Kapitel 35.

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Cayetana

Fassungslos sah ich Ellen an und schluckte. Ich war weder die Tochter von Onkel Rufus, noch die Tochter von Hugo Díaz? Wurde ich aus einer Mülltonne gefischt, oder wie bin ich zu dieser Familie gekommen? Ellen beugte sich zu mir nach vorne und legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel. Sie versuchte mich anzulächeln und aufmuntert zu wirken, aber es funktionierte nicht.

„Wie du wirklich zu den Díaz gekommen bist, kann ich dir leider nicht sagen." bedrückt sah Ellen mich an. In ihren Augen konnte ich sehen, dass sie mich anlog. Warum wollte sie mir nicht sagen, von wem ich wirklich herkomme? Ist es wirklich so schlimm? Schlimmer als ich mir vorstellen möchte?

„Du lügst." flüsterte ich und sah sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. Ellen zog ihre Hand weg und sah mich nicht mehr an.

„Ellen," flüsterte ich erneut und legte diesmal meine Hand auf ihren Oberschenkel.

„sag es mir bitte." bat ich sie darum. Mit ihrem braunen Augen sah sie mich an. Jetzt war ich diejenige die sie aufmunternd anlächelte. Ihre Hand legte sie an meine Wange und ich sah, dass eine Träne aus ihrem Auge hinaus lief.

„Dein richtiger Name ist, Alba Cayetana Díaz." verwirrt sah ich sie an. Aber so heiße ich doch. Heißt das?

„Heißt das, dass ich das leibliche Kind von Hugo und María bin?" meine Stimme war ein reines Zittern. Ich hatte selber Mühe mich zu verstehen. Langsam nickte meine Schwiegermutter mit dem Kopf. Ich wollte gerade etwas sagen, als Pablo auf die Terrasse kam. Erst hatte er uns alle angelächelt, doch als er unsere Gesichter sah, runzelte er seine Stirn.

„Hugo hat sich gemeldet. Er will seine Tochter heute Nacht." ich schnaubte verachtend auf und schüttelte meinen Kopf. Ich erhob mich von Stuhl und lief an den beiden vorbei.

„Seine Tochter ist hier und die will er ganz sicher nicht zurück." fauchte ich im vorbei gehen und verlies die Terrasse. Meine beste Freundin kam mir entgegen mir den beiden Zwillingen. Erfreut sah ich beide Kinder an und umarmte meine beste Freundin.

„Ich sollte etwas spazieren gehen." sofort nickte ich mit den Kopf. Ich wollte nicht länger in diesem Anwesen sein. Jemanden musste ich davon erzählen, dass ich die einzige leibliche Tochter von Hugo und María Díaz bin. Wenn nicht meiner besten Freundin, wem dann?

„Ich zieh mir noch schnell eine Jacke an." Ich lächelte den beiden Kindern zu und leid mit schnellen Schritten zu der Wendetreppe. Aus den Zimmer von Blanca hörte ich, wie die beiden sich stritten. War es meine Schuld gewesen, weil ich meinen Bruder gesagt habe, dass ich davon Bescheid wusste? Oder hatte es überhaupt nicht mit mir zu tun? Langsam lief ich in das Zimmer und meinem Ehemann und mir hinein. Es war alles unberührt. Bloß die Decke war etwa verwurschtelt, da Blanca und ich darauf gesessen hatten. Meinen Kopf schüttelte ich und lief Schnurstracks auf den Kleiderschrank zu. Eine Jacke nahm ich vom Bügel und zog sie mir an.
Meine beste Freundin wartete schon unten auf mich und lächelte mich an, als sie mich sah.

„Wo gehen wir hin?" wollte ich wissen und schloss den Reißverschluss der Jacke. Aimee zuckte mit den Schultern und wir liefen auf den Eingang vom Anwesen zu.

„Wartet!" rief eine Stimme und wir drehten uns herum. Camilla und Elena kamen auf uns zu gelaufen. Beide hatten ihre Haare hoch gesteckt und etwas Make- auf aufgetragen.

