❄️Kapitel 5 - Gespräche❄️

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Als Summer die Augen aufschlägt, sieht sie im ersten Moment auch nur wieder die durchdringenden Seelenspiegel des weißen Tieres, dass sich leicht über sie gestellt hat und sie anblickt.

„Ihr habt Euch tapfer geschlagen. Ich bin stolz auf Euch. Zwischendurch hatte ich Angst, Ihr würdet nicht kommen", hört sie eine tiefe Stimme sprechen.

Die Worte streicheln ihre Sinne wie Samt und sie kommt nicht umhin zu bemerken, wie angenehm und schön sie ist. Sie schaut erstaunt auf den Wolf, dessen Maul sich passend zum Gesprochenen leicht bewegt hat.

„Du kannst sprechen?", fragt sie verwundert.

„Nur hier", antwortet er sanft.

„Wo ist ‚hier'?" Noch immer verwirrt sieht sie sich um. Der Boden ist bedeckt von einer dicken unberührten Schneeschicht. Mehr kann sie nicht erkennen, da ein seltsamer heller Nebel sie nur wenige Meter sehen lässt. Einzig der Himmel ist frei, dunkel und gesäumt von unzähligen Sternen und gekrönt von einem vollen Mond, der sein sanftes Licht auf sie herabfallen lässt.

„Ein Traum. Gleichzeitig eine Prüfung", kommt es geduldig von ihrem Begleiter, während er sich etwas von ihr zurückzieht, Summer jedoch weiterhin mustert.

„Eine Prüfung? Für was?", fragt sie leicht frustriert. Könnte er mal aufhören, in Rätseln zu sprechen?

„Ob Ihr würdig seid, die nächste Winterprinzessin zu werden", eröffnet er ihr ruhig.

„Winterprinzessin?" Langsam kommt sie sich wie eine kaputte Schallplatte vor, weil sie die Worte des Wolfes ständig wiederholt.

„Ja, Ihr wurdet geboren, um über den Winter zu herrschen. Eure Aufgabe soll es sein, den Schnee zu lenken, das Eis zu nähren und den kalten Sturm zu besänftigen. Ihr müsst dafür sorgen, dass alles im Gleichgewicht bleibt und die anderen Jahreszeiten nicht die Übermacht gewinnen. Ihr seid die Herrin des Winters."

„Du musst dich irren! Ich glaube nicht, dass ich die Richtige dafür bin. Ich bin nur eine normale Frau, wie jeder andere auch", entgegnet Summer energisch. So etwas Wichtiges kann sie doch unmöglich sein.

Der Wolf wendet sich wütend ab und stapft kraftvoll durch den Schnee davon.

„Warte!", ruft Summer hinterher.

„Warum?", antwortet ihr die jetzt schneidende Stimme weißen Tieres. „Ihr weigert Euch, Euer Schicksal anzunehmen. Dabei ist dieser Traum der erste Beweis dafür, dass ich mich nicht irre. Und Ihr seid erst recht nicht wie jede andere! Das wisst Ihr selbst ganz genau, hört, auf Euch selbst zu verleugnen!" Er bleibt stehen. Wieder sanfter fährt er fort: „Ich spüre Euren Zorn, Eure Verachtung. Aber richtet sie nicht gegen den Winter. Er kann nichts dafür."

„Aber dank ihm wurde ich ausgegrenzt und verachtet", entgegnet Summer leise. Traurigkeit und alte Wunden trüben ihre Stimme.

„Nein. Es ist die Ignoranz und Angst der Menschen vor dem, was anders ist. Lenkt Eure negativen Gefühle lieber da hin, dort sind sie besser aufgehoben", erwidert er bestimmt.

Winter - Die Saga der Jahreszeiten Teil 1Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora