Kapitel 35.

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Cayetana

Als der Schmerz in meiner rechten Brust durch zog, fiel ich nach hinten um. Ich spürte wie das Blut meinen Organismus verließ und sich auf den Marmorfußboden der ersten Etage ausbreitet. Mein Oberkörper hob und senkte sich, da meine Lungen um Sauerstoff kämpfte. Mein Mund fühlte sich plötzlich staubtrocken an, meine Arme wollte ich zu der Schusswunde bewegen, um drauf zu drücken, dass ich die die Blutung stoppen konnte. Doch plötzlich fühlte ich mich so an, als wäre ich gelähmt und könnte überhaupt nichts bewegen, außer meine Augen. Ich hörte Schritte, die mir immer näher kam und sah in das grinsende Gesicht von Lucía. Sie hockte sich zu mir herunter und Strich eine braune Haarsträhne aus meinem Gesicht. Schweiß hat er sich überall auf meinen Körper gelegt und Schweißtropfen liefen in meiner Schläfe entlang.

„Du wirst mir fehlen, Cayetana." etwas mitfühlend sah sie mich an, doch ich wusste, dass es gespielt war. Ihre falsche Freundlichkeit und ihre Schauspielkünste, konnte sie sich in den Arsch schieben.

„Es hat mir Spaß gemacht, dich zu verfolgen, dich im ungewissen tappen zu lassen und ich konnte deinen Verlobten endlich wieder sehen." Angst breitet sich in meinem Körper aus, da meine Augenlider immer schwerer wurden. Die Bewusstlosigkeit würde in wenigen Sekunden eintreten. Pablo hatte in die falsche Brust geschossen, falls er die Absicht hatte, mich endgültig erschießen zu wollen. Aber vielleicht wollte er mich auch leiden lassen, wie ist die meisten Mafiabosse Taten.

„Ich hoffe wirklich, dass sich jemand findet und du gerettet werden kannst." Ich zuckte bei ihrem Tonfall etwas zusammen genauso wie bei ihrer Wortwahl, und wie sie es aus sprach.

„Aber ich werde jetzt gehen." So abrupt, wie sie sich zu mir hinuntergebückt hatte, stellte sie sich wieder hin und lächelte mich noch einmal provokant an.

„Sag deinem Verlobten schöne Grüße, falls du das hier überleben wirst." Den letzten Teil des Satzes sagte sie so abwertend, dass ich das Gefühl hatte, dass sie mir in das Gesicht gespuckt hätte. Sie lief an mir vorbei und würdigt mich keines Blickes mehr. Pablo folgte ihr wie ein braver Hund und ich hatte mit den Schmerzen, die meine rechte Brust durch fuhr, zu kämpfen. Nach und nach merkte ich, wie die Müdigkeit über mich kam. Aber ich musste mich zwingen, wach zu bleiben. Würde ich jetzt meine Augen schließen, wusste ich nicht, ob es das letzte Mal war, dass ich die Augen offen hatte. Ich spürte wie mehr Blut aus meinem Körper hinaus floss und sich aus dem schönen Marmorfußboden ausbreitet. Ich wusste nicht, wie schwer es war, Blut von Marmorfußboden zu entfernen. Aber da sie hier sehr gute Putzfrauen hatten, würde ich auch darauf verwetten, dass sie super teures Putzmittel hatten, womit man auch Blutflecken entfernen konnte. Lange konnte ich mich nicht mehr zwingen, die Augen offen zu halten und hörte gerade noch wie die Türe des Anwesens geschlossen wurde. Langsam sah ich verschwommen und versuchte meine Augen offen zu halten. Ich musste es schaffen, irgendwie musste ich es schaffen, so lange wach zu bleiben, bis einer der restlichen Hernández Familie, auftaucht.
Es fühlte sich so an, als seien etliche Stunden vergangen, als die Türe des Anwesens wieder geöffnet wurde. Meinen Kopf drehte ich zur Türe und sah eine Gestalt in das Anwesen hinein treten.

„Nein, ich habe sie noch nicht gefunden." Hörte ich die Gestalt etwas sagen und die Türe wurde geschlossen. Mit wem redet er die Person? Ich wollte meine Mund öffnen, mich auf mich aufmerksam machen, doch kein Ton dran aus meinem Mund heraus.

„Ja, ich habe mir die Mailbox fünf mal angehört und konnte mir keinen Reim darauf machen, was Cayetana von mir wollte." Es war Thiago, der an dem anwesend war und gerade Richtung Treppe kam. Plötzlich hörte ich, wie er etwas fallen ließ.

„Mierda!" schrie Thiago und hörte, wie er nach oben rannte. Als sein Gesicht über meines schwebte und er seine Hand auf meine Schusswunde drückte, konnte ich meine Augen nicht mehr offen lassen.

„Caye! Bleib-" danach hörte ich nichts mehr.


Ich war gefangen. Dunkelheit und fühlte mich während ich in einem dunklen Raum stand. Wasser war mir bis zu meinem Knöchel und ich drehte mich im Kreis. Hier war überhaupt nichts. Hier war nur leere und Stille. Fühlte sich so der Tod an? War ich wirklich tot und würde in dieser Dunkelheit für immer bleiben? Sah so die Hölle oder der Himmel aus? Oder war es der Übergangsort, während die Geister entschieden, ob ich in den Himmel oder in die Hölle geschickt wurde. War das so eine Art Gefängniszelle für mich, für all die sind die ich gegangen hatte? Ich hatte überhaupt keine Antworten auf meine Fragen, da ich noch nie einen Tod oder einen beinahe Tod erlebt hatte. Stimmen hörte ich aus ganz weiter Entfernung. Langsam Schritt ich vorwärts und merkte, dass ich überhaupt keine Schmerzen in meiner linken Brust hatte. Alles war wie weggeblasen, wie Magie. Die Stimmen kamen immer näher und es hörte sich so an, als wären es Dämonen, die in ihrer Geisterform um mich herum schwören und versuchten, mich in den Wahnsinn zu treiben. Ich musste sagen, es funktionierte. Es trifft mich in den Wahnsinn, mal waren die Stimmen weiter weg, mal waren sie ganz nah. Ich konnte mich entscheiden, Mädchen Stimme nicht zuhören sollte. Ich schloss meine Augen, hockte mich hin und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich wollte es nicht hören. Ich wollte den Dämonen nicht mehr zuhören und sie in meinen Geist hinein lassen. Dazu hatte ich eine starke Persönlichkeit und mich so unterkriegen zu lassen. Von jetzt auf gleich, waren die Stimmen auf einmal weg. Erst Liste ich mit einem Auge hervor und sah, dass ich nicht mehr in einem schwarzen Raum war, sondern an dem Strand. Ich war an dem Strand, mit dem ich mit meinen Eltern und meinen Geschwistern, in den Ferien immer war um dort Urlaub abzuhalten. Ich richtete mich auf und hörte das Wasser rauschen, den Wind etwas durch die Gegend Blasen und ein paar Möwen kreischen.

„Alba?" hörte ich eine vertraute Stimme und traute mich überhaupt nicht, mich herum zu drehen. Als ich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte, zuckte ich zusammen und drehte meinen Kopf über die Schulter. Tränen wandten sich in meine Augen, als ich ein vertrautes Gesicht sah. Mein Körper trete ich zu der Frau herum und um schloss meine Arme um ihren zierlichen Körper. Ihr vertraute Geruch, aus Himbeeren und Blumen stieg in meine Nase. Wie lange hatte ich diesen Geruch nicht mehr gerochen? Viel zu lange, aber ich konnte mich noch daran erinnern, wie es war sie zu richten.

„Mamá."

The Deadly Love Band 2Where stories live. Discover now