⋙𝐕𝐢𝐞𝐫⋘

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„Kannst du mir bitte erklären... Wieso du auf seinem Schoß lagst und der eine Strähne deiner Haare um den Finger gewickelt hatte?" Daniel versucht möglichst leise zu sein, aber dennoch nehme ich an, dass Robert den blöden Kommentar meines Mannes gehört hat. Denn dieser versteift sich sichtlich, jedoch bleibt ihm die Chance verwehrt etwas dazu zu sagen, denn Frida hat ihn schon wieder in Beschlag genommen.

„Onkel Roby... Spielen wir bitte was" grinsend über die Hartnäckigkeit in Fridas Stimme schaue ich verträumt zur Couch.

„Das können wir machen, mein Marienkäfer", die braunhaarige strahlt über beide Ohren, ehe die fast schwarzhaarige Ella in die Küche geschlurft kommt.

„Hey Hase, was ist denn los?" ich sehe das Tränen in den Augen von Ellas schimmern, seufzend entziehe ich mein Handgelenk, welches Daniel recht gequetscht in seiner Hand festhielt. Ich knie mich vor Ella, sodass ich mit ihr auf einer Augenhöhe bin und wische ihr sanft die sich langsam lösenden Tränen von den Wangen.

„Im... Im Urlaub hat ein Kind gesagt, dass du uns nicht mehr lieb hast Mama" ich schlucke die aufkommende Wut und Trauer runter und nehme die Hände meiner Tochter in die Hände.

„Das ist absoluter Unsinn, mein Schatz... Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Du und Frida seid mein eigen Fleisch und Blut! Nichts und niemand kann jemals meine Liebe zu euch beiden ändern oder gar beenden. Auch egal, was ihr später mal alles anstellt... Ihr seid mein Leben... Du und Frida seid mein Herz, meine Sonne und meinen Grund zu kämpfen" ich spüre, wie mir vereinzelte Tränen die Wangen entlang laufen. Daniel fährt mir sanft über den Rücken, diese Geste wirft meine Gedanken für eine Sekunde durcheinander, denn Roberts Hand auf meiner Wirbelsäule fühlte sich heute Morgen tausendmal besser an wie die meines Mannes jetzt.

„Du Mama?" Ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf Ella, diese legt die Arme um mich.

„Manche Lehrer sagen, dass du und Onkel Robert... Etwas am Laufen haben? Trennst du dich von Papa?" Seufzend schließ ich die Augen und schüttle den Kopf.

„Maus, Onkel Robert ist mein bester Freund, er ist immer für mich da und schau, wir arbeiten ganz viel zusammen, da haben wir noch mal ein ganz anderes Verhalten zueinander wie manch andere. Aber nein, Papa und ich haben nicht vor uns zu trennen" im letzten Satz versuche ich mir selbst einzureden, dass dies der Wahrheit entspricht. Nickend verschwindet Ella wieder aus der Küche und stürmt mit ihrer Schwester, welche Robert kichernd hinter sich herzieht, die Treppe hoch. Daniel wartet, bis er das typische Zufallen der Kinderzimmertüren ab, erwartungsvoll schaut mich Daniel an.

„Was willst du denn hören? Für dich gilt das gleiche wie für Ella gerade eben. Er ist mein bester Freund und wir haben lediglich einen Film gemeinsam gesehen. Ich weiß wirklich nicht was dein Problem an dem ganzen ist" seufzend schüttelt Daniel den Kopf.

„Was gibt es zu essen?", innerlich schlage ich Daniel eine, deute jedoch auf das Gemüse, welches auf der Arbeitsplatte liegt.

„Daraus erkenne ich nun wirklich nicht viel" innerlich seufze ich auf und gehe dann zum Kühlschrank und hole das Gemüse aus dem inneren.

„Kann ich dann ja joggen gehen... Konnte ich die letzten drei Tage schon nicht, weil ich ja die Kinder hatte" verwirrt schaue ich von der Paprika auf, welche ich gerade abwasche.

