Kapitel 11

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In der Gondel blickte Mitsuha aus der Fensterscheibe und starrte auf die Lichter hinunter. Tokyo von so weit oben zu sehen war wunderschön. "Baji, sieh mal!", rief sie lächelnd und legte ihre Handfläche auf das Glas.

"Ja, wunderschön.", sprach Baji, welcher nur das Mädchen vor sich ansah. Die Lichter erhellten ihr Gesicht und brachten ihre Augen wundervoll zum strahlen. Es war die richtige Entscheidung gewesen auf das Riesenrad zu gehen. So hatten Beide ihre Ruhe und Baji konnte sie einfach nur ansehen. "Huh? Baji?", fragte Mitsuha, welche zu ihm blickte. "Mir geht es gut.", lächelte er, weswegen Mitsuha wieder lächeln aus dem Glas blickte.

Sie wollte es geniessen solange sie hier war. All die Jahre hatte sie solche Momente verpasst und war Baji dankbar, dass er sie eingeladen hatte. Lange konnte sie diese Aussicht nicht geniessen, denn schon nach kurzer Zeit war ihre Gondel wieder unten angekommen.

Leicht endtäuscht, dass es vorbei war, lief Mitsuha neben Baji her. Diesen Moment würde sie niemals vergessen, so wie die Lichter ausgesehen hatten. Und Baji würde niemals vergessen, wie wunderschön Mitsuha dabei aussah. "Setz dich, ich hole etwas zu trinken.", lächelte Baji ehe er verschwand.

Mitsuha setzte sich auf eine Bank und blickte die Sterne an. Sie dachte über den ganzen Tag nach und war einfach nur glücklich. "Wen haben wir denn da?", fragte eine Stimme. Mitsuha zuckte und stand auf, ehe sie drei Typen vor sich sah. "Was macht denn solch ein hübsches Mädchen hier alleine?"

"Ich..ich bin nicht alleine.", brachte Mitsuha heraus und hörte einige Lacher. "Wir können niemanden sehen.", grinste der Typ und kam Mitsuha näher. So wie es ihr bei gebracht wurde, schlug sie zu, wobei der Grössere auf den Boden aufkam. "Was..", hauchte er überrascht. "Schnapp sie euch!"


Gerade als Baji die Getränke gezahlt hatte, sah er nicht weit von ihr einige Typen mit Jacken. Er konnte erkennen, dass es sich um eine Gang handelte und versuchte diese zu ignorieren. Aber dann riss er seine Augen auf. Wenn sie hier waren, dann würden sie Mitsuha ebenfalls sehen. So schnell er konnte, rannte er zu Mitsuha zurück, welche auf den Boden gedrückt wurde und sich versuchte zu wehren.

Ohne zu zögern, schlug Baji die drei Typen von ihr und biss die Zähne wütend zusammen. "Verschwindet!", brüllte er und schlug erneut zu. Die Drei merkten, dass sie gegen einen von Toman keine Chance hatten und ergriffen die Flucht. Baji war rasend vor Wut. Er hätte Mitsuha nicht alleine lassen sollen. Was er aber erkannt hatte, war die blutende Nase, welcher der Grössere von ihnen hatte.

"Alles in Ordnung?", fragte Baji das Mädchen, welche kurz nickte und langsam aufstand. Ihr Kimono war dreckig aber ihr selbst fehlte nichts. "Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen." "Macht nichts.."

Baji kratzte sich an seinem Nacken und fand, dass er sie lieber nach Hause bringen sollte, was er schliesslich auch tat. Vor ihrem Haus erkannte er, dass kein Licht an war, wodurch er annahm, dass ihre Eltern schlafen würden.

"Der Abend war schön..auch wenn das Letzte aus dem Ruder gelaufen war..aber ich danke dir..", sagte Mitsuha leise und das mehr als jemals aus ihrem Mund kam. Es freute Baji, dass sie mehr als ein paar Wörter zu ihm gesprochen hatte und lächelte.

"Ach, das ist selbstverständlich." Schnell schüttelte Mitsuha ihren Kopf und hielt dabei den Teddy fest in ihren Händen. "Ist es nicht..Ich..ich habe mich sehr darauf gefreut. Noch nie war ich auf solch einem Fest..Ich bin dir sehr dankbar dafür."

Baji wurde rot und sah verlegen weg. Mitsuha hatte wirklich eine schöne Stimme. "Baji ich..ich bewundere dich.." Verwirrt sah Baji das Mädchen an, welche sich dazu entschieden hatte es endlich aus zu sprechen.

"Schon damals..in der Grundschule habe ich dich bewundert. Ich war fasziniert davon, wie laut du warst, dich gewehrt hast und das ausgesprochen hast, was du denkst. Ich..ich wollte so sein wie du aber..ich konnte nicht. Ich habe dich angesehen, in der Hoffnung mit dir befreundet zu sein aber.." Weiter kam Mitsuha nicht. Sie wollte das Vergangene vergessen. Aber Baji wusste ganz genau was sie damit sagen wollte. Es war süss von ihr, was sie in ihm gesehen hatte.

Vorsichtig legte er seine Finger unter ihr Kinn um ihren Kopf zu heben. Mitsuha war manchmal wirklich unsicher und süss dabei, wie verlegen sie war. "Ich..also..danke..", hauchte Mitsuha einfach für alles was er bisher für sie getan hatte. Sie war wirklich glücklich mit ihm den Tag verbracht zu haben.

Sie hatte gemerkt, dass Baji bei ihr anders war. Lieb, freundlich und einfach ein Beschützer. Nur hin und wieder war er der aggressive und laute Baji, welcher gegen jeden kämpfen wollte.

"Mitsuha..", flüsterte Baji leise und konnte nicht weiter reden. Er konnte sich nicht mehr zusammen reissen. Sein Herz schrie nach ihr. So brachte er den letzten Abstand zwischen ihre Lippen und küsste sie.

Das Kribbeln in Mitsuha wurde stärker und gab sich dem Kuss einfach nur hin. Egal wie viele Personen dagegen wären, sie hatte sich in Baji verliebt. Das war sie schon seit der Grundschule. Das Baji das Selbe fühlen würde, hätte sie nicht gedacht.

Und so kam es, dass Mitsuha von diesem Tag an, das erste Mal eine Beziehung führen durfte.

Das stille Mädchen Baji FFWhere stories live. Discover now