„Wir kommen mit." sprach Elena außer Atem und öffnete uns die Türe. Ich lächelte beide einmal an und halb Aimee, den Kinderwagen aus dem Anwesen zu quetschen.

„Worüber haben Mamá und du gesprochen?" fragte Elena und lächelte mich breit an. Ich wusste nicht in welches Auge ich sehen sollte. In das Blaue oder in das braune. Sie ist so ein hübsches junges Mädchen, sie hat so viel vor im Leben.

„Nichts Wichtiges." log ich sie lächelnd an und Elena nickte mit den Kopf und Cami stellte sich neben mich. Elena lief vor zu Aimee und ich spürte schon, dass Cami wusste, dass ich sie anlog.

„Du hast sie angelogen." stellte die braunhaarige fest. Ich nickte mit den Kopf, ohne sie sich nur anzusehen. Das große Tor wurde geöffnet und wir traten aus dem Grundstück heraus.

„Warum?" fragte Cami, als sich das Tor hinter uns wieder geschlossen hatte. Zwei Wachen waren mit bei uns, um sicherzustellen, dass uns nichts passierte.

„Weil sie es nicht verstehen würde." ich sah zu Cami, die mich nur ansah, aber dann mir den Kopf nickte.

Ich saß im Auto und fuhr zu dem Treffpunkt, den ich meinem Vater gegeben hatte. Pilar saß mit Hugo und Juan hinten, Thiago saß neben mir und sagte mir, wie ich fahren sollte. Den Treffpunkt hatte nicht ich, sondern Pablo ausgesucht, da er gute Verstecke kannte, wo sich seine Scharfschützen verstecken können.

„Was würdet ihr mit mir machen, wenn Padre mich nicht will?" fragte Pilar und ich sah sie durch den Rückspiegel an. Ich verdrehte meine Augen und seufzte. Sie will diese Frage beantwortet haben? Dann kann sie es gerne haben.

„Ich würde dich foltern und dich dann umbringen. Aber das Foltern wird deine Nerven strapazieren, dass du dir wünschtest, dass du tot bist." fauchte ich und schüttelte meinen Kopf darüber. Geschockt sah sie mich an. Was hatte sie denn gedacht? Dass wir sie gehen lassen und sie ihr Leben leben konnte? Nichts da!

„Deine Frage ist beantworte Principessa." Thiago zwinkerte Pilar zu und drehte sich wieder nach vorne. So schnell wie möglich wollte ich meine Schwester los werden. Sie war eine falsche Schlange, die ich so schnell wie möglich von meiner Familie fern halten will.

„Wir sind da." flüsterte ich und lies den Wagen ausrollen. Mein Blick suchte die ganze Umgebung ab. Meine Augenbrauen hatte ich zusammen gezogen und drehte mich zu Thiago. Er zuckte nur mit den Schultern und entsicherte seine Waffe. Meine ergriff ich ebenfalls und stieg langsam aus dem Auto aus. Ein ungutes Gefühl hatte ich in meinem Magen und legte meine Hand automatisch auf meinen Bauch. Irgendetwas wird heute passten und das wird nichts Positives sein.

„Irgendetwas ist komisch." bemerkte auch Juan und zog Pilar an seine Seite. Die Waffe hatte er an ihren Kopf gehalten und drehte seinen Kopf in alle Richtungen. Auch ich hatte mich in Alarmbereitschaft gestellte und scannte die ganze Gegend ab. Ein Motor heulte auf, sofort drehte ich meinen Kopf in die richtig und erhob meine Waffe. Der schwarze Audi von meinem Padre fuhr vor. Meine Atmung beschleunigte sich und ich merkte, wie die Waffe in meiner Hand, anfing zu zittern. Was wäre, wenn nicht Padre in auto sitzt, sondern mein Ehemann? Mein Atmen stockte, als die Fahrertüre geöffnet wurde. Und da stand er.
Javier.

The Deadly Life Band 3Where stories live. Discover now