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[Jungkook]

Es war mit Abstand der schönste Urlaub, den ich jemals hatte. Einfach nur aus dem Grund, weil ich diesen mit demjenigen verbringen durfte, den ich mehr als alles andere liebte. Es könnte der langweiligste Ort auf diesen Planeten sein, wir könnten auch einfach nichts tun, aber mit Taehyung wäre es dennoch der schönste Urlaub, den ich erleben dürfte.

Wir waren jeden Tag unterwegs, haben uns die Stadt angesehen, waren essen, beziehungsweise ich war essen und unterhielt mich dabei mit Taehyung. Oft hatten wir uns auch einfach an den Fluss, auf eine Bank gesetzt und führten dort lange, angenehme, lustige, oder tiefgründige Gespräche, bis es dunkel wurde und wir uns die Sterne ansehen konnten, die mich nun an Taehyung erinnerten, da ich jedes Mal daran denken musste, was er mir gesagt hatte, als wir in Incheon ankamen und uns die Sterne ansahen.

„Weißt du.. ich habe keinen Plan wieso, aber wenn ich beschreiben müsste, wie ich mich bei dir fühle, würde ich einfach nur auf diesen Himmel zeigen."

Doch dann, als wir zurück in Seoul waren, erwartete uns eine Komplikation, die ich schon bereits befürchtet hatte, jedoch versuchte ich nicht daran zu denken und hoffte einfach nur, dass es nicht passieren würde. Allerdings geschah dann genau das.

„Es tut mir Leid, aber wenn noch ein Mal so etwas passiert, wirst du den Androiden abgeben müssen." Sagte mir mein Chef, welcher auch verantwortlich für alle Androiden war, die verkauft werden. Als ich heute zur Arbeit gekommen war und dort meine Aufgaben erledigte, wurde mir gesagt, dass er mit mir sprechen wollte, weshalb ich nur mit einem unangenehmen Gefühl in sein Büro gehen konnte, in welchem ich nun saß.

„Aber was genau ist denn passiert?" Fragte ich und versuchte bisschen dumm zu spielen, da er mir noch nicht konkret gesagt hatte, was er wusste. Es war höchstwahrscheinlich der Vorfall, als Taehyung den Mann verprügelt hatte, da war ich mir mehr als sicher.

„Ich erhielt einen Anruf, in der es hieß, dass diese Person von deinem Androiden geschlagen, fast schon umgebracht wurde. Er hat nun eine gebrochene Nase, einen verstauchten Arm und mehrere äußere Verletzungen. Und das bringt selbstverständlich Konsequenzen mit sich, weil wir nichts verkaufen, was schädlich für die Gesellschaft ist. Mir ist bewusst, dass er einen Konstruktionsfehler hat, aber gerade deshalb ist er so gefährlich. Wenn er noch etwas anrichtet, wird er leider weggeschmissen werden müssen. Weil es aber nicht deine Schuld ist, sondern mehr die Schuld der Firma, wirst du den halben Betrag von dem, was du bereits bezahlt hast, zurück bekommen."

Ich schüttelte meinen Kopf. Er konnte es mithilfe von Geld so gut reden, wie er wollte, aber es heiterte mich keinesfalls auf. Ich wollte ihn nicht abgeben, es wurde doch jetzt so schön.

„Und wenn du dir dann einen anderen Androiden kaufen möchtest, kriegst du einen Rabatt. Also würde es für dich kein allzu großer Verlust sein. Es ist immerhin einfach nur ein Roboter, den du austauscht."

Ich sollte und wollte meinen Chef nie hassen, fand ihn eigentlich auch sehr sympathisch, das war er auch. Aber jetzt konnte ich nicht anders und verspürte bei dem, was er sagte, Wut.

„Aber das stimmt nicht. Er war das nicht. Ich habe den Mann verprügelt." Sagte ich dann und wusste dabei nicht einmal, ob es eine so gute Idee war ihn anzulügen. Natürlich wurde er skeptisch und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Ach wirklich? Und Namjoon war dann auch nicht bei euch, um ihn zu reparieren, weil er plötzlich nur noch ein halbes Gesicht hatte? Der Mann, der mich anrief, hat mir erzählt, dass er deinen Androiden ein Mal geschlagen hat und sein Kiefer dann abgefallen ist. Aus diesem Grund wusste er dann, dass es kein Mensch war. Und da Namjoon dein Ansprechpartner in Notfällen ist und dir immer hilft, du auch keinen anderen Mitarbeiter hier so gut kennst, gehe ich davon aus, dass er derjenige war, der Taehyung wieder repariert hat."

Ich sagte für eine Weile nichts und sah ihn einfach nur an. Dabei versuchte ich nicht zu zeigen, dass ich ziemlich frustriert war und auch Angst hatte, was ich hoffentlich auch schaffte. „Namjoon? Er war nie bei uns. Und Taehyung geht es gut, er wollte eingreifen, aber hat es dann doch nicht gemacht, weil ich ihm befohlen hatte von uns weg zu gehen." Sagte ich dann und hoffte, dass das Glück nun an meiner Seite stehen würde.

Immer noch skeptisch nahm mein Chef sein Handy, um jemanden anzurufen. „Wenn du mich anlügst, hat es noch mehr Konsequenzen. Denk daran." Meinte er, während er darauf wartete, dass die Person ranging. Direkt bildete sich ein unangenehmes Gefühl in meinem Bauch und ich bekam Angst. Ich habe einen Fehler begangen, ich hätte ihn nicht anlügen dürfen. Was ist, wenn er herausfindet, dass ich wirklich lüge und mich dann feuert, oder noch schlimmer, mir Taehyung wegnimmt? Vielleicht auch beides.

„Schick Kim Namjoon in mein Büro." Sagte mein Chef dann, ohne die Person zu begrüßen, woraufhin er nach dem zwei-Sekunden-Anruf wieder auflegte. Ich schluckte, als er sich in seinem Stuhl zurück lehnte und seine Arme verschränkte, dabei nichts mehr sagte und einfach nur darauf wartete, dass Namjoon diesen Raum betrat.

Ich spielte nervös mit meinen Händen, hatte meinen Blick auf diese gerichtet und hatte das Gefühl, als würde die Stille, sowie die Zeit, die verging sich um mich schlingen und zudrücken, mich in eine Enge treiben, die mir den Sauerstoff nahm.

Ich fühlte mich einfach nur schlecht, würde am liebsten die Zeit zurückdrehen und meinem Chef die Wahrheit sagen, da es eine Qual war hier zu sitzen und auf Namjoon zu warten, welcher ihm entweder die Wahrheit sagen, oder vielleicht, mit sehr viel Glück, ebenfalls anlügen wird, dies könnte dann Taehyung und mich entweder aus der Situation retten, oder uns alle in Schwierigkeiten bringen.

Und dies wäre dann meine Schuld gewesen, weil ich Dummkopf ja meinen Chef anlügen musste, wofür ich mich selbst wirklich sehr hasste.

Dann, als es an der Tür klopfte und er Namjoon hineinbat, schlug mein Herz mir bis in den Hals, weshalb ich erneut schlucken musste. „Sie wollten mit mir sprechen?" Fragte Namjoon, nachdem er unseren Chef höflich begrüßte. „Hallo Namjoon. Ja, nimm bitte Platz, es gibt da etwas, was ich dich fragen möchte." Er tat es dann und setzte sich auf den Stuhl neben mich, war auch sicher verwirrt, wieso ich ebenfalls hier war.

Ich hatte Angst.

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Habe schon diese Cut's vermisst <3

:):

(UN)PERFECT | vkookOù les histoires vivent. Découvrez maintenant