KAPITEL 81.

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Meine Lippen presste ich aufeinander un mir das Lachen verkneifen. Wie kann sie es wagen, zu sagen, dass sie mein schlimmster Albtraum ist? Sie hat überhaupt keine Ahnung und beleidigte mich auch noch dazu.
»Ich dachte wir sind wirklich in einem Alter, wo wir die Beleidigung lassen?« Fragte ich Ava und stämmte meine Hände ebenfalls in die Hüfte. Ava schüttelte mir den Kopf und ich sah sich verwirrt an. Anscheinend hatte sie noch nicht genug, zu versuchen mich zu demütigen. Aber egal was ich versucht, sie wird es nicht hinbekommen.
»Was willst du wirklich, dass du hier extra nach Honolulu geflogen bist?« Wollte ich von der Blondine, die vor mir stand, wissen. Sie warf ihre langen blonden Haare, die in den Jahren wirklich gewachsen waren, lässt sich hinter die Schulter und sah mich mit ihren blauen Augen an, die nicht mehr warm wirken, sondern eiskalt. Irgendetwas ist mit Ava passiert und ich wusste, dass es nichts mit der Sache zu tun hatte, was vor sechs Jahren passiert war. Die Sache mit Paul hatte sie zwar mitgenommen, so wie mein Cousin Rafael mir gesagt hatte, aber anscheinend nicht so sehr.
»Ich möchte mich rächen.« Sprach sie in rätseln und ich sah sie fragend an. Wenn sie wirklich Rache nehmen wollte, mit der Sache von vor sechs Jahren, dann hatte sie wirklich einen Dachschaden. Wir waren Teenager, wir waren naiv und leicht gläubig, da tat man sowas schon mal.
»An der Sache mit Paul?« Wollte ich von ihr wissen und langsam nickte sie mit dem Kopf. Jetzt hatte sie meine Vermutung wirklich bestätigt. Ich fing an mit lachen und bekam ich gar nicht mehr ein. Sie nahm die Dreistigkeit, mich zu bedrohen und das nur wegen einer Sache, die vor sechs Jahren passiert war?
»Du hast sie wirklich nicht mehr alle.« Stellte ich lachend fest und wünschte mir die imaginären Tränen weg, dass Ava auch sagen, dass es überhaupt nicht witzig war. Ava sah alles andere als begeistert aus, dass ich sie deswegen auslacht, aber eine andere Reaktion konnte sie wirklich nicht erwarten.
»Wir waren Teenager, Ava.« versuchte ich die Sache etwas runter zu spielen, da es wirklich keinen Sinn ergab. Ava nickte und trat einen Schritt auf mich zu.
»Du hattest recht, wir waren Teenager.« Bestätigte sie mir eine Aussage und ich wusste nicht, warum wir dann noch hier standen.
»Aber diesmal, sind wir erwachsen und du hast mir das genommen, was ich wollte.« Jetzt war ich noch verwirrter als am Anfang.
»Also hat es doch nichts mit der Sache mit Paul zu tun?« Wollte ich von ihr wissen, da sie mich gerade völlig durcheinander brachte. Ich wusste gar nicht mehr wo vorne und hinten war und um was ist jetzt nun wirklich ging. Ava nickte mit dem Kopf und ich musste kurz meine Augen schließen um mich zu sammeln.
»Indirekt geht es um Paul, aber du hast die selbe Sache abgezogen, wie vor sechs Jahren.« Ich kniff meine Augen zusammen und schüttelte meinen Kopf. Was war jetzt Sache?
»Um was geht es wirklich?« Wollte ich von meiner ehemaligen besten Freundin wissen und sie stöhnte genervt auf. Hatte sie jetzt wirklich gedacht, dass ich durch das ganze hin und her noch einen klaren Kopf bewahrt hatte? Wenn ja, dann musste ich sie leider enttäuschen.
»Ich hatte von Anfang an ein Auge auf Adrian geworfen.« Offenbarte sie mir und nun war ich wirklich baff. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, dass sie sich für Adrian interessiert hatte. Sie war diejenige die mich darauf aufmerksam gemacht hatte, dass Adrian mich im Club angesehen hatte. Ava sagte zu mir, wenn ich Adrian loswerden wollte, dass ich mit ihm doch endlich auf ein Date gehen sollte. Hätte sie mir von Anfang an gesagt, dass sie ein Auge auf ihn geworfen hätte, hätte ich es zu ihm gesagt. Aber wenn sie den Mund nicht aufmacht, kann ich leider nichts dafür. Niemals hätte ich gedacht, dass sich die Sache so entwickelt, wie sie sich gerade entwickelt.
»Warum hast du denn nichts gesagt, dass du von Adrian etwas willst?« Stellte ich die Frage an Ava und hoffte so, dass wir etwas vom Thema abweichen. Sie fuhr sich durch die Haare und wusste gar nicht wo sie anfangen sollte. Den Gesichtsausdruck hatte sie nämlich immer auf und merkte langsam, wie leid sie mir eigentlich tat. Ich hatte wirklich Mitleid mit Ava und wusste nicht einmal wieso. Vielleicht war ich einfach eine zu gut herzige Person und musste Mitleid mit ihr haben.
»Hättest du dann auf mich gehört?« Wollte Ava von mir wissen und ließ ihre Arme Schlaf an ihrer Hüfte hängen. Langsam nickte ich mit dem Kopf.
»Hättest du mir ausführlich gesagt, dass du Adrian im Auge hast, wäre ich zu ihm hingegangen und hätte gesagt, dass ich leider kein Interesse habe.« Und so hätte ich es auch wirklich gemacht. Aber wenn Ava ihren Mund nicht aufkriegt, kann ich leider nichts machen.
»Und dennoch wäre es so gekommen, wie es jetzt gekommen wäre.« Ertönte eine tiefe Stimme hinter mir und ich riss geschockt meine Augen auf.

