Kapitel 94

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Irgendwann spürte er wie eine Hand nach ihm griff und im nächsten Moment fand sich der Blondschopf außer Atem auf der Couch in Hinas Wohnung liegend wieder.
Sein Kopf pochte als er langsam zu sich kam.
"Shit", murmelte er und fasste sich an die Stirn. Die Physischen Auswirkungen auf seinen Körper machten sich deutlich bemerkbar. Zumindest fühlten sie sich an als wären sie physisch. Ihm war noch immer schwindelig und es fehlte nicht fiel, dann hätte er sich sicher übergeben müssen.
Hatte er allen ernstes angefangen zu schwitzen?
Erst jetzt bemerkte er wie eng das Oberteil an seinen Schultern an lag. Er war es absolut nicht gewohnt eng anliegende Kleidung zu tragen. Zumal er sich sehr gerne Oberteile von Draken "borgte". Er formulierte dies immer so schön. Doch bemerkte Draken dies meist erst wenn sein Kleiderschrank leer war oder er keine Wechselklamotten mehr bei dem Blondschopf hatte.
Zu Beginn hatte dies den tätowierten noch sichtlich genervt. Mittlerweile hatte er sich jedoch bereits daran gewöhnt ein paar seiner Klamotten an unkonventionellen Orten zu verstecken, damit er wenigstens nicht oben ohne nach Hause laufen musste und Zeit hatte die Kleidung zu waschen und neue mit zu bringen.
Mikey setzte sich auf und blickte anschließend auf seine linke Schulter. Das helle weiße Shirt spannte merklich um seine Oberarme. Der Brustbereich jedoch fiel relativ weit aus, nur, um weiter unten wieder enger zu werden.
Wenn er es nicht besser wüsste, würde er glauben, jemand habe ihn in Mädchenkleidung gesteckt.
Während sein Blick so an sich hinab glitt, blieben seine Augen an dem dunkelgrauen Rock hängen.
Erst zwinkerte er zweimal, bevor er realisierte was sich vor seinen Augen gerade abspielte.
Warum zum Teufel trug er einen Rock?!
Erst nachdem eine ungesunde Röte in sein Gesicht gewandert war, erinnerte er sich daran was vorgefallen war.
Aber warum befand er sich alleine in diesem Zimmer?
Ken würde ihn doch niemals in diesem Zustand alleine lassen, oder?
"Ken-chin!", rief Mikey, dem die Tatsache noch immer sehr unangenehm war in einem Rock herum zu laufen.
Deswegen versteckte er alles unterhalb seiner Gürtellinie unter der nächst besten Decke.
Als niemand die Tür öffnete wurde der Gangleader schließlich doch stutzig.
"Ken-chin!"
Keine Antwort.
Das gab's doch nicht.
Wo war der Kerl, wenn man ihn brauchte?!
"Takemicchi!"
Als ihm auch dieser nicht antwortete, begann seine linke Augenbraue zu zucken. Die konnten ihn doch nicht in einen Rock stecken und anschließend alleine auf einer Couch liegen lassen!
Mikey sah sich kurzzeitig in dem Raum um. Sein Blick blieb an einer Wanduhr hängen und so bemerkte er dann, dass offenbar genau so viel Zeit in der Gegenwart wie in der Zukunft vergangen war.
Hieß dies er war die ganze Zeit über ohnmächtig gewesen?
Erst jetzt fragte er sich wie er überhaupt zu diesen Kleidungsstücken gekommen war. Hatte Draken irgendeinen dummen Fetisch, von dem er ihm nicht hatte erzählen wollen?
Der konnte was erleben ihn in diesem Zustand für seine Fantasien auszunutzen!
"Chifuyu!!"
Als ihm auch dieser nicht antwortete reichte es dem blond haarigen.
Er griff die Decke und stapfte mit ihr zur Tür. Dabei gab er acht, dass die Decke seine Beine verdeckte.
Er legte seine Hand auf die Tür und wollte sie öffnen. Doch natürlich ging sie nicht auf. Immerhin war sie abgesperrt und es stand nicht nur eine Kommode vor ihr.
"Takemicchi!!", schrie Mikey, ließ nun doch die Decke los und hämmerte gegen die Tür. "Was zum Teufel soll das werden?!"
Von Sekunde zu Sekunde wurde der Mann ungeduldiger.
"Wo ist Ken-chin?!"
Keine Antwort.
"Ignoriert mich nicht verdammt nochmal!!!"
Mikey hatte genug. Er rüttelte an der Tür und versuchte sie auf zu drücken. Natürlich ohne Erfolg.
Er ging einige Schritte zurück und nahm Anlauf in einem Versuch sie auf zu brechen.
Auch dies funktionierte nicht.
Langsam aber sicher wurde er verzweifelt. Mikey versuchte es noch drei Male. Wo waren sie alle hin? Warum hatten sie ihn eingesperrt? Warum antwortete ihm niemand? Wo zum Teufel war er überhaupt? Warum steckte er in Mädchenkleidung? Aber vor allem, wo zum Teufel war sein Vize und warum um alles in der Welt hatte er ihn in diesem Zustand allein gelassen?!

