Kapitel 39

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Wieder löste der ältere den Kuss und rutschte auf der Matratze erneut nach unten.
Dem Mann mit dem Zopf war es nie aufgefallen, dass er derjenige war, der ihre Küsse so gut wie immer löste. Mikey tat dies nur sehr ungern. Dabei waren Küsse ein Zeichen der emotionalen Bindung. Etwas, was der Blondschopf seit einem halben Jahr schon versuchte zu unterdrücken.
Mikey beobachtete den größeren dabei, wie er auf der Matratze zurück rutschte.
Draken leckte einmal mit der Zunge über Mikeys Glied, um jenen zu triezen, bevor er ihn ganz in den Mund nahm.
Fast augenblicklich durchzog den Blondschopf ein unbeschreibliches Gefühl.
Draken bewegte seinen Mund auf und ab. Mikeys Atem wurde zunehmend unregelmäßiger. Er drückte sich regelrecht in die Kissen.
Unterbewusst zog er etwas an dem Klebeband, wodurch mit hoher Wahrscheinlichkeit stärkere rote Striemen zurückblieben als angenommen.
"K-Ken-chin", stöhnte Mikey, während Drakens Geschwindigkeit immer weiter zunahm.
Mikey spürte den Schmerz an seinen Gelenken, welcher durch die Reibung zustande kam. Doch übertönte die Extase jegliche unangenehmen Gefühle.
Draken hatte sein Tempo natürlich extra beschleunigt, als er Mikey seinen Namen hatte stöhnen hören. Er wollte ihn noch einmal stöhnen hören. Noch einmal, nur um einiges lauter.
Mikey streckte seinen Rücken durch und kam schließlich in Drakens Mund.
Nichts außergewöhnliches. Mikey hatte sich darüber nie wirklich Gedanken gemacht, da Draken nicht ein Mal erwähnt hatte, dass ihn dies störte.
Mikey legte seinen Oberkörper wieder auf den Kissen ab.
Der Blondschopf atmete schwer. Langsam entspannten sich seine Gliedmaßen wieder. Allerdings benötigte sein Atem einiges länger, um sich ebenso wieder zu beruhigen.
Draken entfernte seine Lippen von Mikeys Glied. Ein klebriger Faden verband sie noch miteinander, bis Draken sich weit genug aufgerichtet hatte.
Er fuhr sich mit der Seite seiner Hand über den Mund und schluckte die klebrige Substanz herunter.
Dann lag sein Blick auf dem angeketteten Mann, welcher nach wie vor schwer atmend unter ihm lag.
Mikeys Haare waren zerzaust. Der Zopf hatte sich fast gelöst. Er sah beinahe so aus als wäre er betrunken zwanzigmal Breakdance gefahren.
Draken musste bei dem Anblick schmunzeln.
Mikey schluckte einmal und atmete noch zweimal durch, ehe er seinen Kopf, welchen er eben noch reflexartig zur rechten Seite geworfen hatte, wieder an hob und schlussendlich zu Draken sah.
Mikeys Mund war geöffnet. So bekam er besser Luft. Drakens Augen wanderten von den schwarzen Augen des anderen hin zu dessen Lippen und einige Sekunden später wieder zurück.
Als wollte er ihm durch seinen Blick mitteilen, dass er ihn gerne erneut küssen würde.
"Ken-chin", fing Mikey an, sobald er wieder einigermaßen gut Luft bekam. "Hör auf mich so anzustarren."
Der Fakt, dass Mikey eine gute Minute benötigt hatte, bis er genug Luft eingeatmet hatte, um jenen Satz auszusprechen, brachte Draken zum Lachen, wobei er seinen Blick abwandte.
"Entschuldigt, eure Hoheit."
Mikey kämpfte hart dagegen an nicht zu schmunzeln zu beginnen.
"Warum nennst du mich nicht immer so?"
"Willst du beim nächsten Mal etwa die Rollen tauschen?" Ihre Blicke trafen sich wieder. "Dann nenne ich dich so."
Damit kam Draken Mikeys Gesicht erneut näher. "Andernfalls solltest du mich so nennen."
"Hah? Als ob ich das würde."
Draken setzte sich mit einem Grinsen auf und rutschte zur Bettkante.
"Zu schade. Naja ich kann auch Morgen wieder kommen."
Mikey gab sein bestes seinen Rücken leicht aufzurichten, um Draken dabei beobachten zu können wie jener sein Oberteil vom Boden aufhob.
"Das ist jetzt nicht dein ernst."
Draken grinste und zog sich sein Shirt an.
"Ken-chin. Das ist nicht lustig."
Doch Draken empfand diese Situation durchaus als amüsant.
"Ken-chin."
Jener drehte Mikey den Rücken zu und hob die Hand.
"Wir sehen uns Morgen."
Damit lief er zur Tür und ließ einen halb verzweifelten Mikey zurück, welcher noch immer an das Bett gefesselt war.
"Ken-chin, bleib da!"
Mikey zog an dem Klebeband. Doch natürlich löste es sich nicht. Kein Stück.
"Ken-chin!"
Mikey schluckte seinen Stolz herunter.
"Eure Hoheit!"
Draken blieb im Türrahmen stehen und grinste in sich hinein.
