Freunde sind fürs Leben

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Harry starrte auf das Glas Rotwein in seiner Hand. Der Schmerz steckte tief in seinen Knochen. Er wollte nicht raus. Wollte nicht wieder erneut als Held gefeiert werden. Er saß in seiner kleinen Mietwohnung in einer Muggelgegend, die wohl der angeranzte Ort in ganz London war. Harry machte sich die vielen Menschen hier zu nutzen, versteckte sich in der Menge, wenn er in den Supermarkt ging oder zur Arbeit fuhr. Er arbeitete in einer kleinen Bücherei die Straße runter als Aushilfe und acht Straßen weiter arbeitete er Nachts in einer Tankstelle. Harry konnte nachts eh nicht schlafen, da hatte er in den Nacht immerhin was zu tun.

Die Beziehung mit Ginny hatte Harry nie wieder aufnehmen können. Er hatte ihr nicht über den Verlust von Fred hinweg helfen können, weil er selbst viel zu sehr mit den Geistern zu kämpfen hatte. Ihm jagten die Albträume, noch immer, doch kein Psychiater hatte ihn ernst nehmen wollen. Er war der Held ohne Probleme, dabei gab es eines, das Harry mehr belastete als alles andere. Sein größtes Geheimnis.

Seufzend betrachtete Harry Hermine und Ron die durch die Verluste nur noch mehr zusammengeschweißt waren. Doch es war nichts das Harry misste. Mit seinem Geheimnis war seine Beziehung mit Ginny eh vor dem aus gewesen. Ron war ihm deswegen nicht Sauer, nein, ganz im Gegenteil, denn so hatte Ginny ihren Mann kennen gelernt, der ihr wirklich zur Seite stehen konnte und mit dem sie ihr erstes Kind erwartete.

Hermine fuchtelte wild mit ihren Armen, sagte etwas, sprach schnell, doch nicht laut. Sie war eine schöne Frau geworden, Harry gönnte sie Ron. Der Rothaarige saß auf Harrys Sofa und blickte fast mitleidig. Doch ein kleiner Funken verriet Harry, dass er ebenso auf Hermines Seite war. Sie wollten beide, dass er der Einladung folgte. Das er wieder in die Öffentlichkeit trat, nachdem er sich erfolgreich drei Monate von ihr ferngehalten hatte. Lautlos seufzte Harry. Er kam wohl nicht drum herum.

"Bitte", sagte Harry und unterbrach Hermines Redefluss. "Du hast gewonnen. Ich komme mit, aber nur wenn ihr mich auch wieder hierher zurück bringt, sobald ich zurück will, okay?" Das Lächeln, welches Hermine ihm danach schenkte war diese Zusage schon fast wert gewesen. "Danke, dass du es versuchst." "Na, dann Kumpel, lass uns dich einkleiden, wir sind ja schon spät dran", meldete sich nun Ron und Harry war froh, dass er das Einkleiden übernahm und nicht Hermine. Nachdem Harry also den mitgebrachten Anzug anhatte, hakte er sich bei Hermine unter, die beschlossen hatte zu Apparieren. "Alle bereit?", fragte sie und Harry vermisste jetzt schon seine eigenen vier Wände mit seinem Rotweinglas, während er nickte.

Horkrux FluchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt