Sally x OC (fem.)

22 0 0
                                    

"Jetzt wein nicht, alles ist gut", lachte ich, während ich über Sallys Rücken strich. Über ihre Wangen liefen Tränen, aber nicht vor Trauer, eher vor Wut. "Ich fass es nicht! Das funktioniert einfach nicht", jammerte sie frustriert und machte sich abermals Notizen über ihr misslungenes Experiment.

"Reg du dich erstmal ab, ich bin oben falls was ist", meinte ich, ehe ich den Keller verließ und es mir im Wohnzimmer auf einem Sessel bequem machte. Ich griff nach einem Buch neben mir und fing an meinen Roman weiter zu lesen.

Eine nasse Zunge fuhr über meinen Hals, erschrocken zuckte ich zusammen und klappte mein Buch zu. "Können wir nicht ein bisschen experimentieren?", fragte Sally, schleckte erneut über meine empfindliche Haut und klammerte sich an mich. Ihre zierlichen Arme schlangen sich von hinten um meinen Hals, ich seufzte tief und legte den Kopf nach hinten, um in die dunkelroten Augen meiner Freundin zu sehen.

Anscheinend hatte sie sich wieder beruhigt, denn sie schien wie immer. Denn schon seit unserer ersten Begegnung war Sally hin und weg von meiner Magie und seit dem Tag an, wurde ich sie nicht mehr los. "Wenn du unbedingt willst", erwiderte ich leise, woraufhin das Mädchen freudig von mir ab ließ und sich vor mich stellte. Ihre kleine Hand legte sich um mein Handgelenk, ehe sie mich mit einem festen Ruck auf die Füße zog. "Juhuu! Na komm, wir gehen nach draußen", beschloss sie, kicherte freudig und zog mich hinter sich her. Ihre knappe, enge Kleidung schmiegte sich eng an den Körper des Mädchens, während ihre mittlerweile kinnlangen, schwarzen beim Öffnen der Tür sofort nach hinten geblasen wurde, da uns ein angenehm warmer Windstoß entgegen kam.

"Es ist windig, zieh dir gefälligst was an", meinte ich und schüttelte gleichzeitig ihre Hand ab, da sie vor Aufregung fast mein Handgelenk zerquetscht hat. Augenblicklich für Sally um, sah mich schmollend an und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich will aber nicht! Es ist total warm u-"

"Und windig. Zieh dir jetzt was an", unterbrach ich sie streng, doch meine Freundin legte nur amüsiert den Kopf schief und hüpfte auf mich zu. "Hä? Machst du dir etwa Sorgen um mich?", fragte die Schwarzhaarige, als sie vor mir zum Stehen gekommen war.

Ich warf arrogant meine Haare zurück. "Als ob, tu ich nicht", erwiderte ich zickig, wich dabei aber gekonnt ihrem Blick aus. Natürlich machte ich mir Sorgen. Sally war schon unzählige Male krank gewesen, da sie immer, zu jeder Jahreszeit, knappe Kleidung trug.

Das junge Mädchen packte mich fest an den Schultern und schüttelte mich ein wenig. "Und ob du dir Sorgen machst! Wie süß", kicherte sie, ehe sie von mir abließ und zur Tür ging. "Dann ziehe ich mir mal was an"

"Unglaublich! Einfach unglaublich! Deine Magie ist so faszinierend", enthusiastisch kreischend beobachtete Sally mich und schrieb sich fleißig Notizen in ihr Notizbuch. Ich verdrehte meine Augen, musste aber auch schmunzeln. Meine Magie war nicht das Einzige was unglaublich war.

"Darf ich jetzt wieder runter kommen?", fragte ich meine Freundin, woraufhin sie zufrieden zu mir aufblickte und daraufhin nickte. Ich stand etwas oberhalb von ihr wortwörtlich in der Luft, da meine Schwerkraftmagie es mir ermöglichte mich in der Luft frei, wie auf dem Boden zu bewegen.

Langsam marschierte ich zu meiner Freundin herunter und kaum hatte mein Fuß den festen Boden berührt, stürzte sich Sally auf mich und schlang ihre Arme um meinen Hals. "Danke, dass du dich für mich so anstrengst", hauchte sie lieblich, ehe sie ihre weichen Lippen einen kurzen Moment auf meine legte.

Der Kuss war so kurz, dass ich ihn weder erwidern, noch richtig spüren konnte. Ich nickte leicht und schenkte meiner Freundin ein Lächeln, ehe ich meine Hände an ihre Taille legte. "Das mache ich gerne", erwiderte ich und erwiderte ihren sanften Blick.

Ich liebte ihre Art, wie schnell sie fremde Magien erforschte und ihr Enthusiasmus. Sie war schon immer sehr aktiv, hat für ihr Leben gern an anderen herumgebastelt und vor allem experimentiert.

Wir wurden in unserem schönen Moment gestört, als Licht, unser Anführer, mithilfe Valtos Raummagie vor uns erschien. "Es ist Zeit", meinte er. Ich blickte Sally in die Augen, wir wussten Beide was damit gemeint war. Endlich waren alle Steine beisammen.

Licht hielt den letzten Stein in seinen Händen, drehte ihn und betrachtete ihn. "Endlich ist es soweit", hauchte Rades, auch Valtos schien begeistert.

"Wir werden uns ein neues Land schaffen und endlich für Gleichberechtigung sorgen", sagte Licht und fing an uns zu erzählen, dass er sich freue endlich Rache zu nehmen.

"Das waren die Worte eurem Fürsten Licht", hauchte der junge Mann plötzlich. Verwirrt blickte ich zu Sally, um welche ich einen Arm gelegt hatte. Licht stand in seinem prachtvollen Gewand vor uns, ich könnte schwören ein leises, gehässiges Lachen zu hören.

"Doch ich sage, ihr Menschen seit widerwertige Kreaturen. Bekämpfen und töten ihre eigene Rasse aus Rachegelüsten und sehen nur die Macht. Diskriminieren sich gegenseitig aufgrund der magischen Kraft. Ihr seit abscheulich", Licht drehte sich um, auf seinem Gesicht lag ein angeekelter Ausdruck.

"Hey! Was soll der scheiß?!", grummelte Rades verärgert, doch der Weißhaarige schaute uns unbeirrt an, ehe er den letzten magischen Stein in die Tafel drückte. "Heute werden wir Rache nehmen und euch vernichten", sagte er, ehe der junge Mann einen Schritt auf uns zu ging.

"Was soll das bedeuten Licht?", mischte ich mich nun auch ein, doch er er würdigte mich keines Blicks. Sally hatte sich fest an mich gedrückt, fassungslos starrten wir vier unseren Anführer an. "Sterbt", hauchte er.

Eine Welle des Schmerzes fuhr durch meinen Körper, jegliches Mana wurde aus diesem gezogen. Ein heiserer Schrei entkam meiner Kehle, mein Arm rutschte von Sallys Hüfte.

Den Anderen schien es ähnlich zu gehen, Sally wandte sich vor Schmerzen schreiend auf den Boden, auch Valtos brach zusammen und machte sich mit einem dumpfen Aufprall bemerkbar.

Rades schlug wütend auf den Boden und schrie Licht außer sich an. Ich spürte wie jegliches Mana aus meinem Körper herazsgesogen wurde, mein Gehirn war nicht mehr fähig zu denken. Meine Beine gaben unter mir nach, ehe auch ich zu Boden fiel. Mein ganzer Körper fühlte sich taub ab, kraftlos rutschte ich ein Stück zu Sally, sodass mein Gesicht vor ihrem war.

"Sally", hauchte ich mit gebrochener Stimme, schaute mit wässrigen Augen in die, des Mädchens. Ihr liefen stumm Tränen über die Wange. "Ist schon gut", hauchte ich, strengte mich an um meine Hand zu heben und sachte Sallys Tränen wegzustreichen.

"Ich will nicht sterben", wimmerte meine Freundin, krallte sich in mein Shirt und weinte stumm in meine Halsbeuge. Rades Geschrei war mittlerweile verstummt, weswegen ich davon ausging, dass er nun tot war.

Meine Hand legte sich an Sallys Rücken und drückte sie fest an mich. "Weine nicht, alles wird gut", beim letzten Wort brach meine Stimme. Meine letzte Kraft wich aus meinem Körper, ehe sich meine Augen schlossen und ich in einen tiefen, nie endenden Schlaf fiel.

-1146 Words
23.06.2022 | 15:32 Uhr

Anime OS SammlungWhere stories live. Discover now