem Bettpfosten nieder. Ich nehme ihr den Brief ab und streiche ihr einmal dankend durch ihr Gefieder. Ich öffne den Brief und lese was drin steht.

Brief:

Serena Gwendolyn Black! Ich kann mich nicht daran erinnern, dir jemals erlaubt zu haben, dich mit Schlammblütern, Halbblütern oder Blutsverrätern abzugeben. Durch eine sichere Quelle weiß ich ganz genau, dass du dich öfters mit genau solchen abgibst! Wenn ich noch einmal höre, dass du auch nur die gleiche Luft wie solche Missgeburten einatmest, verspreche ich dir, dass du diesen Sommer nie mehr vergessen wirst und in unserem Keller verroten wirst!

Unterzeichnet von

Walburga Black, Tochter von Pollux Black und Irma Black

Entsetzt lese ich mir den Brief nochmal und nochmal durch. Woher weiß sie davon? Ich lege den Brief in eine Schublade und atme ein paar mal tief durch. Entschlossen schnappe ich mir meinen alten Besen. Ich brauche jetzt etwas, um mich von diesem ganzen Hippogreifen-Mist  abzulenken! Ich gehe in den Gemeinschaftsraum hinunter und gehe schnellen Schrittes hinaus auf eine Wiese in der Nähe des Schwarzen Sees. Ich schwinge mich auf meinen Besen und steige in die Luft auf. Endlich! Ich habe dieses Gefühl so sehr vermisst. Ich bin schon seit einem halben Jahr auf keinem Besen mehr gesessen, weil Mutter es mir verboten hat. Sie meinte, dass es undamenhaft wäre und sich für eine Black nicht gehöre. Ich drehe einen Salto und danach eine dreifache Schraube. Ich breite meine Arme aus und lasse den Wind durch meine Haare wehen. Ich fliege noch einige Manöver, bis ich mich zu einem Sturzflug entscheide. Ich reiße meinen Besen nach oben und steige ziemlich weit hinauf. Als ich denke, dass ich weit genug oben bin, mache ich mich klein auf meinem Besen und stürze in Richtung Boden. Der Wind peitscht in mein Gesicht und erschwert mir die Sicht. Zirka zwei Meter vor dem Boden, reiße ich meinen Besen wieder hinauf und drehe einige Saltos um wieder an Geschwindigkeit zu verlieren. Ich lande schließlich wieder und grinse wie so eine Verrückte, weil ich diesen Trick noch nie unfallfrei geschafft habe. Immer bin ich auf dem Boden aufgekommen und habe mir irgendetwas gebrochen oder verstaucht. Stolz und fröhlich mache ich mich wieder auf den Weg zurück ins Schloss. Durch meine Fröhlichkeit bemerke ich auch nicht die sieben Schüler und Schülerinnen, die mich entsetzt beobachtet haben und mir mit offenen Mündern hinterhersehen. 

Sirius Pov:

Ist das gerade wirklich passiert? Hat meine kleine Schwester gerade einen perfekten Sturzflug hingelegt? Und das mit ihren 11 Jahren? Ich meine nicht einmal James und ich bekommen das so perfekt hin! Und wir sind im Quidditchteam und trainieren fast jeden Tag. James sagt plötzlich ganz entsetzt: "Die ist besser als wir!" Ich nicke immer noch perplex und McKinnon fragt: "Black. Hast du ihr das beigebracht? Also als du noch bei euren Eltern gewohnt hast?" Ich schüttle meinen Kopf und antworte: "Ich wusste bis gerade eben noch gar nicht, dass sie überhaupt fliegen kann!" Remus sagt: "Sirius. Du musst mit ihr reden! Ich meine, weißt du wie gefährlich so ein Sturzflug sein kann?! Nur die besten können so etwas und falls sie mal irgendeinen Fehler oder so machen sollte, dann wars das. Sie könnte sich das Genick brechen und wenn dann niemand in der Nähe ist, der ihr hilft oder ihr helfen könnte, würde sie im schlimmsten Falle sogar sterben!!!" Evans nickt zustimmend und sagt: "Remus hat recht. Das kann echt richtig gefährlich werden und du solltest über mehrere Sachen mit ihr reden." Mit gerunzelter Stirn frage ich sie: "Über welche andere Sachen denn noch?" Evans sieht hilfesuchend zu McKinnon und Macdonald, doch die finden die Luft auf einmal sehr interessant und sehen überall hin, außer zu Evans oder mir. "Evans?", frage ich. Sie scheint mit sich selber zu ringen, doch dann rückt sie endlich mit der Sprache heraus: "Ich glaube sie isst viel zu wenig und ist viel zu dünn für ihr Alter. Außerdem, hast du schon mal die Blicke gesehen, die dein jüngerer Bruder ihr zuwirft? Er sieht so aus, als würde er sie am liebsten auf der Stelle umbringen. Tut mir leid, Black, aber du solltest unbedingt mit ihr über diese Themen reden." Das mit dem Essen ist mir zwar schon aufgefallen, aber das es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht. Regulus habe ich seit dem Vorfall im Zug nicht mehr gesehen und auch nicht mehr an ihn gedacht. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Was wenn er ihr schon wieder weh getan hat? Was wenn er schon plant, wie er sie am meisten quälen kann? Ich muss mit ihr reden!!! Und das noch heute!

Hallooo! Hier ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch und ich würde mich über ein paar Kommentare freuen! 

LG

Roro 

Sirius Blacks kleine SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt