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[Jungkook]

„Also wollt ihr es wirklich tun?" Fragte Hoseok uns, als er mir ein Glas Wasser reichte und sich neben Taehyung setze, welcher sich leicht mit der Schulter an mich gelehnt hatte. Mein bester Freund hatte uns zu sich eingeladen, da wir uns schon lange nicht gesehen hatten, was ich dann ausnutzte um ihm von Junseo zu erzählen.

„Wahrscheinlich schon. Vielleicht wäre es ja wirklich die einzige Möglichkeit ihm zu helfen. Immerhin kann er sich jederzeit überhitzen, nur wenn seine Gefühle mal zu stark sind, oder er überfordert mit ihnen ist. Und das kann immer wieder passieren, wenn wir mal nicht aufpassen. Ich habe Angst, dass es nochmal passiert, es vielleicht auch mal schlimmer wird, als das letzte Mal. Ich möchte, dass es ihm besser geht und er sich nicht mehr damit rumquälen muss. Auch wenn es heißt einem komischen Typen Vertrauen zu schenken."

Hoseok seufzte, während ich einige Schlücke von dem Wasser nahm und dann das Glas abstellte. „Und ihr vertraut ihm wirklich? Nicht, dass er euch irgendwie verarscht oder so. Ich weiß nicht wieso, aber ich traue ihm nicht." Sagte er und ich merkte, dass auch Taehyung still war, da er ebenfalls unsicher war, weshalb ich meine Hand auf sein Bein legte und mit meinem Daumen leicht über diesen strich.

„Ich bin mir nicht sicher. Aber ich möchte ihm vertrauen. Wenn es wirklich der einzige Weg ist, um Taehyung von den Überhitzungen zu bewahren, dann müssen wir es wohl tun. Ich weiß nicht, wie ich ihm sonst helfen soll. Junseo hat versprochen, dass Taehyung sich dann nicht mehr überhitzen wird, seine Gefühle aber behält, also ist es doch etwas gutes. Naja, nur wenn er uns nicht anlügt."

Das hoffte ich. Denn wenn Junseo wirklich lügen sollte und ich ihm Taehyung überlasse, ihn alles mit ihm tun lasse, was er möchte, würde es für uns beide nicht gut enden. Taehyung wäre nicht mehr der selbe und ich hätte ihn sicherlich verloren. Aber dann kommt wieder die Frage, was Junseo wollen würde, wenn er nicht seinen ersten Androiden, welcher Gefühle besitzt, verbessern wollen würde. Was würde er dann mit ihm tun wollen?

„Ich hoffe, dass er euch nicht anlügt. Aber wenn er es wirklich kann und auch weiß, was er tut, es auch wirklich tun möchte, dann hast du Recht, es ist was gutes. Was denkst du denn darüber, Taehyung? Vertraust du ihm?"

Das erste Mal hob Taehyung seinen Kopf, nachdem er lange auf den kleinen Tisch vor uns gestarrt hat und unserem Gespräch zugehört hatte. Leicht zuckte er mit den Schultern, bis er meinem besten Freund auch eine verbale Antwort gab. „Ich bin mir da etwas unsicher. Irgendwie traue ich ihm auch nicht und ich hasse es, dass ich damals, als er vor der Tür von Jungkook's Eltern stand, nicht seine Gedanken lesen konnte. Ich habe es versucht, aber es klappt eben nicht immer. Nur wenn ein ziemlich starker, oder ein sich ständig wiederholender Gedanke besteht."

Wieder senkte er seinen Kopf, bevor er weiter sprach.

„Aber es ist immer noch nicht meine Entscheidung. Ich gehöre Jungkook und er hat das volle Recht zu entscheiden, was mit mir passiert und was ich tue. Ich könnte es überhaupt nicht wollen, aber Jungkook könnte es immer noch bestimmen, da ich nicht einmal über mich selbst entscheiden darf. Ich bin immerhin ein Android, welchen Jungkook gekauft hat, nicht damit ich gegen etwas protestiere. Theoretisch bin ich einfach nur ein Gegenstand."

Ich sah zu ihm, als er dies sagte und wusste nicht, ob ihn dafür voller Tränen umarmen, oder schlagen soll. Ich wollte nicht, dass er so denkt.

„Natürlich kannst du es mit entscheiden. Ich werde nichts tun, was du nicht möchtest. Wenn du sagst, dass du ihm überhaupt nicht vertraust und du dich nicht darauf einlassen möchtest, dann lassen wir es sein. Ich entscheide nichts alleine. Und wenn du noch einmal sagst, dass du einfach nur ein Gegenstand bist, darfst du auf der Couch schlafen."

