Sonne

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Yahoo~~
Damit darf ich euch ein letztes Mal begrüßen zu dieser FF! Ich danke euch für all euer Untersztüzung und dass ihr mich zu dieser Geschichte begleitet und motiviert habt! Nach wie vor liegt mir hier irgendwie verdammt viel dran, weil es einfach ein großes Stück von mir ist. Ich hoffe ihr habt auch so viel gelacht, geschmunzelt oder wart zwischendurch ein wenig traurig, wie ich. Weil dann habe ich alles richtig gemacht und konnte die Emotionen gut rüber bringen.
An dieser Stelle möchte ich mich auch wirklich herzlich für die viele liebe Unterstützung bedanken.

Genung geredet, ich melde mich am Ende des Kapitel noch mal zu Wort!

glg Yuriako


Ps: Noch mal ein wenig Webung bevor es los geht. Seit heut gibts es auch einen OS zu Hina in meiner  OS Sammlung 120 Ways of Love. Kapitel 10. Breathe Again - Wieder atmen

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Der Wind wehte durch ihre Haare und war dabei angenehm kühl, durch die Sonne war es wirklich schön. Die Verabschiedung der Drittklässler lag gerade hinter ihr und damit auch der letzte Tag.
Sie hatte seinen suchenden Blick gesehen und doch war sie einfach gegangen. Irgendwie hatte es sich richtig angefühlt, sie wollte ihm nicht mit so vielen Leuten unter die Augen treten.
Yuria schritt zum Gitter, das das Dach abschirmte. Von hier hatte sie perfekten Blick auf den Ort, an dem sie sich das erste Mal getroffen hatten. Da hatte alles seinen Anfang genommen. Fester, dass es fast schon weh tat, griffen ihren Finger in das Gitter. Eine Welle von Wehmut ergriff sie und sie spürte schon die Wärme in ihr aufsteigen.
Wenn sie so an ihren Gemütszustand dachte, würde heute viel besser der Regen passen als an jenem Tag. Heute war ihr wirklich zum Weinen zumute.
Plötzlich lenkte eine Bewegung unter ihr ihre Aufmerksamkeit ab. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie auf seine dunklen Locken hinab sah. Natürlich suchte er da nach ihr. Warum auch nicht?
In diesem Moment hob er den Kopf und ihre Blicke kreuzten sich. Dieses Kribbeln, dass sie immer in seiner Nähe hatte, machte sich wieder breit. Es war eins der schönsten Gefühle, dass sie durch ihn hatte kennenlernen dürfen.
Seufzend löste sie ihren Blick und lehnte sich mit dem Rücken an das Gitter. Weiter bohrten sich ihre Finger in die Absperrung. Sie brauchte das Gefühl von Halt gerade, das gleich würde nicht leicht werden.
Sie schloss die Augen und genoss die Wärme der Sonne. Es war wirklich schon fast lächerlich, wie schön der Tag heute war.
„Yuria!" Keuchend kam er auf sie zu und sie öffnete wieder die Augen. Er schien gerannt zu sein, der Schweiß stand auf seiner Stirn und sein Brustkorb hob und senkte sich viel zu schnell.
Während Matsukawa ihr näher kam, löste sie sich von dem Gitter und ging ihm entgegen. Jeder Schritt in seine Richtung fühlte sich so richtig an. Ganz so als würde sie von ihm angezogen werden.
Sie waren Oberschüler, wie war das möglich jetzt schon jemanden so zu lieben? Waren sie dafür nicht eigentlich noch viel zu jung?
Ohne ein weiteres Wort schloss er sie einfach fest in seine Arme. Weinend vergrub sie ihr Gesicht in seinem Oberteil. Sein Geruch, den sie vom ersten Tag an anziehend gefunden hatte, umnebelte sie und schenkte ihr Geborgenheit. Immer wenn sie ihn bei sich hatte, konnte eigentlich nichts ihre Welt erschüttern.
„Ich hab wirklich gedacht, dass du unter diesem verfluchten Dach auf mich wartest oder an der Bank", murmelte er in ihre Haare und sie hörte ihn tief einatmen.
„Das wäre doch viel zu unspektakulär gewesen. Außerdem wollte ich nochmal die Aussicht mit dir genießen", antwortete sie leise und nahm etwas Abstand.
Widerwillig ließ er sie los und sie lächelte ihn an. Die Tränen hörten nicht auf zu laufen, egal was sie versuchte.
Seine große Hand legte sich an ihre Wange und er wischte mit den Daumen einige der Tränen weg.
„Ich mag es nicht, wenn du weinst. Wenn du lächelst, bist du so viel schöner. Das weißt du doch."
Verlegen wand sie ihren Blick ab und versuchte sich zusammenzureißen. Er sollte sie nicht so in Erinnerung behalten.
Mit Schwung drehte sie ihm den Rücken zu und sah wieder über die Dächer.
„Ich bin gerne hier oben. Hier oben wurde mir das erste Mal bewusst, dass es wirklich Liebe ist. Oh Gott, mein Herz wäre fast geplatzt, als du mich geküsst hast. Bis da wusste ich nicht, dass man so glücklich sein kann", kicherte sie und begrüßte seine Umarmung von hinten.
Sein Kopf ruhte auf ihrem Scheitel und sie hörte ihn zustimmend brummen. Wahrscheinlich schmunzelte er jetzt. Seine Lippen würden sich kräuselten und seine Augen glänzten auf seine eigene Art und Weise. So oft hatte sie diesen Blick schon gesehen, dass sie es einfach wusste.
„Weißt du, mir ist es genauso gegangen. Damals habe ich dich wirklich überall gesucht und plötzlich wusste ich einfach, dass du hier bist. Ich kling so kitschig", lachte er und sie spürte die Vibration an ihrem Rücken und stimmte in sein Lachen ein.
„Das ist alles deine Schuld", fügte er hinzu und piekte ihr in die Seite. Kichernd wand sie sich aus seiner Umarmung. Er kannte einfach ihre Schwachstellen.
„Ich mag deine weiche Seite aber", erwiderte sie und streckte ihm die Zunge raus.
Matsukawa grinste sie breit an und kam wieder einen Schritt auf sie zu.
„Ach ja?"
„Mmh! Weil es eine Seite ist, die niemand anderes kennt, nur ich. Und das...das macht mich glücklich. In den Momenten bist du ganz...meins."
Mit jedem Wort war ihre Stimme leiser und brüchiger geworden, sie senkte ihren Blick und ballte die Hände zu Fäusten. Was taten sie beide eigentlich hier?
Das unvermeidliche stand ihnen bevor.
Seine Finger legten sich unter ihr Kinn und hoben es an. Ihre Blickte trafen sich und alles fing wieder an zu kribbeln.
Vorsichtig legten sich seine Lippen auf ihre. So oft hatten sie sich schon geküsst, so oft die Nähe des anderen genossen. Doch noch nie hatte sich ein Kuss so angefühlt.
So wehmütig, so schmerzhaft und doch so gut. Er war warm, voller Geborgenheit und Liebe. Voller Gewissheit.
Ihre Fäuste lösten sich und sie vergrub ihre Hände in seinem Pulli. Hielt sich an ihm halt suchend fest. Das war alles, was sie gerade konnte.
Auch wenn es ihr wie eine Ewigkeit erschien, löste sich Matsukawa viel zu schnell von ihr.
„Ich liebe dich, das weißt du, oder?"
Stumm nickte sie und ließ den Tränen wieder freien Lauf. Es tat zu sehr weh. Irgendetwas brach langsam und Stück für Stück in ihr, je näher sie dem Abschied kamen.
„Gut."
Weich fühlten sich seine Lippen auf ihrer Stirn an. Das Gefühl brannte sich in ihr Gedächtnis.
„Oh Mann. Das ist so viel schwerer, als ich gedacht habe. Ich dachte immer die erste Highschool Liebe kann nicht so weh tun."
Seine Worte trafen sie tief, er sprach ihr aus der Seele.
Langsam gingen sie beide einen Schritt zurück und brachten etwas Abstand zwischen ihre Körper. Ihre Hände hielten einander aber noch fest.
Sie sahen sich in die Augen. Fieberhaft überlegte sie, ob es nicht doch noch einen Weg gab, dass jetzt nicht hier enden zu lassen. Einfach bei ihm zu bleiben, nie wieder seine Seite verlassen.
