Blood

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"Knock me down,
I'll be back for more
Nothing can stop me"
"Champion", Tommee Profitt, Nicole Serrano

Blut. Sie brauchte Blut. Ihre Gedanken kreisten nur darum, während sie durch das Haus streifte. Vielleicht würde das all die Geräusche und Lichter verschwinden lassen, die sie so sehr quälten. Gerade eben war das doch auch nicht so schlimm gewesen! Erschöpft lehnte sie sich gegen eine Wand. In welchen Zimmer war sie überhaupt?

"Liebes?" Aus dem Nichts tauchte Niklaus neben ihr auf. "Ist alles in Ordnung?"

Asena nickte. "Mir ist nur ein bisschen schwindelig."

"Du hast noch Hunger, nicht wahr?"

Wieder ein Nicken. "Ja. Aber ich komme schon klar." Sie wollte nicht schon wieder jemanden verletzen.

"Komm mit", sagte Niklaus. "Wir besorgen dir etwas zu essen."

"Ich werde niemanden beißen", stellte Asena energisch klar. Nie wieder. Nie wieder würde sie jemandem das antun.

"Dann gehen wir zum Krankenhaus und holen Blutbeutel. Das müssen wir sowieso noch machen", entschied der Urhybrid. "Ein hungriger Vampir, der gerade erst verwandelt wurde, ist die gefährlichste Art Wesen."

"Na danke."

"Wegen dem, was ich vorher über dich gesagt hab...", begann die Doppelgängerin, als sie mit ihrem Freund im Auto saß und zur nächsten größeren Stadt fuhr. "Tut mir leid. Das sollte nicht so fies klingen."

"Ist schon gut", winkte Niklaus ab. "Mach dir keine Gedanken."

"Leichter gesagt, als getan." Irgendwie hatte die Verwandlung selbst ihre Sorgen verstärkt und nun überdachte sie alles noch mehr als vorher.

"Du kriegst das schon hin", versprach Nik.

"Es ist einfach alles so viel." Sie konnte nicht mehr.

Der Urhybrid starrte eine Weile einfach aus dem Fenster. Er wusste nicht, was er sagen sollte, doch dann kam ihm eine Idee. "Wir holen dir jetzt Blut", entschied er. "Und danach gehen wir in den Wald. Du brauchst Ablenkung."

"Was hast du bitte im Wald vor?" Asena runzelte die Stirn.

"Wirst du schon sehen. Erst mal das Blut."

Die gesamte Fahrt über rätselte die Doppelgängerin weiter, was er wohl vorhatte.

Eineinhalb Stunden später stand das Paar im Wald. Asena hatte noch immer keine Ahnung, wieso sie hier waren, aber im Moment war ihr das egal. Sie leerte gerade gierig bereits den zweiten Blutbeutel. Es schmeckte köstlich.

"Da hat aber jemand Hunger", lachte Niklaus.

"Willst du damit etwa sagen, dass ich zu viel esse?", neckte sie ihn und wischte sich etwas Blut aus den Mundwinkeln.

"Keineswegs", meinte er amüsiert. "Ich bin froh zu sehen, dass es dir etwas besser geht."

"Der Wald war eine gute Idee", fand sie. Der frische Geruch und das Zwitschern der Vögel waren entspannend und da sie als Hybrid kältebeständiger war, fror sie trotz ihrer nur sehr dünnen Jacke nicht.

"Habe ich mir doch gedacht, dass es dir hier gefällt. Wollen wir ein Stück gehen?"

"Gern." Asena sprintete kurz zum Auto, das nur wenige Meter weiter stand und warf den leeren Blutbeutel hinein. Danach joggte sie zurück zu ihrem Freund.

Dieser lachte nur. "Du weißt, dass Vampire noch deutlich schneller rennen können, oder?"

Asena verdrehte die Augen. "Ja du Klugscheißer. Mir hat nur niemand gesagt, wie zum Teufel das geht."

Stockholm Syndrome || Niklaus MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt