13 - Meine Kurven

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So meine Lieben, Emma ist genau so durcheinander wie Roman. Leider schaffe ich es momentan nicht mit Montag sondern es wird leider immer Dienstag mit den Updates.

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Meine Nacht war echt Scheisse. Da ich auf dem Sofa eingeschlafen war, tat mir der Rücken weh und geträumt hatte ich auch schlecht. Nein, eigentlich war es nicht schlecht, es war ein schöner Traum, einer der mich den ganzen Tag verfolgen würde. Ja, ich gebe es zu, ich habe vom heissen Schweizer geträumt. 

Roman, wie er mein Gesicht in seinen grossen Händen hält, Roman wie er mit seinem Daumen über meine Lippen fährt. Wie er mir langsam mit seinem Gesicht immer näher kommt, zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her blickt, und sich am Schluss zu mir runterbückt und mir einen sanften Kuss auf die Lippen gibt. Es knistert richtig zwischen uns, und ich habe ihn zurück geküsst. Das hat ihm wohl noch mehr Mut gegeben, und er hat seinen Kuss intensiviert. Fährt sachte mit seiner Zunge über meine Lippen, ich öffne meinen Mund und stöhne leise auf.

Und genau so bin ich erwacht, total durch den Wind. Und wisst ihr was ganz peinlich ist, meine Brustwarzen sind hart und in meinem Unterleib zieht es. Was löst dieser Mann nur in mir aus, das ist mir noch nie passiert!

Ich schlurfe ins Bad und dusche erst einmal warm, das sollte meine verspannten Muskeln etwas lockern. Als ich meinen Körper mit Duschgel einseife schaue ich an mir herunter. An mir ist alles rund und weich. Mein Busen ist für meine Figur eher klein, mein Bauch ist rund und meine Hüften ausladend. Dessen werde ich mir heute morgen wieder einmal bewusst. Ich schelte mich, denn auch wenn es zwischen mir und Roman eine körperliche Anziehung gibt. No way, dass er auf meine Kurven steht. Bei ihm ist alles durchtrainiert und stahlhart, da will er sicher nicht seine Hände in meinem Speck vergraben.

Oh ja ich weiss, heute ist wieder so ein Tag mit Selbstzweifeln. Ich schüttle die bösen Gedanken weg, trockne mich ab und gehe in mein Zimmer. Da suche ich mir meine Kleider heraus und ziehe mich an. Sexy Unterwäsche, muss dann aber schon sein, das gönne ich mir immer, auch für mich selber.

Heute ist ein angenehmer Tag, sprich ich werde über die Kleider meinen neuen leichten, karierten Mantel anziehen. Ich gehe in die Küche, mache mir einen Tee und beginne das Frühstück zu richten.

Finn hat seinen eigenen Wecker. Es kräht ein Hahn, aber heute scheint er den nicht zu hören. Also gehe ich zu ihm ins Zimmer und begrüsse ihn. Ich lege mich zu ihm ins Bett und kuschle noch ein wenig mit ihm. Als er langsam erwacht, ist seine erste Frage ob Roman noch hier sei.

Ich lache schockiert auf. "Finn, Roman wollte doch gestern Abend langsam nach Hause gehen. Er hat sein Leben und wir unseres", erkläre ich meinem Sohn. Er macht einen Schmollmund und murmelt "Schade". "Komm, auf gehts, zieh dich an, und danach frühstücken wir", sage ich als ich aufstehe. 

Wir sitzen am Tisch, geniesse unser Frühstück und unterhalten uns ein wenig, als plötzlich mein Telefon klingelt. Ich gehe davon aus, dass es meine Mutter ist, denn der habe ich gestern Abend noch geschrieben, dass Finn in der Schule erbrechen musste. Als ich auf den Display blicke, sehe ich, dass es nicht meine Mutter ist. Sondern jemand, der sich bei mir mit "Die Wand" eingespeichert hat, und ich muss erst einmal grinsen. 

