27. Kapitel

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Jennifer 'Jenn' Carter
By LuanaWhite

Momentan lief es echt nicht gut. Das erste Mal war zwischen Bianca und mir eine angespannte Stimmung und auch zwischen mir und Phil. Das Thema Fin mieden wir nach einer erneuten Diskussion nun völlig und sprachen nur noch miteinander wenn es um die Arbeit ging. Das belastete unsere Freundschaft sehr, falls wir überhaupt noch Freunde waren.

Heute Nacht war im Grey's wieder einiges los. Eine Kollegin war krank deswegen war ich völlig allein in der Bedienung während Phil allerhand an der Bar zu tun hatte. Einige Leute wurden schrecklich unfreundlich weil es ihnen nicht schnell genug ging. Ich war kurz vorm Verzweifeln und dann fiel mir auch noch ein Tablet mit leeren Gläsern runter. Und als ich die Scherben aufheben wollte, schnitt ich mich auch noch böse. Oh man der Scheiß tat ganz schön weh.

Plötzlich kniete sich jemand zu mir runter und meine Augen wurden groß, ehe sich ein erfreutes Lächeln auf meinen Lippen bildete. Es war tatsächlich Fin und er schenkte mir wieder sein chamantes Lächeln.

"Hallo Liebes." begrüßte er mich verführerisch und nahm meinen verletzten Finger und leckte das Blut davon ab. Dabei sah ich ihm fasziniert zu und meine Theorie über ihn wurde dadurch nur bestätigt, vor allem da es ihm auch noch zu schmecken schien.

Ich vergaß völlig dass ich hier auf Arbeit war und dass ich eigentlich mehr als genug zu tun hatte. Ich war wieder wie hypnotisiert von diesem Mann und ehe ich selbst regestrierte was ich tat, zog ich ihm an seinem Shirt zu mir um ihn hingebungsvoll zu küssen.

"Du sollst nicht am Boden rum knutschen sondern uns bedienen, kleine Fotze!" lallte plötzlich jemand hinter mir und holte mich am Boden der Tatsachen zurück. Aber das Fotze hätte sich der Betrunkene wirklich sparen können.

Fin half mir wieder hoch und nickte jemanden zu. Dabei erkannte ich erst jetzt dass er wieder mit dem Typen hier war, der ihn schon mal begleitet hatte. Dieser nickte ebenso und packte plötzlich den Betrunkenen und drückte ihn grob mit seinen Kopf gegen eine Tischplatte.

"So betitelt man keine Dame, Freundchen. Und entweder du entschuldigst dich jetzt bei ihr oder wir beide werden uns vergnügen." sagte er amüsiert. Dann ließ er den Mann wieder los, der eine Entschuldigung murmelte und auf Fin und mich zukam. Aber Fin's Begleitung seufzte theatralisch aus.

"Zu schade. Ich hätte gerne etwas Spaß gehabt." meinte er und Fin schüttelte grinsend seinen Kopf.

"Es gibt da draußen noch genügend Möglichkeiten Spaß zu haben. Außerdem hattest du doch erst vor zwei Tagen deinen Spaß mit Ares." entgegnete er ihm gut gelaunt.

"Ja, wohl wahr. Aber sein Bruder, die Nervensäge, musste ja dazwischen gehen. Dabei hätte ich ihn fast gehabt. Du hättest ihn mal sehen müssen. Den großen Ares Graham weinerlich wie ein kleines Baby." prahlte der Dunkelhaarige und Fin stimmte mit ein, ehe er sich an mich wandte.

"Wann hast du Feierabend Liebes?"

Völlig verwundert über diese Unterhaltung der beiden Männer riss ich meine Augen auf.

"Ihr kennt Ares?" fragte ich sie und nun waren es die Beiden die mich verwundert ansahen. Wobei ich immer noch nicht wusste in welcher Beziehung der andere Kerl zu Fin stand. Vermutlich waren sie Freunde und er wirkte ebenso gefährlich.

Ich schluckte hart weil mir wieder klar wurde mit was für Typen ich hier zu tun hatte und die Stimme meiner Schwester hallte mir durch meinen Kopf. Aber das würde an meinen Gefühlen nichts ändern. Sie waren viel zu stark.

