Kapitel 26

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Mehrere Walker haben den Laden umzingelt. Maggie schießt auf sie, was noch mehr anlockt.

"Du gehst zum Auto!", ich gebe ihr Feuerschutz bis sie den Wagen erreicht.

Maggie startet den Motor und fährt auf mich zu. Meine Klinge vergräbt sich im Schädel eines Toten und ich erschieße einen weiteren. Mit quietschenden Reifen hält sie vor mir, ich verschieße meine letzten Kugeln und springe auf den Beifahrersitz.

"Hast du alles?", fragt Maggie.

"Ja, ich habe gleich mehrere mitgenommen.", antworte ich atemlos.

Ohne Umwege fahren wir zurück nach Alexandria. Sasha sitzt wie üblich auf ihrem Posten und öffnet uns das Tor.

"Ist Glenn wieder da?", Maggie steigt aus.

"Nein, noch nicht. Aaron und Daryl sind auch noch weg, die sind kurz nach euch aufgebrochen.", sie verschließt den Eingang.

Ich gieße heißes Wasser auf die Teeblätter und schiebe den dampfenden Becher zu Maggie. Sie sieht unentwegt auf ihre Uhr, als würden die drei Minuten dadurch schneller vorbei sein.

"Es wird alles gut. Ich bin für dich da!", ich nehme ihre Hand und drücke sie leicht.

"Danke, das bedeutet mir viel.", sie lächelt und nimmt einen Schluck aus ihrer Tasse.

Schweigend warten wir auf das kleine Piepen der Uhr. Als es ertönt erschrecke ich mich und Maggie läuft sofort ins Bad um das kleine Stück Plastik zu holen.

"Und?", sie steht in der Tür und starrt auf die Anzeige.

Zwei kleine pinke Striche zeigen ein klares Ergebnis. "Ich bin schwanger.", flüstert Maggie wie in Trance.

Die größten Unglücke werden meist von einem viel kleineren Ereignis ausgelöst. In diesem Fall begann es mit einer Schraube die sich aus ihrer Windung löste, was zu einer Kettenreaktion führte.

Holz splittert und die Spitze des Turmes bricht in sich zusammen. Der Zaun wird plattgedrückt und ebnet den ersten Toten den Weg ins Innere.

Maggie und ich sitzen noch in der Küche als der erste Walker durch unseren Vorgarten trampelt. Zuerst traue ich meinen Augen kaum, als sich der untote Kadaver gegen die Tür wirft. Maggie schnappt erschrocken nach Luft.

"Geh nach oben!", ich ziehe die Vorhänge zu und schiebe eine Kommode vor die Tür.

Maggie ist im oberen Stockwerk und redet mit Rick über Funk.

"Der Turm ist eingebrochen und der Zaun ist beschädigt.", klärt sie mich auf.

Ich schiebe die Gardine zur Seite und sehe wie die Beißer Alexandria überrennen.

"Was machen wir jetzt?", ich sehe zu Maggie.

"Wir sollen uns verschanzen und abwarten.".

Ich nehme das Walkie-Talkie und wechsle die Kanäle, auf keinem antwortet jemand, geschweige denn höre Daryl.

"Sasha und Abe sind auch noch draußen.", Sorgenfalten bilden sich auf ihrer Stirn.

Sasha hält den großen Tankwagen vor dem Tor, Abraham springt vom Beifahrersitz.

"Verdammte Scheiße!", flucht er beim Anblick der Untoten.

Daryl hält mit seinem Motorrad neben ihm und nimmt das Funkgerät aus seiner Tasche.

"Mo, hörst du mich?", nur das Rauschen antwortet ihm.

"Daryl? Wo seid ihr?", es ist Rick.

"Vor dem Tor. Was ist passiert?".

"Der Turm ist eingestürzt. Könnt ihr die Herde irgendwie weglocken?".

"Ich habe einen anderen Plan, bleibt im Haus.", Daryl schaltet das Funkgerät aus.

"Was hast du dir überlegt?", fragt Abe.

Ein kleiner Fluss fließt durch Alexandria, er ist zu klein um irgendeinen Nutzen aus ihm zu ziehen aber um die Stadt zu retten wird er reichen. Daryl lässt das Benzin aus dem Tank in den Bach fließen, nimmt ein Streichholz und zündet es an.

"Der Bach brennt!", ruft Maggie.

Ich renne zu ihr und sehe das sie recht hat. Die Walker laufen in die Flammen und verbrennen vor unseren Augen.

Das Funkgerät knackt und Rick's Stimme ist zu hören: "Bewaffnet euch, wir holen uns diesen Ort zurück.".

Wie ein Berserker schlägt er auf die Zombies, mit einer Axt, ein. Immer mehr Bewohner unterstützen ihn.

"Wir müssen ihnen helfen.", Maggie geht nach unten und nimmt sich ein Küchenmesser.

"Du gehst da nicht raus. Glenn würde mich umbringen.", ich halte meine Machete bereit.

Sie rollt mit den Augen, geht an mir vorbei und schiebt das hintere Fenster auf. Ehe ich sie aufhalten kann, ist sie hinausgesprungen und läuft in Richtung der Herde.

BlutsommerWhere stories live. Discover now