Kapitel 2

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Dumpfe Wut pochte hinter meiner Schläfe als ich das unscharfe Bild von der Straßenüberwachungskamera betrachtete. Lea, meine Printsessa. Sie hatte ihre Haare schwarz gefärbt, ein Pony verdeckte zum Teil ihre schönen blauen Augen. Doch sie war es unverkennbar. Sie war mir entwischt, doch das würde nicht noch einmal passieren. Diesmal würde ich ihr keine Freiheiten erlauben. Sie war mein!

„Maksim, beruhige dich. Du kriegst noch einen Schlaganfall." Mit einem bösen Blick brachte ich Kusma zum Schweigen. Es war sein Auto gewesen, welches ihr die Flucht ermöglicht hatte. Aber es war mein Fehler gewesen, ihr überhaupt erst zu vertrauen. Ich hatte sie frei im Haus laufen lassen. Wütend schlossen sich meine Hände zu Fäusten.

„Maksim." Stepan stand hinter mir und legte beruhigend eine Hand auf meine Schulter. Ich zwang mich dazu die Fäuste wieder zu öffnen. Immer, wenn es um sie ging, verlor ich die Beherrschung. Ich führte die gottverdammte Bratva an und war als eiskalter Killer bekannt. Aber diese Frau... Sie brachte das Monster in mir zum Vorschein. Und nur sie war in der Lage es wieder zu besänftigen.

Über 10 Jahre hinweg hatte ich sie nur aus der Ferne ansehen dürfen. Sie sollte nicht Teil dieser abgefuckten Unterwelt werden. Doch mein Vater Juri suchte solange nach mir, bis er meine Feinde auf sich aufmerksam gemacht hatte. Meine Stiefmutter Sarah und er überlebten den Anschlag nur knapp und lebten nun unter neuer Identität ihr langweiliges Leben weiter. Doch Lea...

Es war mir nicht möglich gewesen, sie erneut gehen zu lassen. Ich brauchte sie wie die Luft zum Atmen. Als Ausrede verwendete ich den Verräter in meinen eigenen Reihen. Sie musste schließlich beschützt werden. Nur das der Verräter längst entlarvt war und ich sie dennoch behalten wollte. Ich hatte ihr vertraut, doch sie hatte die erstbeste Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen und war geflohen.

Ich konnte ihr nicht sofort folgen und das verschaffte ihr genügend Zeit um unterzutauchen. Zunächst musste ich den Verräter unschädlich machen. Ansonsten hätte Lea ohne meinen Schutz in akuter Gefahr geschwebt. Der Gedanke hatte mich wahnsinnig vor Sorge und Wut werden lassen, und diesen gefährlichen Gefühlscocktail ließ ich an Vadimir aus. So schnell würden wir keine Verräter mehr unter uns haben...

Gedankenverloren rieb ich über meinen linken Arm. Nur im allerletzten Moment hatte ich mich vor dem Auto retten können. Ich hatte nicht erwartet, dass sie tatsächlich versuchen würde mich zu überfahren. Es traf mich als ich zur Seite sprang und brachte mich im Fallen so aus dem Gleichgewicht, dass ich hart auf dem Boden aufprallte und mir eine Platzwunde am Unterarm zuzog. Eine hübsche Narbe, die sie mir da beigebracht hatte.

Wut und Besessenheit entfesselten das Monster in mir, ließen es brüllen. Ich hatte sie gefunden. Endlich!

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Verbotenes Verlangen: für immer deinUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum