Capítulo 10

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Aurora Rodriguez

Ich blieb perplex stehen und meine Augen wollten das nicht wahrhaben. Sie haben sich verprügelt, aber warum? Was hat sie dazu gebracht sich zu schlagen? Ich dachte sie wären Angesicht zu Angesicht gute Freunde. Ivan hatte nicht viele Verletzungen bekommen, als Nael. Doch seine Verletzungen sind bisschen geheilt. Ich wurde leicht an meiner Hand gezogen und löste den Blickkontakt mit ihm. Nael schenkte mir einen fragwürdigen Blick zu und ich begann leicht zu lächeln. „Ich habe deinen Freund gesehen, wollen wir nicht zu ihm setzen?". Ich wollte wissen, was zwischen ihnen vorgefallen war. Es kribbelte so sehr in meinen Fingern, dass ich es kaum aushielt. „Ahja, Ivan Díaz. Lass uns zu ihm.", stimmte er neutral zu, setzte jedoch sofort ein aufgesetztes Lächeln und zog mich mit sich.
„Na sieh mal, die Rodriguez. Schön euch zusehen.", begrüßte uns Ivan mit einen leichten gespielten Lächeln. Er stand dabei auf und schüttelte die Hand von meinen Ehemann. Als er mich begrüßte, blickte er mir tief in die Augen und griff nach meiner Hand um einen Kuss zu hauchen. Die Stelle begann zu kribbeln und ich entzog ihm meine Hand. Ivan fixierte Nael mit seinen Blicken und sie führten für paar Sekunden einen stillen Blickduell. „Ah, da bist du ja.", hörte ich eine weibliche Stimme, die ich schonmal gehört hatte. Meine Augen suchten nach dieser Person. Als ich eine wunderschöne Frau sah, die auf uns zukam, verkrampfte sich die Hand von Nael in meine. Sie hatte wunderschöne blaue Augen und blonde Haare, die glatt nach hinten fielen. Sie trug ein wunderschönes und teures Kleid, welches dunkelblau und bis zu ihren Knien ging. Ich sah im Gegensatz zu ihr wirklich unauffällig und schlicht aus. Sie blickte mich lächelnd an,  schaute sich mein heutiges Outfit an und verdrehte dann die Augen leicht. Empört blieb mein Mund offen und eine Wutwelle kam auf mich zu. Was gab es hier die Augen zu verdrehen? Wollte sie mich verarschen? „Carla, ich hätte nicht gedacht, dich zu sehen.", begrüßte Nael irritiert. Ich blickte zu ihm. Woher kannte er sie nun plötzlich? Wer war sie und was für eine Beziehung hatte sie zu den Männern? „Eine wunderschöne Überraschung...", sie blickte erneut zu mir und wendete dann den Blick von mir. „Wie ich sehe, stimmten die Gerüchte.", sprach sie nicht so erfreut und ich verstand hier momentan nichts mehr. Sie kannten sich alle. Was ist in den letzten Jahren passiert? Carla ging zu Ivan und drückte ihm ein Kuss auf die Wange. Schnell blickte ich weg und konnte es nicht verhindern mein Gesicht zu verziehen. Dann war sie es vorhin, die ihn Schatz nannte. „Ich muss kurz aufs Klo.", sprach ich schnell und eilte zu den Toiletten. Traurig öffnete ich die braune Tür und stützte mich am Waschbecken ab. Als meine Augen sich mit Tränen füllten, schluchzte ich leise auf. Es tat unglaublich weh. Verheiratet mit einen Mann, den ich nicht liebte und den Mann, den ich liebte, hatte eine neue Geliebte. Die Tränen flossen hintereinander runter und bildeten eine Spur auf meiner Wange. Ich blickte leicht nach oben in den Spiegel und schreckte laut auf. Hinter mir stand Ivan mit einen ernsten Blick und mit eisigen Augen. Meine Augen waren leicht rot angeschwollen und meine Nase leicht gerötet. Ich drehte mich um und versiegelte