„Du überlegst gerade, alles über den Haufen zu werfen und mit mir zu gehen, oder?"
Es war beängstigend, wie gut er sie in diesem Jahr zu lesen wusste, fast als könnte er ihre Gedanken lesen.
Sanft schlug er ihr mit der Handkante auf den Scheitel.
„Vergiss es. Das würde ich nicht zulassen, das weißt du und haben wir schon besprochen. Deine Zukunft ist so viel wichtiger und wir sind noch so jung. Wer weiß, vielleicht würde ich dir schon nächsten Monat auf den Sack gehen? Oder du verzeihst mir nie deine Chance versaut zu haben." Auch wenn er lächelte, sah sie die Traurigkeit in seinen Augen. Er versuchte verkrampft seine eigenen Wünsche nicht durch blicken zu lassen.
Sie löste ihre noch verschränkten Finger und ging einen Schritt zurück.
„Sei nicht albern. Ich lass doch nicht für irgendeinen Kerl mein Auslandsjahr in England sausen, um mit ihm nach Tokyo für seine Ausbildung abzuhauen." Yuria gab sich alle Mühe, es so leicht und unbekümmert wie möglich klingen zu lassen.
„Das wäre ja verrückt!"
Lachend kratzte er sich am Hinterkopf.
„Da hast du recht. Aber versprich mir, dass du drüben auf dich aufpasst, ja?", antworte er ihr ruhig und sah ihr fest in die Augen.
„Mach ich und du passt aber auch auf dich auf, ja?"
Sein Lächeln, in das sie sich so sehr verliebt hatte, stahl sich auf seine Lippen.
„Natürlich."
In der folgenden Stille hörte man nur die Geräusche der Umgebung. Lachende, rufende Schüler, Autos, die vorbeifuhren und aus dem Musikzimmer ein paar Stockwerke unter ihnen begann jemand eine Koto zu spielen.
„Dann wars das jetzt also, was?", unterbrach Yuria die Stille und unterdrückten den Impuls wieder zu weinen.
„Fürs Erste ja", antworte er und sein Lächeln wurde sanft.
„Machs gut und...und werde glücklich, Issei."
Als wäre etwas in ihr geplatzt, rannen die Tränen ungehemmt wieder ihre Wange hinab. Ein letztes Mal streckte sie ihre Hand nach ihm aus und ihre Finger berührten sich.
Dann ging sie.
„Du auch Yuria. Wir werden uns wiedersehen."
Seine Stimme war wie das Flüstern des Windes, das sie begleitete. Irgendwie fühlte sich das ganze wie eine völlig überdramatisierte Szene in einem Anime an. Aber es war leider die Realität. Ihre traurige Realität.
Mit jedem Schritt, mit dem sie sich von ihm entfernte, wurde ihr das Herz schwerer. Wie eine unsichtbare Macht zog es sie gerade zu wieder zu ihm hin. Ein letztes Mal in seine Arme sinken. Ein letztes Mal seine Lippen spüren. Ein letztes Mal einfach bei ihm sein.
Yuria kämpfte hart gegen ihren inneren Drang an und versuchte sich abzulenken. Versuchte alles auszublenden und sich ganz auf die leise Musik zu konzentrieren. Auf die sirrenden Seiten, die zusammen ein Ganzes ergaben. Doch ein Ton passte irgendwie nicht so ganz. Es hörte sich falsch an. So dumpf, als wäre er keine Seite, sondern ein Faden. Ein Faden, der immer weiter gespannt wurde.


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Und damit ist die Geschichte der beiden beendet.
Vorerst.
Bitte, bitte hasst mich nicht für das Ende>.< Denn ich darf verkünden, dass ich bereits den zweiten Teil am planen bin.
Aber vorher wird eine ander Geschichte in naher Zukunft weiter geführt. Nämlich die von Hanamaki und Ichika :)
Und dann hoffe ich natürlich den einen oder anderen bei der Forsetztung : "Akai Ito- Colours of the Soul" wieder zu treffen
Ich freue ich auf euch und hoffentlich bis bald.

Yuriako

Akai Ito - Between Sun and RainOnde histórias criam vida. Descubra agora