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Jacob

„Ich hab wen ganz besonders mitgebracht", guckte ich Kiran an und deutete auf die Tür. „Na, hast du mich vermisst?", kam er strahlend durch die Tür spaziert. Ich schaute wieder zu Kiran, der mich mit weiten Augen anschaute. „Silas", stellte er erschrocken fest, versuchte dabei aber so gefasst wie möglich zu klingen. Na ja, gelang ihm nicht wirklich, was mich zum grinsen brachte. „Vielleicht bekomme ich heute endlich die Chance dir ein Loch in dein hohlen Kopf zu schießen", kam Silas auf Kiran zu und tippte ihm auf den Kopf.

„Nein warte noch besser", sagte er und lief einmal um den Stuhl herum. „Ich werde dich quälen, so sehr das du dir wünschen wirst, dass ich dir eine Kugel verpasse", lachte er hämisch auf. „Du machst ihm ja jetzt schon Angst", sagte ich lachend und Klopfte Silas auf die Schulter. „Ihr könnt mit mir machen, was ihr wollt, ich werde kein Ton sagen", fasste sich Kiran wieder. „Oh, danke für deine Erlaubnis, aber die brauchen wir nicht", antworte ihm Silas grinsend. „Hier fangen wir erst mal harmlos an", sagte ich und reichte Silas ein Messer.

„Weißt du, du hast Glück das Jacob noch hier ist, ansonsten wäre ich direkt aufs Ganze gegangen", sagte er und rammte das Messer in Kirans Bein und er schrie auf. „Es ist okay zu schreien", schaute er in seine Augen und fing an das Messer zu drehen. „Willst du uns vielleicht doch schon etwas sagen?", fragte ich und setzte mich auf den Stuhl vor ihm. „Ihr könnt mich mal", spuckte er uns mit schmerzverzogener Stimme ins Gesicht. „Mhm, verstehe", nickte ich. „Er will also die harte Tour", stellte Silas fest. Er holte mit seiner Faust aus und schlug ihm ins Gesicht, so lange, bis Kiran mitsamt dem Stuhl zu Boden fiel. Er schlug mit dem Kopf auf den Bode auf und fing an vor Schmerz zu schreien. „Stell dich nicht so an", sagte ich trocken und stellte ihn mit dem Stuhl wieder hin. Sein Gesicht war angeschwollen und das Blut floss ihm von seinem Kopf runter.

„Der Anblick ist ja widerlich", verzog Silas seinen Mund. „Dann sollten wir andere Körperteile verunstalten", sagte ich und zog das Messer aus der Wunde. Ich ging hinter ihn und schnitt die Kabelbinder um sein Handgelenk los. „Was habt ihr vor?", fragte er erschrocken. „Ein paar Finger weniger schaden doch nicht", lachte Silas auf und nahm sich die Schere vom Tisch. Ich nahm seinen rechten Arm und legte ihn auf der Armlehne ab. „Die sieht ziemlich stumpf aus", begutachtet Silas die Schere, während er sie in seiner Hand drehte. „Das tut dann besonders weh", fügte ich hinzu. „Also letzte Chance, um etwas zu erzählen. Wo befindet sich Tristan und wie hat er uns gefunden? Zwei ganz einfache Fragen", sagte ich, doch er schwieg. „Vielleicht wird er gesprächiger, wenn er einen Finger weniger hat", sagte ich an Silas gerichtet. „Wir werden es gleich herausfinden", lachte er auf.

Kiran versuchte vergeblich, sich aus meinem eisernen Griff zu befreien. „Da hat wer doch ein bisschen Angst", grinste Silas und legte den kleinen Finger zwischen die Schere und drückte zu. Kiran schrie vor Schmerz auf. Silas hingegen guckte ihn weiter kalt an und sagte „gleich noch einer hinterher", und schnitt den nächsten Finger ab. Kiran schrie erneut auf, versuchte aber den Schmerz zu unterdrücken. „Ihr seid solche Bastarde", schrie er schmerzvoll. „Hast du genug?", fragte ich kühl. Er antworte mir nicht, was ich als ein Ja durchgehen ließ.

„Also ich will antworten", forderte ich ihn auf. Er schüttelte seinen Kopf. „Ich kann verhindern, dass es noch schmerzhafter für dich wird. Und ich werd deinen Tod schnell machen", sicherte ich ihm zu. „Ich kann dir nicht viel sagen, ich weiß selbst fast nichts", sagte er. „Komm zum Punkt, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit." „Ich weiß nicht wo sich Garcia aufhält, niemand weiß das so genau. Seit zwei Wochen ist er verschwunden", fing er an. Ich sagte nichts dazu, sondern schaute ihn einfach nur weiter an. „Wir haben jemanden bei euch eingeschleust, so kommen wir an unsere Information." „Wer?, wer ist es?", fragte ich ungeduldig. „Ihr hättet euch jemanden holen soll, der eine höherer Position hat. Ich bin nicht befugt dazu, so etwas zu wissen", sagte er und biss seine Zähne zusammen.

„Das hat doch keinen Sinn mehr", sagte Silas genervt und lud seine Waffe. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe", sagte er und grinste gefährlich. „Aber ich hab dir alles erzählt", schrie Kiran auf. „Aber nichts wirklich brauchbares", zuckte ich mit den Schultern. Silas richtete seine Waffe auf ihn und schoss zwei mal in seinen Bauch. „Viel Spaß beim verbluten", sagte er trocken und stieß ihn mit einem Fußtritt um.

„Fühlst du dich jetzt besser?", fragte ich ihn, nachdem die Tür zufiel. „Nicht wirklich, es macht meine Schwester nicht wieder lebendig. Aber zumindest hat das Schwein endlich das bekommen, was es verdient hat.

„Was ist hier los?", kam Keyla plötzlich die Treppen runter. „Das ist also deine scharfe Freundin", grinste Silas neben mir. „Was machst du hier unten?", fragte ich energisch. „Sollte ich dich das nicht eher fragen?", entgegnete sie mir. „Wer ist da drin?", fragte sie und schaute dabei abwechselnd mich und Silas an. „Niemand", antwortete ich ihr. „Verarschen kann ich mich selbst", lachte sie auf. „Kiran", sagte Silas, wofür er einen bösen Blick von mir bekam, doch er grinste nur. „Und wer ist Kiran?", fragte sie genervt. „Niemand, den du kennst oder kennen musst", antworte ich ihr.

„Kiran gehört zu Garcia und dein Freund hier wollte Informationen aus ihm herausbekommen, um dich beschützen zu können", plapperte Silas los. Keyla schaute zu mir „und warum sagst du mir nichts?" „Ich wollte dich nicht beunruhigen", gestand ich ihr. „Okay, aber es geht doch um mich", sagte sie etwas sauer. „Ich weiß ja auch nicht immer, was du alles machst. Milo kam heute alleine zurück. Also wo warst du?", entgegnete ich ihr. Sie stöhnte genervt auf „Ich war bei Davide." „Wer ist denn Davide?", fragte Silas und zog seine Augenbraue hoch. „Mein Bruder." „Ihr Stiefbruder", sagte ich und schaute sie an, doch Keyla verdrehte nur ihre Augen.

„Ich wollte einfach meinen Bruder besser kennenlernen. Aber das kannst du doch nicht hiermit vergleichen. Hier geht es um mein Leben", blieb sie stur. „Ich wollte nur nicht, das du beunruhigt bist und wollte es dir erst sagen, wenn ich sicher etwas weiß", sagte ich. „Okay, aber das hast du schon wieder vor mir verheimlicht." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, da sie recht hatte. „Ich muss hier glaube erst mal raus", sagte sie und drehte sich um. „Aber keine Sorge, der Typ hat es verdient, er war ein scheiß vergewaltigter", rief ihr Silas noch hinterher. Keyla blieb abrupt stehen, drehte sich aber nicht um. Sie verharrte für einige Sekunden und lief dann weiter die Treppen hoch.

„Einer soll mir noch mal sagen, dass eine Freundin haben, nicht kompliziert ist", klopfte mir Silas mitfühlend auf den Rücken. „Wir wäre es mit einem Shot?", fragte er und ging los. „Ich glaub den brauche ich jetzt", murmelte ich und lief ihm hinterher.

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