im nächsten Moment meine Emotion. „Das ist hier eine Frauentoilette! Verschwinde!", sprach ich laut und deutlich. Ich bemerkte, dass er etwas sagen wollte, aber sich zurückhielt. Innerlich hoffte ich, dass meine Tränen vertrocknet waren. Seine braunen Augen beobachteten meine Haltung und augenblicklich fühlte ich mich leicht nervös. „Du hast geweint.", stellte er fest und ich verdrehte genervt meine Augen. Sollte er doch zu Carla gehen. „Geh bitte.", sagte ich auffordernd. Da er sich kein Stück bewegte, lief ich Richtung zur Tür, doch er griff nach mein Handgelenk und zog mich zu sich. Durch das ziehen von seiner Seite, wirbelte ich herum und landete auf seiner Brust. Mein Kopf lag nah, wo sein Herz schlug und automatisch beruhigte ich mich etwas. Immer wenn wir uns umarmten, legte ich mein Kopf nah an seiner Brust und hörte den Herzschlag. Ich schloss kurz meine Augen und entspannte mich kurz. Kurz darauf zog mich Ivan in eins der leeren Kabinen im Klo und schloss die Tür ab. Erschrocken blickte ich ihn an und hörte im nächsten Moment wie paar Frauen hereinkamen. Sie redeten miteinander und gingen in die Klokabinen um ihren Geschäft zu machen. Eng gepresst, versuchte ich mich von ihm zu lösen, doch der Herr hatte andere Probleme. Er legte seine Hand auf meinen Mund und gab mir einen mahnenden Blick.
„Bleib still.", hauchte er leise in meinem Ohr und still nickte ich nur. Wäre er bloß hier nicht reingekommen. Was ist daran zu schlimm, wenn er gesehen worden wäre. Als sie gingen, löste sich seine Hand und ich atmete tief ein und aus. Dieser idiot auch. „Was soll diese scheisse.", zischte ich ihn an und merkte nicht, wie jemand erneut hereinkam. Konnte ich nicht mal gescheit in Sätzen reden? Wütend wollte ich weiter sprechen, spürte jedoch im nächsten Moment seine weichen Lippen auf meine. Mein inneres schien vor Freude zu explodieren, die Hormone stiegen auf hundertachtzig. Meine Verstand schaltete sich aus und ich legte automatisch meine Hände um seinen Nacken. Küssend drehte er uns beide um und drückte mich leicht gegen die Tür. Seine Hände wanderten zu meinen Pobacken, die er ruhen ließ und mich dann anschließend hochhoben. Automatisch schlang ich sie um seinen Körper und drückte mehr meine Lippen auf seine. Ich kriegte momentan nicht genug von ihm. Wir küssten uns um die Wette. Luftschnappend löste ich mich von ihm und wir beide lehnten unsere Stirn aneinander. Ich hielt meine Augen währenddessen geschlossen und versuchte meine normale Atmung zu erhalten. Er begann an meiner Lippe leicht zu knabbern und die untere Lippe zu beißen. Seine Küsse wanderten von meiner Wange anschließend zu meinen Hals, die er sanft liebkostet. Meine Hände hielt ich angestrengt bei mir und ließ ihn das machen. Mein Verstand war komplett benebelt und mir war es im Moment egal, dass ich zu lange auf der Toilette war. Ivan begann an meinen Hals zu saugen und zu beißen, wobei ich leicht keuchen musste. Überall kribbelte es und wäre ich am stehen, würde ich nicht lange stehen bleiben können. Das Saugen an meinen Hals wurde intensiver und aufdringlicher. Ich öffnete meine Augen und bemerkte meine Umgebung und versuchte zu Vernunft zu kommen. Panisch drückte ich an seinen Schultern und hoffte dass es zu keinen Knutschfleck kam. Er löste sich von mir und schnell löste ich mich und kam auf die Beine.
