Verrat an der Republik Teil 1.

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Slicks Sicht.

„Slick! Du warst es?!", ruft der rothaarige Jedi, schon direkt als er reinkommt.

Wow, ein Wunder, dass er meinen Namen überhaupt kennt.

Mich hätte es nicht gewundert, hätte er meine CT-Nummer benutzt.

„Er hat uns ganz schön rum gescheucht, Sir", sagt der Captain mit etwas in der Stimme, was klingt wie... Stolz? Darauf, dass sie es trotzdem geschafft haben?

Oder doch etwa Bedauern über meinen Verrat?

Ich kann es nicht ganz einordnen.

„Eine größere Enttäuschung wäre kaum denkbar. Wie konntest du das deinen Brüdern nur antun?!" Mein General. Er weiß gar nichts! Er sieht gar nichts! Blind sind sie doch alle....

In mir flammt die Wut wieder auf und so knurre ich: „Nur ein Jedi stellt solche Fragen!" , nach kurzem Zögern spucke ich ihnen den nächsten Satz entgegen, „Für euch sind wir Brüder doch nur Sklaven!" , ich senke den Kopf etwas und erlaube mir kurz etwas meiner Trauer darüber zu zeigen. Kurz darauf verschwindet das traurige aber wieder hinter meiner Maske aus Verbitterung und ich spreche resigniert weiter, „Wir erfüllen eure Aufgaben. Wir unterwerfen uns euren Launen. Ich wollte nur etwas mehr."

Ich sehe, wie der Captain ungläubig seinen Kopf schüttelt und dann sagt: „Und alles, was du dafür getan hast, war unser aller Leben zu riskieren."

Nein! Das stimmt nicht! Ich wollte niemanden verletzen. „Ich ... ich liebe meine Brüder. Ihr seid zu blind, um das zu erkennen! Aber dieser Schlag geschah im Namen aller Klone!"

Nun schüttelt auch der Commander den Kopf. Meine Brüder halten mich für einen Verräter... Sie glauben mir kein Wort...

Der Commander fängt an zu reden: „Würdest du deine Brüder lieben, hättest du sie nie dieser Gefahr ausgesetzt! Du hast jeden einzelnen von uns verraten."

„Bringt ihn in seine Zelle!" , befiehlt der Captain.

Es war schon vorher klar gewesen, dass das passieren würde. Aber es jetzt nochmal aus dem Munde des Marshall Commanders zu hören, macht es beängstigend und lässt mich in dem Gefühl des Versagens ertrinken.

Zwei Vod'e, Glänzer so nebenbei, gehen von hinten auf mich zu, packen meine auf den Rücken gefesselten Hände und führen mich, mit einem kleinen Stoß vorwärts, aus dem Raum.

Kein Wort wird gesprochen, bis der eine Glänzer plötzlich seufzt und das Wort ergreift: „Warum denn? Warum nur, Serge? Warum haben sie das getan?"

Ein Knurren entweicht mir, bevor ich es aufhalten kann. „Weil ich es tun musste. Weil es sonst niemand getan hätte! Niemand hätte je den Mund aufgemacht und darüber gesprochen! Niemand! Und das wisst ihr.", nach kurzem Zögern spreche ich weiter, „Niemand hätte darauf aufmerksam gemacht, wie man uns behandelt! Und ich weiß, dass nicht nur ich mich so fühle. Die meisten haben Angst es zu sagen, weil es die Konsequenzen nicht wert ist. Abgeschaltet zu werden nur für ein paar wahre Worte.", meine Stimme schwankt und ich versuche mir meine Frustration nicht anmerken zu lassen, „Aber bei diesen sturen Jedi kann man ja machen, was man will und man erreicht höchstens, als Verräter exekutiert zu werden.... Ihre Fehler sehen die Jedi nicht ein!"

Meine Brüder schweigen, nachdem ich das gesagt habe. Sie festigen nur ihre Griffe an meinen Oberarmen.

Mit mir zu reden, ist ja eigentlich verboten. Ich könnte versuchen sie zu überzeugen, mich freizulassen und so. Also darf nur, wenn nötig, sprachlicher Kontakt zu mir hergestellt werden. Privatgespräche sind so oder so untersagt.

Das war den beiden Glänzern wohl auch klar geworden, denn sie straffen sich nochmal und gehen nun strammer und schnelleren Schrittes mit mir weiter den Gang entlang. Die perfekte Soldatenhaltung ist wieder da.

Oneshots💕Where stories live. Discover now