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Damals waren wir wie die Hautfiguren in den Dämmerungsgedanken eines Dichters, noch halb verhüllt in unsicherem Nebel, doch langsam strahlende Formen annehmend, heranwachsend zu einem verwobenen Kunstwerk, das bewundernde Blicke auf sich ziehen sollte.

Wir waren scheue Jungen aus geladenen Atomen und rauschend-dunklem Blut in unseren rebenförmigen Adern, pochenden Herzen und glänzend in der Vergänglichkeit unseres zerbrechlich-jungenhaftem Seins.

Apollos Augen loderten warm und weich lag die Haut seines Handgelenks auf meiner Schulter, wenn er auf den Hainwiesen seine Leier spielte, während ich ihm nur ehrfurchtsvoll lauschen konnte.

Ich erkannte bald, dass er noch viele andere Talente hatte und alle waren sie mit verschiedenen Künsten verwoben.

Besonders aber liebte ich es, wenn er dichtete; wenn er banale Dinge in Poesie verwandelte und meine bleichen Knochen erzitterten, wenn er mir seine Zeilen vortrug, da die Schönheit an ihm noch offensichtlicher wurde, wenn er selbst über die kleinlichsten Dinge sprach.

apfelweinlippenWhere stories live. Discover now