"Du kannst mich hier doch nicht alleine lassen."
"Du hast die Nerven mich zu duzen?"
Mikey empfand die Situation alles andere als lustig, doch Draken musste sich hart zusammen reißen nicht zu lachen anzufangen.
"Hat dir denn niemand Manieren beigebracht?"
Damit drehte sich der größere um und zog sein Shirt erneut aus. Jenes fiel hinter ihm auf den Fußboden.
"Muss ich dir selbst Manieren beibringen?"
Draken saß sogleich wieder über Mikey.
"Ich lass mich nicht noch einmal von dir fesseln."
Gespielt beleidigt drehte Mikey den Kopf zur Seite, wurde allerdings keine zwei Sekunden später von Draken am Kinn gepackt. Jener drehte seinen Kopf so, dass Mikey gar nichts anderes übrig blieb, als ihn ebenso anzusehen.
"Das glaube ich dir nicht."
Sie hielten Blickkontakt. Blickkontakt, den Mikey am liebsten unterbrechen würde.
"Du fühlst dich gerne hilflos."
Mikey öffnete den Mund um zu widersprechen, doch ihm fehlten die Worte.
Denn Draken hatte recht. Er musste zu viel Verantwortung tragen. Er wollte sie wenigstens einmal abgeben können. Wenigstens für eine Stunde am Tag.
Mikey war nicht länger Einzelgänger. Er war nicht der stärkste unter starken. Er war der Anführer eines Verbandes. Unter ihm standen mehrere hundert Personen. Mikey konnte es sich nicht leisten die Verantwortung abzugeben. Er musste jeden Tag, jede Stunde und jede Sekunde wachsam sein.
Vor allem jetzt, da er wusste, dass Kazutora zurück war.
So schloss er seinen Mund wieder und sah mit den Augen zur Seite. So gut es eben ging.
Er wollte nicht zugeben, dass dies so war. Wer gab schon gerne zu sich schwach und unterlegen fühlen zu wollen?
Niemand.
Vor allem nicht er. Dies war eine Schwäche von ihm. Er wollte die ganze Verantwortung nicht. Er konnte sie alleine nicht Schultern. Er wollte sie abgeben. Wenigstens für ein paar Minuten am Tag.
Jetzt wo er diese Möglichkeit für sich entdeckt hatte, wollte er sie nicht einfach so ziehen lassen.
Draken hatte seinen Zeigefinger unter Mikeys Kinn. Mit dem Daumen strich er ihm schließlich über die Unterlippe.
"Mach den Mund auf."
Mikey tat wie ihm befohlen und widersetzte sich ausnahmsweise nicht.
Draken schob seinen Daumen zwischen den Lippen hindurch und umkreiste mit ihm einmal langsam Mikeys Zunge.
Der blond haarige blickte für den Bruchteil einer Sekunde zu Draken empor.
Dessen konzentrierter Blick lag in seinem Mund.
Sofort durchzog Mikey das intensive Bedürfnis den Blick wieder abwenden zu wollen.
"Kannst du ihn nicht weiter aufmachen?"
Draken zog etwas unsanft an seinem Kinn, wodurch Mikey den Mund etwas weiter öffnete. Nun ließ Draken sein Kinn los und legte seinen Zeige-, Mittel- und Ringfinger schließlich ebenso in Mikeys Mund.
Woher nahm Draken auf einmal das Selbstbewusstsein ihn so zu behandeln? Lag es daran, dass er sich nicht wehren konnte? Oder lag es daran, dass er von Mikeys Schwachstelle, sich unterlegen fühlen zu wollen, wusste?
"Wenn du so ungeduldig bist wie du gesagt hast, dann beeil dich."
Auf der einen Seite war es schwer Drakens Worten zu folgen. Mikey war es nicht gewohnt Befehle zu bekommen und sein stolz weigerte sich dagegen jene auszuführen. Auf der anderen Seite war es angenehm endlich jemand anderem die Kontrolle geben zu können.
Widerwillig leckte Mikey mit seiner Zunge um die Finger und zwischen ihnen hindurch.
Da es Draken noch immer zu langsam ging, umfasste er mit der anderen Hand Mikeys Glied.
Jener stöhnte allein von der Berührung beinahe auf und beeilte sich schließlich mit dem lecken um die Finger.
"Warum nicht gleich so?"
Draken zog die Finger nach einer Weile aus Mikeys Mund und ließ schließlich auch dessen Glied wieder los. Ein Spuckfaden verband dessen Lippen noch mit Drakens Fingern.
Mikey atmete wieder etwas unregelmäßiger und sah zu Draken empor, dessen überlegener Blick auf jenem lag. Warum ließ er ihm dies durch gehen und warum war ihm plötzlich so heiß? Vor allem, warum zum Teufel sagte er nichts dagegen?!
"Du sabberst."
Der ältere grinste und wischte ihm erneut, aber dieses Mal mit dem Daumen der anderen Hand, über die Lippen. Dabei sah Draken von Mikeys Augen auf dessen Lippen hinab. Sein Blick blieb einige Sekunden auf jenen haften, ehe seine Hand ihren Weg nach unten fand.

Draken X Mikey X Kisaki - One More NightWhere stories live. Discover now