[ONGOING] Irgendwo zwischen Partys, Drogen und den Scherben seiner Jugend versucht Min Yoongi einfach nur sein Musik-Studium nicht in den Sand zu setzen. Als glorreicher Erfolg ist sein Entzug in Busan vor Beginn seines dritten Semesters dabei nicht...
Feel the mornin' on my face Ain't a pill that I didn't take Just a lifetime 'cause it's been a long day 'Cause I'ma sleep when I R.I.P.
When I R.I.P. – Labrinth
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MAN SAGT, die Nacht lässt die Grenzen der Realität verschwimmen. Sie tut es versteckt, an Orten, die nicht jedem Normalsterblichen ein Begriff sind. An Orten, die leuchten, pulsieren.
Dort, wo die tiefblauen, roten und lilafarbenen Lichter im stetigen Wechsel den Eindruck erwecken, die Welt würde sich in Zeitlupe drehen. Wo Tränen sich in Glitzerpartikel und holografische Spuren verwandeln. Wo die Luft, die du atmest, kein Gewicht besitzt und in flimmernden, sich kringelnden Rauchschwaden deinen Mund wieder verlässt.
Yoongi liebt diese Orte, denn sie lassen ihn vergessen. Für begrenzte Zeit, aber immerhin tun sie es zuverlässig. All jener Schmerz verliert sich irgendwo zwischen den Kellergewölben und von vergilbten Eventpostern gepflasterten Säulen, den wummernden Bässen und Stroboskop-Lichtern. Er verglimmt genauso im Nichts wie der Dunst, der sich den Backsteindecken entgegenkräuselt.
Du weißt, der Rauch hat das Gewölbe nie verlassen. Er ist immer noch da, wenn auch ausgedünnt in der Luft, die du trotzdem weiter inhalierst. Und wenn du wieder nach Hause gehst, bleibt er nicht in jener Abyssalebene zurück. Er folgt dir, schließt sich erneut zusammen und erstickt dich, sobald das Sonnenlicht über dich hereinbricht.
Dysphorie ist das Gegenteil von Euphorie. Und der Tag das Gegenteil der Nacht. Yoongi weiß, dass keins von beiden ohne das andere existieren kann.
Er steht dort, unbewegt am Rand der Tanzfläche. Für den Moment lächelt er. Und er wünscht sich, dass er diesen Ort nie mehr verlassen muss.