Während Mikey vergebens versuchte die Tür zur Küche irgendwie auf zu bekommen, lieferten sich Sanzu und Kisaki im Lagerhaus weiterhin ein Duell auf Leben und Tod.
Dem langhaarigen war nichts mehr heilig. Es flogen Stahlrohre durch die Gegend, deren Scheppern den Regen übertönte.
Sanzu griff nach einem der Rohre und jagte Kisaki damit ans andere Ende der Lagerhalle. Er trat nach ihm. Kurz bevor er ihn allerdings erwischte, schaffte er es hinter einer Holzpalette zu verschwinden. Diese knackte und brach bei der Wucht des Trittes in zwei.
Sanzu schwang das Rohr nach Kisaki. Jener eilte zwei Schritte zurück und nutzte die paar Sekunden aus, welche Sanzu brauchte um seinen Fuß aus der Palette zu befreien, um auf einen Stappel Stahlträger zu klettern. Er musste weiter nach oben, wenn er aus der Reichweite von Sanzus Stahlrohrwaffe entkommen wollte.
Dieser zischte und warf das Rohr, welches so schwer war, dass er es nur mit beiden Händen halten konnte, zur Seite, um Kisaki nach klettern zu können.
Draken gab währenddessen sein bestes die Fesseln irgendwie zu lösen.
Er zog an ihnen um sie zu lockern. Mehrere Male wiederholte er dies. Doch am Ende brachte es nichts.
Immer wieder schwiff sein Blick zu den zwei Männern hinüber.
Kisaki war mittlerweile fast ganz oben angekommen, da hielt ihn Sanzu am Fuß fest. Der Brillenträger sah zu dem anderen nach unten, trat zwei Mal auf dessen Arme ein, in einem Versuch ihn dazu zu bewegen ihn los zu lassen. Beim dritten Mal jedoch, hielt der langhaarige sein Bein fest.
Damit hatte Kisaki nicht gerechnet. So wurde er überraschend nach hinten gezogen und verlor den Halt auf den Trägern.
"Kisaki!!!"
Der blond haarigen landete eine Etage tiefer auf dem Rücken und schrie vor Schmerzen auf.
Die Verpackung, welche die beiden bei ihrer Aktion des Klettern bereits beschädigt hatten, riss nun vollständig und so verlor auch Sanzu seinen Halt und die Stahlrohre rollten aus der Verpackung über die anderen Verpackungen, um anschließend auf dem Boden auf zu kommen und mit einem ohrenbetäubenden Klirren weiter zu rollen.
Sowohl Kisaki, als auch Sanzu verschwanden kurzzeitig aus Drakens Sichtweite, während das Polltern der Rohre weiterhin an seine Ohren drang.
Erneut riss der Mann an seinen Fesseln in einem verzweifelten Versuch endlich frei zu kommen.

Draken X Mikey X Kisaki - One More NightWhere stories live. Discover now