DemoCats

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An den darauffolgenden Kampf erinnere ich mich nur bruchstückweise - einige Zeit kämpfte ich mit Stupsnase gegen den VolksClan, dann verteidigte ich mit ein paar Engagierten Hauskätzchen unseren Fluchtweg vor dem DudenClan und kämpfte letzten Endes an Stahlbetons Seite mit einigen Katzen des PartyClans. Manchmal sah ich auf und sah meine ehemaligen Freunde, gegen uns in den Kampf geschickt. Manchmal sah ich, wie Katzen verängstigt und verletzt flüchteten und von anderen angegriffen wurden. Manchmal erkannte ich gelbe Augen im Schatten des Waldes, einen schwarzen Schatten. Es war das letzte mal, dass ich Blaues Auge sah. Danach verschwand sie spurlos - für immer.

Sie hatten die Schlacht begonnen - meine Schwester hatte nie gesagt, dass sie es sollten. Sie war zu weit gegangen, aber den Kampf hatten die Anführer begonnen.

Wir waren erstaunlich gut. Ringo und seine drei Freunde besiegten eine Clan-Katze nach der anderen, auch die anderen Streuner waren schneller und wendiger als meine ehemaligen Gefährten. Nicht einmal die Engagierten Hauskätzchen™ gaben auf. Trotzdem weiß ich nicht, wie wir es schafften, so lange durchzuhalten.

Oder, wie ich es zum Uraltenheim schaffte. Die gesamte Erinnerung an den Weg dorthin ist wie weggeblasen, vielleicht war ich auch ohnmächtig und musste von anderen gezogen werden. Das einzige, das ich weiß, sind Stupsnases letzte Worte, bevor wir das Schlachtfeld verließen - sie klingen mir immer noch in den Ohren nach, wenn ich die Augen schließe, auch nach all den Jahren.

"Wir werden nicht hier bleiben", hatte sie mit ihrer bestimmten, festen Stimme gesagt, "Aber wir werden nicht gehen. Wir werden immer hier in diesem Wald sein, in euren Köpfen, und wenn es ein besonders harter, kalter Winter wird, werdet ihr an uns denken, an uns, die nicht das Glück haben, in diesem Gebiet leben zu dürfen, weil sie nicht hier geboren sind. Wir werden nicht bleiben. Aber wir werden euch nie verlassen."

Einige Katzen schlossen sich uns an, zehn vielleicht. Die restlichen Katzen zogen sich zurück in den Wald, ihre Anführer berieten sich monatelang. Sie veränderten nichts.

Aber unser Plan war nicht gescheitert. Meine Schwester hatte recht gehabt - wir würden sie nicht verlassen. Sie würden nicht vergessen. Sie würden uns niemals vergessen, wie sie es früher immer getan hatten.

Einige hatten verstanden und uns angeschlossen. Wir zogen uns zurück, wie wir es versprochen hatten, und gründeten einen Clan. Unseren Clan.

Seitdem lebten wir in den Feldern im Norden des Waldes. Die Engagierten Hauskätzchen™ lösten sich auf und schlossen sich uns an, genau wie die Streuner. Lediglich George und John verschwanden spurlos - niemand von uns sah sie je wieder. Die kleine, rote Katze aus dem Tierheim folgte uns ebenfalls.

Nach Mutters Tod war sie die einzige Bewohnerin des Uraltenheims.

Meine Mutter - Sie war clever gewesen. Sie hatte sofort gewusst, dass Katze keine gewöhnliche Katze gewesen war. Sie hatte sofort gewusst, dass ihr Stupsjunges zurück gekommen war. Sie hatte es Glücksstern sagen wollen. Aber dazu kam sie nie - sie verstarb am Tag der Schlacht.

Wir hatten keinen Anführer - wir wählten einen Präsidenten, jeden Monat einen anderen. Nicht mehr als sechs Monate für einen Präsidenten. Diese Regel wurde unangreifbar. Wichtige Entscheidungen wurden per Entscheid gelöst. Die ersten Amtszeiten übernahm Stupsnase - danach wurde es ein Hauskätzchen.

Wir nannten uns den DemokratieClan. DemoClan. Und jede einzelne von uns sollte eine DemoCat werden.

Es mag sein, dass unser Plan nicht so verlief, wie er es sollte - die anderen Clans gingen unserem Beispiel nicht nach, die Anführer blieben bestehen. Aber wir setzten unser Ziel durch.

Ein Wind war gekommen. Der Staub der Jahrhunderte hatte sich gelöst, die Katzen begannen, über die uralten Systeme nachzudenken. Wir hatten den ersten Schritt getan.

Aber bis zu unserem Ziel waren es noch sehr, sehr viele.

Weißt du, deshalb erzähle ich dir das hier.

Damit es nicht umsonst war.

DemoCats - VerstaubtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt