25. Kapitel

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Ares Peter Graham
By LuanaWhite

Es war die Hölle. Vater war gut gelaunt weil er wohl zwei Mitglieder der Garrisons einen Denkzettel verpasst hatte. Es war ein Triumph für ihn. Aber solange sie durch die Stadt wanderten, sah ich keinen Grund darin zu feiern. Alle Menschen in der Stadt waren in Gefahr und die Zahl der Todesopfer stieg tagtäglich, obwohl die örtliche Polizei die Todesursache gut vertuschen konnte.

Leider war auch Bianca als Mensch in Gefahr. Bianca. Seit unserer Nacht, sah sie mich nicht mehr an. Ja, ich wusste dass ich das bezwecken wollte und mein Ziel, dass sie mich hasste, hatte ich wohl ziemlich gut erreicht. Aber ich fühlte mich so dermaßen schlecht. So schlecht, dass ich nicht mal Lust auf Blut hatte und deswegen hatte ich mir von Mutter auch schon eine Predigt anhören können, obwohl sie den Grund meines mangelnden Appetits nicht kannte. Niemand wusste es, ausser meinen Bruder Valentine.

Ich hatte schon öfter versucht mit Bianca zu reden um mich zu entschuldigen. Das schlechte Gewissen fraß mich förmlich auf und ich war einfach nicht mehr ich selbst. Andere Mädchen sah ich nicht mehr an und jedem schien mein neues Verhalten aufzufallen. Aber was sollte ich machen? Ich wollte nie wieder ein anderes Mädchen anfassen, weil nur noch Bianca in meinen Kopf herum spukte.

Ich liebte sie. Oh ja, wie sehr liebte ich sie. Ich wusste was dies bedeutete. Durch meine Liebe war sie in größter Gefahr, aber ich wollte sie beschützen. Ich hielt es, so wie es war, einfach nicht mehr aus. Und ich hatte mich nach drei Tagen der Qual dazu entschlossen ihr die Wahrheit zu gestehen. Und wenn es sein musste, würde ich ihr auch verraten dass ich ein Vampir war. Aber dazu musste sie mir erstmal zuhören.

Gleich fing einer der Kurse an, die wir zusammen hatten und als ich den Vorlesungssaal betrat, und ich neben ihr einen freien Platz erblickte, war das meine Chance und ehe jemand diesen Platz besetzen konnte, stürmte ich auch schon hin. Aber dann stellte sich Vivian mir in den Weg. Auf diese Zicke hatte ich gerade wirklich keinen Bock.

Natürlich wusste ich, dass dieses Mädchen seit ihrem Studienbeginn scharf auf mich war, aber sie war so unglaublich oberflächlich und ganz und gar nicht mein Typ. Nicht mal gut genug um sie flach zu legen, dafür war mir meine Zeit viel zu schade.

"Ares, neben mir ist noch ein Platz frei. Kommst du?" meinte sie zu mir und glaubte wohl sie wäre süß. Aber das war sie nicht. Sie war abstoßend, genauso gefiel es mir nicht, wie sie mit ihren Fingern über meine Brust fuhr. Und dieses Lächeln, das sie aufsetzte, war falsch. Sie dachte wohl ich würde das nicht durchschauen.

Ich funkelte Vivian wütend an und schob ihre Finger wieder von mir weg. Nachdem was sie sich auf der Party geleistet hatte, und Bianca bloß gestellt hatte, brauchte sie nicht denken dass ich auch nur ein freundliches Wort für sie übrig hatte.

"Ich verzichte. Bye." brummte ich ihr unfreundlich entgegen und ließ sie stehen. Doch leider war der Platz bei Bianca jetzt besetzt. Ich überlege den Typen bei ihr zu manipulieren damit er sich einen anderen Platz suchte, aber dann kam schon der Dozent rein und ich setzte mich zu einem Kollegen aus meinen Fußballteam.

Den ganzen Kurs über beobachtete ich Bianca, und als die Stunde vorbei war stand ich so schnell es ging auf und passte sie am Eingang ab.

"Bianca. Bitte lass uns miteinander reden. Bitte." sagte ich flehend zu ihr. Aber sie sah mich an als hätte ich etwas unmögliches zu ihr gesagt und ehe ich mich versah, hatte sie mir eine klatschende Ohrfeige verpasst. Die hatte ich wohl verdient.

Bianca presste ihre Lippen fest zusammen und ich merkte deutlich wie sie mit den Tränen kämpfe. Es brach mir das Herz sie so zu sehen, denn ich allein war daran schuld. Wenn ich nur ungeschehen machen könnte was ich getan hatte.