Kaden stand plötzlich hinter mir und sah Ava finster an. Ich hatte keine Ahnung, wir uns gefunden hatte, aber irgendwie war ich froh darüber. Kaden machte langsame Schritte auf mich und Ava zu, die ihn hassfühlig ansah.
»Und du? Du warst mir auch nicht gerade eine Hilfe.« Sprach sie und sah ihn zornig an. Der blauäugige fing an mit Lachen und fuhr sich durch seine schwarzen Haare.
»Eine Hilfe wobei? Deine kleine Psychospielchen?« Wollte er von ihr wissen und plötzlich veränderte sich das Gesicht von Ava schlagartig. Ich hatte das Gefühl, zwei verschiedenen Persönlichkeiten, in einer Person, gegenüber zu treten.
»Hättest du nicht weiter herumgeschnüffelt, würde ich jetzt nicht hier stehen müssen.« sprach sie weiter und nicht so zwischen den beiden hin und her. Irgendwie fühlte ich mich fehl am Platz, weil ich überhaupt keine Ahnung hatte worüber die beiden sprachen. »Herumgeschnüffelt? Was kann ich denn dafür, wenn du mir dein Telefon in die Hand drückst und mir deine beschissene Katze Angucken zu muss!« Sprach Kaden nun laut und ich riss meine Augen auf. Ich würde mich sehr unwohl in dieser Situation und wusste gar nicht was ich dazu sagen sollte. Am besten sollte ich gar nicht sagen und der Konversation ihren Lauf lassen. Wenn Ava versucht Kaden anzugreifen, oder andersherum, müsste ich leider eingreifen.
»Was kann ich dafür, wenn du in die andere Richtung switched!« Ging die Diskussion weiter und ich vertrete meine Augen.
»Du wolltest doch insgeheim, dass ich die gefakten Fotos finde!« Schrie er und mein Herz blieb für einige Sekunden stehen. Was meint er damit? Waren die Bilder gar nicht echt, die Ava auf ihrem Telefon hatte?
»Was?« fragte ich leise und nun sahen die beiden zu mir. Plötzlich wurde mir schlagartig schwindlig und ich fühlte mich an, als wäre ich eine Leiche. Ich sah auf meine Arme und jegliche Farbe war von meiner Haut verschwunden. Kaden nickte langsam mit dem Kopf.
»Die Bilder waren bearbeitet.« Stellte Kaden das klar und ich fragte mich, wann er das herausgefunden hatte.
»Wann hast du es herausgefunden?« Wenn er mir jetzt sagen würde, dass er es von Anfang an wusste, würde ich ihm die Hölle heiß machen. Anastasia würde mir dabei sicherlich helfen.
»Ich habe es erst vor einer Woche herausgefunden, als sich Ava noch einmal mit mir treffen wollte.« Offenbarte er mir und ich sah zu meiner ehemaligen besten Freundin. Ich wusste, dass sie ein kleines Biest werden konnte, aber dass sie zu so etwas griff, war mir dann doch etwas neu.
»Wozu? Nur den Mann zu bekommen den du wolltest?« Fragte ich leise und mein Verständnis gegenüber dieser Frau, schwant immer mehr. Schnell nickte sie mit dem Kopf. Sarkastisch lachte ich auf und vor mir durch meine Haare. Tränen bahnten sich in meine Augen, da ich Adrian zwei wundervolle Jahre mit seinem Sohn weggenommen hatte.
»Ich habe einen Sohn!« Fing ich an mit schreien und machte einen Schritt auf sie zu. Kaden war sofort in Alarmbereitschaft und mach dir ebenfalls eine nach vorne, um mich im Auge zu behalten.
»Das weiß ich.« Sprache Ava so als würde es mich nicht interessieren.
»Du hast Adrian zwei Jahre mit seinem Sohn genommen! Mit Absicht!« Fing ich weiter an mit schreien und die ersten Tränen kullerten an meinen Wangen entlang.
»Auch das weiß ich.« Ich war wütend. Es fühlte sich so an als würde mein Blut anfangen mit Kochen und ich behalte meine Hände zu Fäusten. Wenn sie jetzt noch einen blöden Kommentar abgeben würde, konnte ich mich definitiv nicht mehr kontrollieren.
»Und genau das wollte ich erreichen.« Genau das war der Kommentar, auf den ich gewartet hatte. Mit schnellen Schritten lief ich auf sie zu, ließ meine Handfläche an ihre Wange knallen die mit ihrem Kopf dann zur Seite flog. Kaden war sofort bei mir und zog mich hinter sich. Ava leckte sich über die Lippen und fing an mit lachen. Die ganze Sache wandte sich zu etwas völlig falsch an. Anhand von meiner ehemaligen besten Freundins Reaktion, bekam ich Angst vor ihr. Noch nie hatte ich Angst vor einer Person, noch nicht einmal von meinem Vater. Doch bei ihr, war es eine andere Liga.
»Was denkst du, wer in den zwei Jahren das neue Sexobjekt von Adrian war?« Fragte sie mich provokant und ich sage Schock zu ihr. Erneut wollte ich auf sie zu laufen, doch Kaden hielt mich gerade noch so zurück.
»Hör nicht auf sie.« Flüsterte er so, dass nur ich es verstand. Doch ich wollte es nicht hören. Das waren alles Lügen.

Stripgirl | Liebe ist das was zählt Where stories live. Discover now