30. Ein letztes Wiedersehen 1/2

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Hallo liebe Leser*innen,

Sorry, war leider für eine lange Zeit offline und hoffe ihr habt diese Story nicht vergessen.

Nun geht es weiter mit Anjali, Vicky und Siddarth.

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Anjalis Sicht

Als ich leise den Raum betrat, blickte ich erschrocken. Ihn so zu sehen, an diesen Geräten, war wirklich zu viel für mich. Langsam fiel ich neben ihn auf einen Stuhl und sah ihn an. Es sah fast so aus, als würde er schlafen. Aber die Geräusche der Maschinen, vorallem des Beatmungsgeräts, die zeigten mir, dass er nicht nur schlief. Diese Geräte hielten ihn am Leben. Ohne diese wäre er längst tot. Automatisch griff ich nach seiner Hand, die auf der Bettdecke lag und hob sie ganz vorsichtig zu meinem Lippen, streichelte und küsste diese sanft. Mein Blick war immer noch auf Vicky gerichtet. Ich sah wie sich sein freier Oberkörper gleichmäßig hob und senkte und hatte Angst, dass dieses Summen und Piepen der Maschinen auf einmal einen anderen Ton annehmen und mir zeigen würden, dass sein Herz plötzlich aufhören würde zu schlagen. Bei dem Gedanken rannen mir warme Tränen über die Wangen und sie brannten mir so sehr auf der Haut. Und obwohl ich stark bleiben wollte, konnte ich es nicht zurückhalten und fing leise an zu weinen.

„Es tut mir alles so schrecklich leid...Vicky.", schluchze ich auf seiner Hand.

„Das ist nicht fair...Ich.. Ich müsste hier liegen und nicht du!"

Nun ließ ich seine Hand los und weinte dieses Mal lauter, bedeckte mein Gesicht mit meinen Händen. Es war alles meine Schuld, dass Vicky hier lag und fast gestorben wäre. Schon viel früher hätte ich meine Gefühle für Vicky gestehen und nicht leugnen sollen. Ich hätte Siddarth früher verlassen sollen und vielleicht sogar schon, als er mir die Chance dazu gab. Der eine Monat, den ich mit Vicky verbrachte, war so schön. All die Momente, die wir mit den Kindern hatten und die Momente, in denen er nur für mich da war und mich glücklich machte, und auch die College-Tage, als er mein bester Freund war, spielten sich vor mir ab. Mit meinen Ärmel wischte ich mir mein Gesicht wieder trocken und legte behutsam meinen Kopf neben ihn, legte meine Hand auf seine und streichelte liebevoll mit meinem Daumen über seinen Handrücken.

„Ich... ich ..liebe dich.", flüsterte ich und schloss meine Augen.

An diesem Tag brachte ich endlich diese Worte aus meinem Mund heraus. Nur leider hatte er sie nicht gehört.

...

Eine Woche verging und ich konnte bald das Krankenhaus verlassen. Meine Wunden waren noch etwas sichtbar, aber die Schmerzen waren nicht mehr so stark wie am Anfang. Währendessen blieb Vickys Zustand gleich. Er lag noch im Koma, bis mir der Arzt heute mitteilte, dass sich seine Werte deutlich verbessert hatten und er allmählich die Aufwachphase einleiten konnte. Vicky würde nun weniger Schmerzmittel/Medikamente verabreicht bekommen und im Laufe der Tage von alleine aufwachen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich diese Nachricht hörte und war wirklich erleichtert. So schnell sich ein glückliches Lächeln um meinem Mund verzierte, so rapide verschwand es auch, als sich meine Gedanken wieder um Sid drehten. Dieser wurde immer noch nicht gefunden. Die Polizei hatte bereits Siddarths Angestellte, Kollegen, Geschäftspartner, Freunde, Schwester Mary und sogar seine Affairen, wie Stacy befragt. Und auch diese konnten den Beamten mit ihren Aussagen nicht weiter helfen. Kommissar Khan und seine Leute besuchten mich darauf hin noch einmal im Krankenhaus, wollten, dass ich genauer überlege und ob ich nicht vergessen habe, etwas zu erwähnen. All das ärgerte mich, weil ich ihnen alles erzählt hatte, einschließlich, dass Siddarth der Grund war, warum ich überhaupt im Krankenhaus lag. Ja, ich habe ihnen die Wahrheit über Siddarth Malhotra erzählt. Über den Mann, der mir schmerzen zufügte, mein Baby tötete und der keine Bedenken hatte, Vicky tödlich zu verletzen. Und wo er jetzt war, wusste ich wirklich nicht. Was also sollte ich ihnen sagen?

BAD LOVE -  Deutsche/German VersionWhere stories live. Discover now