Kapitel 11

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Pov Mikey

Es dämmerte und die letzen Sonnenstrahlen ließen das Wasser des kleinen Bach am Schrein funkeln. Es war so ruhig hier wenn es nicht gerade eine Versammlung gab. Ich ließ meine Hand von dem kühlen Nass umspühlen und genoss den prickelnden Reiz auf meiner Haut. Plötzlich spürte ich einen Blick in meinem Rücken. Als ich mich umdrehte sah ich nur die Schatten der Bäume. Oder? War da eine Gestalt? Ich richtete mich auf und ging etwas tiefer zwischen die Sträucher. Dann sah ich ihn. Ich wusste es, er würde zurück kommen. "Kazutora! Warum bist du hier?" Fragte ich ohne jegliche Wertung in meiner Stimme. Er stand einfach da und starrte mich an. Kurz schien es mir so als ob er an mir vorbei schauen würde und nicht im hier und jetzt wäre doch dann sah ich seine Augen im Schatten wie die eines Tigers aufblitzen. Er schritt langsam auf mich zu. Ich machte keinen Schritt zurück, nicht weil er unbewaffnet zu sein schien sondern da ich plötzlich die Kontrolle über meinen Körper verlor. Er wollte sich einfach nicht bewegen. Nun stand er ganz nah vor mir. Was hatte er vor? Ich schaute ihn erschrocken an als plötzlich Tränen über sein Gesicht liefen. "Mikey" seine Stimme war tief und leise jedoch Stark. "Sehe ich aus wie ein Mörder? Was siehst du in meinen Augen?" Ich holte tief Luft und blickte ihm direkt in die Augen. Einen Moment, ich versuchte alle Vorurteile abzulegen. Die Wut und trauer in mir zu besigeln und zu akzeptieren was passiert war. Dann kam es über meine Lippen und nie würde ich etwas so voller ernst sagen wie das "Nein Kazutora. Du bist kein Mörder, dein Blick schreit nach liebe und Frieden. Ich weiß es, du wünscht dir nichts mehr als die Zeit zurück zu drehen" Ich glaubte es nicht aber er begann zu lächeln. Es war keine Geste des Triumphes. Es war Ehrlichkeit die er wiederspiegelte. Er nahm mir eine große Last und eine erdrückende Schwere vom Herzen. "Ich vergebe dir" Er sah mich erschrocken an. Doch dann lächelte er wieder und erneut liefen Tränen über sein Gesicht. "Dann kann ich jetzt in Frieden gehen, so wie ich es mir immer gewünscht habe" Ich sah ihn verwirrt an doch er drehte sich einfach um und ging davon. Ich wollte hinter ihm her doch mein Körper bewegte sich noch immer nicht. Seine Gestalt verschwand nun in der Dunkelheit und die Sonne ging mit ihm. Wolkenfetzen verdeckten den Mond weshalb es etwas dauerte bis ich den Weg zurück fand als ich mich endlich aus meiner Starre befreien konnte. Da stand Draken. Er hatte wohl auf mich gewartet. Ich rannte zu ihm und fuhr durch sein offenes Haar. "Bleib immer bei mir ja?" flüsterte ich. Erst überrascht doch dann klar nickte er und küsste meinen Kopf. Er schenkte mir liebe, etwas das ich noch nie zuvor so verspürte. Er schenkte mit Vertrauen und pures Glück. Er brachte mich zum Lachen und ich wollte für immer in seinen schützenden Armen bleiben.

Mikey x Draken - Stay mineWhere stories live. Discover now