„Was...was sollte das!?", schrie ich leise und fasste die Stelle. Fluchend drehte ich mich um und öffnete diese verdammte Tür und eilte zu den Spiegeln, die vor dem Waschbecken hängten. Entsetzt schaute ich mir den dunklen Knutschfleck an und mein Blick huschte zu Ivan, der langsam und ruhig zu mir kam. Er schaute mich dabei amüsiert an und wütend erwiderte ich seinen Blick. „Wie soll ich das bitte verdecken!? Sag mir wie!?". Ich fuhr durch meine Haare und verfluchte innerlich erneut. Dieser idiot! Wieso ließ ich das auch machen! Das hätte gar nicht passieren sollen!
„Mit dem hier.", dabei zog er das Seidentuch, welches ich letztens im Café anhatte, um den Knutschfleck von Nael zu verdecken. Mit offenen Mund riss ich das Tuch von seiner Hand, doch er war ein Ticken schneller. Ich hatte es wahrscheinlich vergessen und er nahm es mit. Er hielt seine Hand nach oben gestreckt und da kam ich definitiv nicht dran. Auch wenn ich eine passende Größe hatte, war er dennoch ein Stückchen größer. „Gib das her.", sprach ich ungeduldig und hoffte er würde es mir geben. Ich musste nämlich schleunigst die dunklen Spuren verdecken. „Principessa, jeder sollte diesen Merkmal sehen. Einschließlich dein Ehemann.", sprach er leicht belustigt, was für mich keinesfalls der Fall war. Ich streckte mich in die Höhe und versuchte mit der Hand den Seidentuch zu ergreifen, doch er erschwerte es mir. Seufzend drehte ich mich von ihm weg und blickte beleidigt zum Spiegel. Dieser Idiot. „Ein Kuss.", hörte ich ihn von hinten. „Ein Kuss?", fragte ich perplex, da ich nicht dachte, das von ihm zu hören. Er nickte nur und hatte immer noch das Seidentuch in seiner Hand. Nachgebend nickte ich ihm zu und wollte das verdammte Seidentuch. Ich packte ihn an seinen Nacken und presste meine Lippen auf seine. Schnell löste ich mich von ihm. Er war mir so nah, dass ich seinen atemberaubenden Duft wahrnahm. Er legte das Seitentuch um meinen Hals und band es sanft zu. Seine Hand wanderte zu meinem Kinn und er zog es leicht in die Höhe, sodass ich ihn anblicken musste. „Sie sind eine schlechte Ehefrau, Mrs Rodriguez.", flüsterte er dicht an meinen Ohr und hinterließ eine Gänsehaut. Ich schlug seine Hand von meinen Kinn weg und lief leicht rot an. „Warum wolltest du mich sehen?", stellte ich ihn diese Frage, die ich seit heute hatte. „Ich wollte mit dir alleine Zeit verbringen, doch du musstest deinen Ehemann herbringen.", „Und ich wollte nach deinen Wohlbefinden erkundigen.", fügte er hinzu. „Habt ihr euch gegenseitig verprügelt?". Bei dieser Frage wusste ich nicht, auf welche Antwort ich zufrieden wäre. „Nein.". War seine kurze Antwort. Aber seine und Naels Verletzungen sprachen hier was anderes. Ohne etwas zu sagen, lief ich raus. Ich hatte nicht nur einen großen Fehler begangen, sondern hinterging meinen Ehemann. Das machte mich nicht besser als er. Ich habe es immer gehasst, wenn Menschen ihre oder seine Partner betrügen. Nun bist du auch eine von ihnen.
Wütend über mich selber ging ich zum Tisch, wo jedoch keiner saß. Der große Restaurant hatte einen großen Balkon, weshalb ich ohne zu ahnen dahinging um Nael mit jemand küssen zu sehen. Dieser jemand war Carla.

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