"Da gibt es nichts mehr zu reden, Ares. Du hast mich unfassbar verletzt und ich Idiotin hatte wirklich geglaubt, du magst mich. Kannst du dir vorstellen, wie scheiße es sich anfühlt dem Jungen sein erstes Mal zu schenken, in den man schon ewig verliebt ist und man am nächsten Tag alleine aufwacht und dann aus heiterem Himmel der Bruder auftaucht und einem aus dem Anwesen schmuggelt?

Nein, du kannst dir das natürlich nicht vorstellen. Weil du wurdest bestimmt noch nie so dreist abserviert. Und jetzt bitte lass mich einfach in Ruhe, Ares. Ich bin kein Spielzeug, dass man wegwirft und sich dann wieder holt." warf sie mir mit fester Stimme an den Kopf und sie hatte natürlich mit jedem einzelnen Wort recht.

Ich wollte ihr etwas darauf antworten, aber da schob sie sich schnell an mir vorbei und lief in die nächste Mädchentoilette. Leider war die Situation völlig anders gewesen als sie dachte, aber so hatte ich doch keine Chance ihr irgendwas zu erklären.

Etliche andere Studenten sahen mit großen Augen zu mir, wie ich völlig verloren im Gang stand, nachdem Bianca förmlich vor mir geflüchtet war.

Wie nur sollte ich das wieder gerade biegen wenn sie mir nicht mal zuhören wollte? Was sollte ich bloß machen? Bianca würde mir niemals wieder verzeihen. Sie war überhaupt noch der einzige Grund, wieso ich auf die Uni ging.

Niedergeschlagen ignorierte ich die Blicke der anderen und schlurfte den Gang entlang und dann aus dem Gebäude raus. Ich war völlig verzweifelt und kämpfte damit dass mir die Tränen nicht ausbrachen. Plötzlich strömte mir ein Geruch in die Nase der meine Sinne betörte. Blut. Irgendjemand musste sich verletzt haben und plötzlich spürte ich diesen unsagberen Hunger in mir. Mutter hatte recht gehabt, ich hätte mehr trinken sollen.

Wie ferngesteuert lief ich den Geruch hinterher, doch plötzlich packte mich jemand und riss mich zur Seite.

Es war Sebastian Garrison, den alle immer nur Bash nannten. Der Cousin und beste Freund dieses Monsters Fin.

Er drückte mich gegen die Mauer eines Gebäudes und grinste amüsiert. Okay, der Überraschungsmoment war auf seiner Seite gewesen, aber sein dämlliches Grinsen würde ihm schon noch vergehen.

"Na wen haben wir denn da? Ares Graham. Du weißt, dass dein Vater meine Schwester angegriffen hat? Ich nehme es daher etwas persönlich. Ich weiß meine Schwester nervt und ich würde sie gerne auch selbst sehr oft töten, aber ja sie ist Familie." meinte er grinsend und musterte mich.

"Wieso siehst du aus, wie ein verweintes Mädchen? Hat Papi dir Spielzeug weggenommen?" wollte er mich provozieren doch dazu reichte schon seine hässliche Visage. Er war ein Garrison und hatte hier auf dem Unigelände nichts verloren also knurrte ich bedrohlich auf. Naja zumindest hatte er mich davor bewahrt etwas dummes zu tun.

Im Reden Schwingen war diese Familie Garrison wirklich ausgezeichnet, aber sie vergaßen immer wieder das wir älter und stärker als sie waren und so schlug ich ihm einmal direkt in den Bauch wodurch er einen Meter nach hinten flog.

"Wenn ihr nicht ständig Leichen hinterlassen würdet, wo auch immer ihr lang geht, hätten wir keinen Grund euch anzugreifen. Wann seht ihr dass endlich ein? Verschwinde hier Sebastian! Ja, ich habe eine scheiß Laune und deshalb solltest du mich nicht reizen sonst folgst du deiner Tante und deinem Onkel ins Jenseits!" brüllte ich ihn an und startete sofort einen erneuten Angriff.

Das war jetzt genau das Richtige um meinen Frust raus zu lassen, aber ich merkte deutlich dass ich nicht ganz bei Kräften war, weil ich zu wenig Blut getrunken hatte. Aber gegen diesen kleinen, frechen Vampir würde ich schon ankommen. Er würde es bereuen mich herausgefordert zu haben.

The Sisters Chronicles - Bloody beginningWhere stories live. Discover now