"Du kennst Ares Graham?" hakte Fin dann mit einer Gegenfrage sofort nach. Auch sein Freund wirkte nun ganz neugierig.

"Was mein Cousin auch damit sagen will. Die Grahams sind Arschlöcher." fügte er hinzu und Fin verdrehte nur die Augen.

Achso, sie waren also Cousins. Das erklärte die Ähnlichkeit.

"Da hat dein Cousin recht. Zumindest Ares ist eines. Er hat meiner kleinen Schwester das Herz gebrochen. Das wird er ohnehin noch bereuen." erklärte ich den Beiden und Fin begann etwas zu schmunzeln.

"Okay. Also leider habe ich einiges zu tun. Phil und ich schmeißen heute ganz allein den Laden. Ich weiß leider nicht wann ich heute Schluss machen kann. Wollt ihr wieder einen Bourbon?" fragte ich sie und als die Zwei nickten machte ich mich schnell auf dem Weg um die Scherben weg zu fegen und holte mir ein Pflaster welches ich auf meinen Finger klebte.

Dann holte ich schnell die zwei Bourbon von der Bar, wo Phil mir einen bösen Blick zuwarf, den ich aber ignorierte. Dann brachte ich auch schon Fin und seinem Cousin die Drinks, als andere Gäste mich zu sich riefen. Ich würde jetzt wirklich gerne mit Fin einfach nur verschwinden. Und dieser lehnte sich dann auch noch ganz nah zu mir vor und atmete tief meinen Duft ein. Oh...

"Wenn du möchtest, können wir etwas ins Lager verschwinden? Ich kann dir helfen dich etwas zu entspannen." flüsterte er mir verführerisch ins Ohr.

Und um noch eins drauf zu legen küsste er meinen Hals und saugte kräftig daran. Er wusste anscheinend genau, dass ich ihm nur schwer widerstehen konnte und zu gerne würde ich tun was er vorgeschlagen hatte, aber ich konnte Phil hier nicht völlig allein lassen. Also löste ich mich wieder von ihm.

"Das klingt verlockend. Aber du könntest mir auch deine Handynummer geben und ich melde mich wenn ich hier fertig bin, Fin." schlug ich ihm grinsend vor.

Würde er das jetzt immer machen? Hier aufkreuzen um mit mir eine Nummer zu schieben? Er könnte mich ja auch mal zu einem Date einladen. Dann hätten wir viel mehr Zeit.

Fin nahm sich einen Zettel von meinen Bestellblock und nahm sich auch gleich einen meiner Stifte. Vermutlich war er nicht so der Typ für Dates, aber vielleicht könnte ich ihm ja noch überzeugen?

Er schrieb mir seine Nummer auf und leerte den Drink und legte auch das Geld auf den Tisch.

"Ruf mich an, Liebes. Ich kann es kaum noch erwarten, wenn du meinen Namen schreist." hauchte er mir zu und verließ mit seinem Cousin das Grey's.

Ich grinste Fin hinterher und steckte das Papier mit seiner Nummer ein. Egal was das zwischen uns auch war, ich genoss es in vollen Zügen. Er begehrte mich und das fand ich schön. Okay, Phil tat das auch, aber für ihn empfand ich nichts. Zumindest nicht so, wie ich für Fin empfand.

Ich stürzte mich wieder in die Arbeit und sie schien wirklich kein Ende zu finden. Erst gegen sechs Uhr Morgens konnten wir endlich schließen. Phil fragte mich merkwürdigerweise ob er mich nach Hause bringen sollte, aber natürlich verneinte ich das, denn ich hatte ja noch was vor.

In meinen Auto holte ich den Zettel mit Fin's Nummer heraus und speicherte diese auch gleich in mein Telefon, ehe ich ihn anrief. Er nannte mir eine Adresse wo ich hin kommen sollte und machte mich auch schon auf den Weg. Ich konnte es kaum erwarten wieder ein paar heiße Stunden mit ihm zu verbringen.

The Sisters Chronicles - Bloody beginningWhere stories live. Discover now