"Guten Morgen" sage ich mit leicht nervöser Stimme. "Hey Emma, ist alles ok bei euch, kann Finn in die Schule", fragt er mit einer heiseren Stimme. Nanu, da tönt aber jemand etwas übernächtigt, denke ich mir. "Ja, alles bestens Roman, er geht nachher zur Schule." Als Finn hört, dass Roman am Telefon ist beginnen seine Augen zu leuchten. "Oh, holt Roman uns ab und fährt mich zur Schule", fragt der Frechdachs nun auch noch. Roman hat es anscheinend gehört und beginnt zu lachen. "Nein Finn, aber ich hole nachher die Mama von der Schule ab, damit ich sie zur Arbeit mitnehmen kann. Mein Rücken braucht heute nochmals ihre Hilfe." "Roman, das musst du doch nicht machen, ich kann wirklich nachher mit der Bahn hin." "Keine Widerrede Emma, ich habe das gestern schon gesagt." "Ok, 8.30 Uhr, dann sind alle Schüler in den Schulzimmern, und ich kann im Sekretariat noch kurz Ida informieren, wegen gestern", antworte ich leicht konsterniert. "Ok, bis nachher und Finn, dir einen guten Tag in der Schule." "Danke Roman, dir auch im Training", schreit mein Sohn ins Telefon und rennt ins Bad um sich die Zähne zu putzen. "Danke Roman, bis später", sage ich leise und lege auf.

Finn hüpft und singt auf dem Schulweg. Auf dem Pausenhof verabschiede ich mich von ihm. Heute will er sich aber nicht wirklich umarmen lassen, denn es haben sich uns schon einige Schüler angeschlossen, die anscheinend plötzlich das Bedürfnis haben freundlich mit ihm zu sprechen.

Als ich Ida im Sekretariat finde und ihr den Vorfall schildere, schüttelt sie nur den Kopf. "Ich werde die Lehrer  und den Rektor informieren, und wir werden das Ganze im Auge behalten", informiert sie mich. "Ich hoffe sie hatten noch einen schönen Abend", lächelt sie mich nun an. Ich verdrehe die Augen. "Ja, am Anfang war es ein absolutes Desaster. Zuerst diese Informationen von Finn,  danach ist mir die Suppe in der Küche übergekocht und hatte einen kleinen Zusammenbruch. Roman hat Pizza für uns bestellt und als ich dann endlich mit einem Glas Rotwein beim Essen sass, wurde der Abend doch noch ganz schön", faste ich zusammen. "Wunderbar, vielleicht sehen wir den Herrn Bürki, dann ja beim Schulfest in zwei Wochen." "Das Bezweifle ich, denn er ist ja nicht mein Freund." "Was nicht ist, kann noch werden", zwinkerte mir diese Dame dann noch zu. Mein Kopf wurde heiss und ich murmelte auf Wiedersehen und verliess fluchtartig den Raum.

An der Strasse setzte ich mich auf eine Bank und konnte langsam wieder etwas atmen. Gott, warum haben Menschen das Gefühl ich und Roman würden gut zusammen passen. Fussballer haben Frauen, die sie her zeigen können. Nicht pummelige Weiber wie mich, die irgendwie durchs Leben kommen. Ich arbeite und habe keine Zeit für Insta Stories und regelmässige Posts. 

Mein deprimierenden Gedanken werden von lautem Motorengeräusch unterbrochen. Roman hält neben mir an und ich steige ein. Als ich ihn anschaue, schaue ich in wunderschöne aber müde Augen. "Hey", sage ich nur. "Auch hey", lacht er leise und zieht mich einfach wieder in eine Umarmung. "Mann, riechst du gut", murmle ich an seinen Hals. "Du auch Emma", flüstert er an meinen Kopf und drückt mir einen Kuss auf den Haaransatz. Ich löse mich von ihm und wir schauen uns beide völlig überfordert an. 

Ich schnalle mich an, und er fährt los.

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