„Wie du gehst laufen? Ich dachte, du wolltest das Wochenende mit den beiden?! Was soll dann dieser dumme Kommentar von wegen du konntest die letzten drei Tage schon nicht laufen?" Sauer lege ich die Paprika etwas unsanft auf das Schneidebrett neben mir.

„Ich glaube, du solltest heute bei deinem Kumpel schlafen!" Wütende verlasse ich die Küche und laufe die Treppe nach oben. Ich klopfe an die Zimmertür von Ella, da Fridas Tür offen ist.

„Passwort?" Ein Kichern kommt von der anderen Seite der verschlossenen Tür.

„Hm ich glaube... Prinzessinnenreich" kichernd bekomme ich die Tür geöffnet und beiß mir auf die Lippen.

„Sehr sexy Robert" dieser schaut mich mit einem Blick an, welcher mir deutlich macht, dass ich besser schweige. Von unten höre ich das Knallen der Haustür, etwas erleichtert atme ich aus.

„Na kommt Kinder, ihr könnt unten noch einen Film schauen, dann kochen Robert und ich" sofort schauen die beiden sich an, ehe sie nach unten rennen. Im nächsten Moment höre ich, wie die beiden darüber streiten" welchen Disneyfilm sie schauen möchten. Da ein Jugendschutzpin im Fernseher ist, können die beiden auch nichts anderes starten, wie ab 0.

„Na komm... Ich schminke dich dann mal ab" lachend halte ich Robert die Hand hin, welche er lachend nimmt und ich ihn vom kleinen Hocker hochziehe, auf welchen ihn meine Kinder verfrachtet haben.

„Das muss ich festhalten" lachend fische ich mein Handy aus der Hosentasche der Jogginghose, ich öffne die Kamera schnell und schieße ein Bild von Robert, welcher eher weniger begeistert ist.

„Du bist ja wieder so lustig heute Annalena, das ist ja kaum zum Aushalten" auffordernd schaut er mich ab, grinsend schließe ich den Pinkfarbenen Lippenstift von der Kinderschminke von Ellas Schminkpuppe.

„Du bist ein Monster, niemand kauft seiner sechsjährigen Tochter einen Eimer voll Schminke" ich lache los und ziehe Robert hinter mir her ins Badezimmer.

„Da musst du dich bei Claudia bedanken, ihre Worte waren: Schließlich muss man früh lerne, sich richtig und genau zu schminken... Also ich fand's nicht so witzig, Claudia jedoch schon. Naja und so sieht man nun, dass sie noch einiges an Übung braucht, worüber ich tatsächlich sehr froh bin. Stellt sich mir nur die Frage, wieso du die beiden das machen lassen hast. Daniel hätte das nicht mit sich machen lassen" seufzend schüttele ich den Kopf, ehe ich Robert eins meiner Haarbänder aufziehe und somit seine Haare aus dem Stirnbereich machen.

„Setz dich mal da auf den Badewannenrand, du bist fast einen Kopf größer als ich und ich komm anders nicht an alle stellen" wie geheißen, lässt er sich auf dem Rand der großen Badewanne nieder. Er muster mich dabei, wie ich eine Packung Abschminktücher aus dem inneren einer Schublade hole.

„Ich hasse die eigentlich... Die sind nicht sonderlich umweltfreundlich, aber anders bekomme ich bei dir diese Kinderschminke nicht aus dem Gewicht. Aber ich werde recht viel rubbeln müssen" bei diesen Worten bildet sich ein zweideutiges Grinsen auf den Lippen meines Kollegen. Ich brauche ein wenig länger als er, ehe ich ebenfalls zu grinsen anfange. Jedoch driften meine Gedanken erst einmal zu einem wunderschönen Abend...

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Einfach nur beste Freunde?Where stories live. Discover now