Etwas ist faul

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Yukio setzt sich auf einen freien Platz, wo er mich gut im Auge hat. Alle sehen mich erwartungsvoll und zugleich kritisch an. Ich nehme mir einen Stuhl, setzte mich und überschlage meine Beine. Zu Beginn räuspere ich mich und atme nochmal tief durch. „Ich habe ein wichtiges Anliegen, dass ich mit euch teilen möchte. Ich möchte, das ihr mich dabei unterstützt dieses Ziel zu erreichen."

Alle sehen interessiert zu mir. Ich sollte zum Punkt kommen.

„Ich will das zwischen Gehenna und Assiah wieder Frieden herrscht. Das kann ich nicht alleine und besonders nicht ohne die Hilfe von Menschen."

Schon am Beginn des Satzes verändert sich der Gesichtsausdruck der anderen, sie sind schockiert. Keiner wagt es, ein Wort zu sagen oder mir länger als nötig in die Augen zu sehen.

Nach einigen stillen Minuten meldet sich Izumo zu Wort: „Ich finde, wir sollten dir erstmal zuhören, warum und wie du das anstellen willst, bevor wir eine Meinung bilden. Schließlich können wir damit noch nichts anfangen."

Alle sehen sie fassungslos an. Ich nicke einstimmend. Ich sehe in die Runde und gucke jeden an. „Seid ihr derselben Meinung oder habt ihr eine andere Sichtweise?"

Sie sehen sich kurz an und bleiben stumm. Derweil rede ich weiter.

„Ich habe keinen wirklichen Grund, warum ich das möchte. Es nervt mich nur, dass ich gehasst werde, obwohl ich nichts anstelle, oder irgendjemanden verletzte habe. Ich will einfach nur Freunde unter den Menschen aber ihr Hass und ihre Angst von meiner Herkunft lässt es nicht zu. Am liebsten will ich das alles mit Worten lösen, aber wenn es sein muss werden wir auch kämpfen müssen."

„Wir?", kommt von Bon skeptisch.

Ich nicke sanft und atme kurz durch. „Wahrscheinlich meine Familie, vielleicht auch ihr und in Zukunft noch viele andere."

Yukio steht auf und sieht mich zornig an. „Deine Familie?! Satan wird das kaum befürworten!", brüllt er.

Mein Blick wandert zu ihm. „Warscheinlich. Ich habe noch nicht mit ihm oder unseren Brüder gesprochen. Das will ich demnächst nachholen.", antworte ich ruhig.

„Du meinst deine Brüder!", knurrt Yukio zähneknirschend.

Ich schüttle augenrollend den Kopf. „Nein, unsere. Nur weil du es nicht akzeptierst, heißt es nicht, dass es nicht so ist. Es ist eine Tatsache, also finde dich damit ab!"

Yukio hastet zur Tür und will sie öffnen, jedoch ist sie verschlossen. „Die Tür ist mit einem Fluch belegt, der erst aufgelöst wird, wenn der der für ihn verantwortlich ist, ihn zerstört. Ich zwinge zwar niemanden, hier zu sein, aber du bist ein anderer Fall, mein Lieber."

Als er sich zu mir dreht, zielt er mit seiner Waffe auf mich und drückt direkt ab. Plötzlich taucht Amaimon auf und fängt die Kugel für mich ab. „Das ist nicht sehr nett.", sagt er gähnend.

Alle sehen ihn entsetzt an. „Keine Sorge. Amaimon tut nichts, er beschützt mich nur.", sage ich hastig zu den anderen, um sie zu beruhigen.

„Woher können wir da so sicher sein! Er ist nicht ohne Grund einer der meist gefürchteten Dämonen.", entfährt Bon und stellt sich kampfbereit hin.

Amaimon sieht in verwirrt an und schlendert näher zu Bon. Ich greife seine rechte Hand und ziehe in zurück. „Hör auf.", zische ich in sein Ohr.

Darauf grummelt er etwas und bleibt stehen. „Danke." Ich wende mich wieder an meinen Klassenkameraden. „Bon bitte hör mir einfach zu. Er wird niemanden angreifen, versprochen.", flehe ich ihn an.

„Vergiss es! Ein Dämon bleibt ein Dämon. Er hat schon genug Schlechtes getan! Wieso sollten wir so jemanden blind vertrauen."

„Niemand hat etwas von blind vertrauen gesagt!", brülle ich ihn an. „Ich will keinen Streit mit euch. Hör mir erstmal zu und dann kannst du dich immer noch beim Vatikan melden! Genau wegen so einem Blödsinn bin ich doch hier verdammt!"

Zeit nach vorne zu sehen (Blue Exorzist)Where stories live. Discover now