Hörbar seufzte Taehyung, bevor er nickte. „Okay, sorry. Und danke, dass du mich mit entscheiden lässt." Murmelte er flüsternd, woraufhin ich meine Hand mit seiner verschränkte und ihm einen leichten Kuss auf den Kopf gab. „Natürlich."

Wieder nahm ich mein Glas in die Hand, um mein Wasser zu trinken, während Hoseok überdramatisch Taehyung von der Seite umarmte und schmollte. „Ich hoffe es wird alles gut gehen. Ich mag dich wirklich sehr und möchte, dass es dir bald wieder besser geht." Sagte er und ich konnte sehen, dass mein Freund etwas überfordert mit der plötzlichen Nähe war, dann aber etwas lächelte. „Daran musst du dich gewöhnen. Hobi ist echt anhänglich." Lachte ich, was auch Hoseok zum lachen brachte.

„Wer ist dieser gut aussehende Mann und wieso umarmst du ihn?" Hörten wir plötzlich eine weitere Stimme, weshalb ich mich erschreckte und meinen Kopf in die Richtung drehte, aus der sie kam, dann die Person auch erkannte. „Yoongi! Du bist wieder da. Wie war die Arbeit?" Fragte Hoseok und löste sich von Taehyung, um aufzustehen und zu seinen Freund zu gehen, welchen er dann kurz küsste. „Ganz okay. So wie immer halt." Sagte der älteste dann, ehe er seinen Blick wieder auf Taehyung richtete, welchen er noch nicht kannte.

„Hey Jungkook. Lange nicht gesehen." Begrüßte er mich und gab mir einen Handschlag, während ich ihn ebenfalls begrüßte. „Und dieser gut aussehende Mann ist übrigens Jungkook's Freund." Sagte Hoseok dann, weshalb Yoongi sich wieder zu seinem Freund drehte, dann aber wieder zu uns beiden sah. „Oh, ist er der Android, von dem Hoseok mir erzählt hat?" Ich nickte nur, woraufhin Yoongi sich vor Taehyung kniete, als würde er ein Kind ansehen und streckte seine Hand aus.

„Hey, ich bin Yoongi." Stellte er sich vor, woraufhin Taehyung sich wohl daran erinnerte, wie ich Yoongi begrüßt hatte und ihm ebenfalls einen Handschlag gab. „Freut mich, ich heiße Kim Taehyung." Er schenkte dem älteren ein schwaches Lächeln, welcher seinen Kopf etwas neigte und den Androiden betrachtete. „Faszinierend." Sagte er leise, was Taehyung wohl etwas verwirrte. „Eh, was?"

Yoongi schmunzelte etwas. „Nicht böse gemeint oder so, aber ich habe dich mir komplett anders vorgestellt." Meinte Yoongi dann, während er meinen Freund weiterhin ansah. „Wie denn?" Ich konnte spüren, wie Taehyung meine Hand etwas fester drückte, da ihn diese Situation wohl etwas überforderte, weshalb ich anfing mit dem Daumen kleine Kreise auf seinem Handrücken zu streichen. Auch Hoseok hat Taehyung so fasziniert betrachtet, als er ihn das erste Mal getroffen hat. jedoch hatte Yoongi einen viel festeren und irgendwie einschüchternden Blick drauf, weshalb Taehyung nicht wusste, wie er damit umgehen sollte.

„Ich weiß nicht, irgendwie viel mehr.. wie ein Roboter. Also dein Aussehen. Ich habe mehr technisches erwartet, wie zum Beispiel krasse Augenfarben, oder sonstiges." Erklärte er dann, woraufhin Taehyung ihm dann auch direkt zeigen wollte, dass er tatsächlich seine Augenfarbe ändern konnte und ließ diese sich in ein knalliges pink verwandeln, was Yoongi sich mit offenem Mund ansah.

„Woah, das ist echt cool. Also ich würde niemals auf die Idee kommen, dass du ein Android bist. Und ich finde es auch echt toll, dass du Gefühle besitzt. So habe ich dich schon direkt als einen Menschen aufgenommen. Als einen Freund natürlich auch. Hoseok's und Jungkook's Freunde sind auch meine Freunde." Yoongi lächelte sanft und stand auf, um sich neben Hoseok zu setzen, woraufhin wir zu viert eine Unterhaltung aufbauten.

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Ich habe endlich wieder ein wenig Zeit bekommen, um zu schreiben 🌚😭

:):

(UN)PERFECT | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt