22. kapitel

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Flo





Nachdem Kia mit mir zusammen gegessen hatte, auch wenn es ihr sehr schwer fiel, hatte sie sich zurück ins Zimmer geschleust. Nur irgendwie sah sie ein stück weit erlöster aus. Nachdem ich das Geschirr abspülte und wieder in den Schrank eingeräumt hatte, schnallte ich unseren Dobermann an der schon ein großes Stück gewachsen war. Der Brief. In mir schlummerte dieses böse Verlangen ihm einfach zu öffnen und zu schauen um was es sich handelte. Nein Flo du bist erwachsen und das ist für deine Tochter. Gestresst lief ich mit Nick unsere gewöhnliche Runde, was ist wenn da etwas über mich drinnen steht? Sonst würden sie ja bestimmt nicht sagen dass genau ICH das nicht lesen sollte. Und warum ausgerechnet von Josephine und Julian? Ich will den Brief nicht geben ohne zu wissen was darin steht! Was ist wenn sie meine Tochter noch mehr verletzen und sie dann noch weniger isst? Oder gar nichts mehr? Wenn sie dann ins Krankenhaus kommt. Oder noch schlimmer. Dann würde mich dass für immer im gewissen Beißen und so könnte ich Kia auch nicht mehr in die Augen sehen, wenn überhaupt. Der Entschluss stand fest, ich würde diesen Brief lesen zum Schutz meiner eigenen Tochter.
Den Hund angeleint und auf seinen Platz geschickt damit er endlich schlafen konnte, lief ich in die Küche, dort war Kia und machte sich mit Eis einen Shake. Sie wirkte so auf mich als würden ihre Gelüste sie überfallen, glücklich umarmte ich meine Tochter und gab ihr einen langen Kuss auf den Scheitel.
„ iss so viel du möchtest- ich liebe dich."
„ ich dich auch Papa." lächelte sie mir sanft zurück und schüttelte kräftig den mix Becher, steckte ihn wieder auf und mixte nochmals.
„ danke das du den Hunger in mir wieder aufweckst..." meinte sie noch und verschwand nach oben, kurze Zeit später hörte man wie ihre Zimmertür ins schloss fiel. Okay.

Meine Hände zitterten etwas, die Aufregung das sie runterkäme und das sehe war mir zu groß. Als ich die zwei Zettel herausholte erkannte ich das Logo für ein Zentrum, ein Zentrum welches für biologische Dinge war. Dabei noch ein Brief. Der Handschrift nach eher von Julian.

Liebe Kia,
Wenn du das liest hat dein Vater auf uns gehört und dir unseren Brief gegeben. Ich weiß nicht ob es reparieren wird was kaputt gegangen ist, oder ob wir dadurch nochmal eine Chance zusammen haben.
Du sollst nur wissen, dass ich mir bewusst bin was ich da getan habe. Es war ein Fehler mich auf Josephine einzulassen und wir waren uns in einigen dass das einmalig war! Und vor allem ohne Gefühle! Und ich bin dir nie fremd gegangen denn als ich dir gestanden habe was ich fühle war für mich der Punkt angekommen gewesen es mit ihr spätestens da zu beenden. Ich möchte immer nur dich Kia weil ich ich dich liebe. Ich liebe dich über alles und deshalb hoffe ich, wir können uns noch einmal treffen... und das alles klären.

Dein Julian.

Natürlich hast du es vorher beendet, trotzdem dachte sie sie wäre die erste und einzigste für dich. Gereizt, sah ich mir den zweiten Zettel an und erkannte das das ein vaterschaftstest war. Sie haben geprüft ob er wirklich der Vater ist? Hat Josephine mit so vielen Männern etwas? Wirklich? Ich schweifte nur über den Text bis zum Ergebnis. 99.99 Prozent nicht der Vater von dem Kind von Josephine.
Das konnten die nicht ernst meinen, wisst ihr was das mit ihr tun würde? Wenn sie wüsste das das alles ein falsches Drama war? Sie würde sich alleine weil sie Julian hat sitzen lassen fertig machen. Sie würde sich nie wieder unter seine Augen trauen.
Sie durfte das nicht erfahren, die Zettel zerknüllte ich und warf sie schließlich in den Heizofen. Meine Tochter verdient etwas besseres als das, was stellt dieser Junge sich vor? Jetzt hat er sie fertig gemacht, löst dann auf ach es war doch gar nichts und das ist doch nicht mein Kind, will wieder was mit meiner Tochter und geht dann in ein paar Wochen weg? Spinnt er? Und er denkt auch noch dass ich das mitmache, das meiner Tochter antue. Danach wäre sie wieder alleine! Das würde sie noch mehr verletzen! Sie erfährt das niemals.

Es klingelte gerade als Kia auf dem Sofa saß und einen ihrer Lieblings Filme als Kind ansah. Gerade besserte sich die Lage da sie anfing ihn zu vergessen. Sie aß wieder ein wenig wenn auch noch nicht richtig, sie spielte wieder mit ihren Frettchen und sang Songs in ihrem Zimmer wenn auch nicht ganz fröhliche Lieder. Okay sie verließ das Haus nur noch für die Schule aber das reichte auch anfangs erstmals das sie da überhaupt wieder hin ging. Julian war es der vor der Türe stand und mit uns sprechen wollte.
„ Julian was willst du denn?" fragte ich und machte die Türe keinen Zentimeter weiter auf, meine Stimme wurde zu dem tiefer und viel leiser als sie eigentlich war.
„ hast du ihr schon den Brief gegeben? Bitte ich muss mit ihr reden ich halte das nicht weiter aus..."
Bettelnd kam der blonde auf mich zu, ich schüttelte den Kopf und stoppte seine Aktion schnellstmöglich.
„ sie will weder dich- noch Josephine oder sonst wen von euch sehen lasst sie in Ruhe!"  Julian sah ehrlich verwirrt aus über meine Worte, er versuchte einen Blick nach drinnen zu finden um sie zu erkennen, scheiterte aber erneut.
„ sie soll es mir persönlich sagen
Flo-„
„ sie will nicht. Junge sie will nicht geh wieder." unterbrach ich und schloss einfach die Haustüre vor seiner Nase. Ich seufzte und schubste mich von der Türe um wieder nach drinnen zu gehen. Es kam noch zwei dreimal vor das Julian oder Josephine an der Türe klingelten und versuchten mit Kia zu reden. Erfolglos. Sie sollte denken es ist Ende und lernt wieder selbstständig zu leben das konnte sie ja wohl auch noch als wir eingezogen waren! Das war das beste für sie.





Ufffff Vaterinstinkte.

Meine Eltern dachten auch immer sie wüssten was für mich gut ist. Und jetzt lebe ich trotzdem in Dortmund was sie nie wollten. Haha naja trotzdem haben sie mich immer beschützt und mir geholfen mit den Instinkten- nur wenn es um deinen eigenen Traum geht solltest du niemals auf andere hören! Sondern nur auf dich selbst.

Deine amy ❤️

Hearts Burns because of youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt