25.Kapitel

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25.Kapitel

Während wir durch die Straßen von Seoul fuhren, erzählte ich Jiyong warum ich in der Show mitmachte. Mit der Show erhoffte ich mir eine größere Chance für bessere Schauspielerrollen zu ergattern. Natürlich hätte ich nichts dagegen den Gewinn mit Jiyong abzustauben.

„Und warum hast du dich dafür entschieden?", fragte ich nun ihn. Bei meiner Frage war er für einige Sekunden still, sodass ich mir schuldig auf die Unterlippe biss. Jiyong's Hände verkrampften sich um das Lenkrad. Seufzend lehnte ich mein Kopf gegen die Kopfstütze und beobachtete Jiyong aus dem Augenwinkel. „Mein Management dachte es sei gut mal was neues auszuprobieren", kam er schlussendlich mit der Sprache raus. Er ist meiner Frage umgangen. Ehrlich gesagt, war ich mit der Antwort nicht zufrieden. Jedoch wollte ich ihn auf eine Antwort nicht bedrängen. Ich nickte kurz und warf hinterher ein leises, unzufriedenes „Ok", ein.

Das Thema war fürs Erste abgehakt, doch schon bald werde ich die Frage noch einmal stellen. Diesmal werde ich ihn nicht schnell davonkommen lassen. Ich werde ihn Löcher in den Bauch fragen, bis er mir endlich eine Antwort gibt und ich damit zufrieden bin.

„Wie geht es deinem Kater, Micky?", wollte nun Jiyong von mir wissen. Eine Augenbraue hob ich hoch und sah ihn verdutzt an. Ich blinzelte sogar mehrere male schnell hintereinander. „Woher weißt du, dass mein Kater Micky heißt? Ich habe seinen Namen nie in unsere Gesprächen erwähnt", äußerte ich mein Gedanken. Nur Rachel und meine Familie kannte den Namen meines Katers. Sonst niemand. Zu einem ist mir meine Privatsphäre sehr wichtig und zum anderen war ich in den Sozialen Medien nicht unterwegs. Wer weiß schon, ob ich es in Zukunft machen werde oder nicht.

Jiyong zuckte ertappt zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Nachdenklich neigte er sein Kopf hin und her. Für einen Augenblick war es ruhig zwischen uns, ehe er mir eine Ausrede auftischte: „Ich habe ein Foto von ihm auf dein Handy gesehen. Darauf hat er ein Halsband mit der Aufschrift seines Namens."

Mit einem schweren Seufzen lehnte ich mich tiefer in den weichen Sitz. Dann nahm ich mein Handy zur Hand und ließ es mit einem Knopfdruck aufleuchten. Mit Jiyong's Aussage gab ich mich zufrieden, weil Micky's Foto mein Sperrbildschirm meines Handys war. Nach einem Räuspern steckte ich das Handy wieder weg. „Gut, du hast ja recht. Mianhae", entschuldigte ich mich kleinlaut bei ihm. Damit war für mich das Thema abgeschossen. Ich schaltete das Radio an und sah hinaus auf die belebte Straße. Mit geschlossenen Augen lauschte ich die Musik und blendete alles andere um mich herum aus. Gerade zählte nur die Musik für mich.


Eine halbe Stunde später fuhren wir durch eine gute Gegend durch. Es wimmelte nur von Häusern, dennoch waren weit und breit keine Villen zu sehen. Das Radio habe ich vor ungefähr zehn Minuten ausgeschaltet, weil nichts mehr Gutes drankam. Jiyong ist in der halben Stunde leise gewesen und hatte sich seine eigenen Gedanken gemacht. Um diese Stille zu brechen, fing ich das Sprechen an: „Ich weiß nicht, ob es an dir liegt, aber bei dir habe ich nicht sehr großen Angst mit dem Auto zu fahren." Keine Ahnung, woran das liegt. Bei allen anderen hatte ich Angst. Es ist sogar schon mal vorgekommen, dass ich eine Panikattacke gehabt habe.

„Hast du dir schon ml überlegt zur Therapie zu gehen?", fragte er mich eine persönliche Frage. In meinem Fall zu persönlich. Nachdenklich biss ich mir auf die Unterlippe und sah den Fahrer aus dem Augenwinkel an. Sollte ich ihm ehrlich antworten?

Nach einer Weile wurden die Häuser und Gebäude weniger und dafür fuhren wir immer mehr durch Wälder und Felder. Das Haus, wo wir für die Show sein müssen, steht nicht im Soul, sondern etwas außerhalb.


„Ich bin in Überlegung es zu tun. Doch bevor ich es mich dafür entscheide, möchte ich erst meine verlorenen Erinnerungen zurückerlangen. Wer weiß, ob es danach besser wird oder nicht", kam ich mit der Wahrheit raus. Mir haben viele Leute eine Therapie zu machen, jedoch habe ich es jedes mal abgelehnt, weil ich dachte, dass ich aus der Sache selber rauskommen werde. Außerdem wollte ich mir nicht ausmalen, was die Medien mit mir anstellen werden, sobald sie davon windbekommen. Manchmal können Medien ziemlich übertreiben und die Geschichten schlechter darstellen, als es der Fall ist. Skandale können doch die eine oder andere Karriere zerstören.

„Ich kann dich wirklich verstehen. Doch was ist, wenn dir deine Vergangenheit nur noch mehr verletzt und es dir nicht gefällt", entgegnete er mir nach einer Weile der Stille. Nach einem kurzen Seufzer fuhr er sich durch sein Haar. Kurz sah ich ihn an und schaute danach nach draußen. „Weißt du, ich muss etwas-", bevor er zu ende sprechen konnte, störte ich ihn dabei. „Da schau mal! Wir sind da!", rief ich begeistert und zeigte auf ein Haus, welche auf einem Hügel stand. Darum herum war nichts als Bäume und Gebüsche, was ich auf dem ersten Blick und von der Ferne aus sehen konnte. Schön versteckt vor neugierigen Blicken der Nachbarn, oder unerwünschten Besuchern.

Meine Begeisterung war mich etwas peinlich, weshalb ich es mit einem Räuspern überspielte. Damit er kein dummer Kommentar von sich hören lässt fügte ich schnell noch hinzu: „Eine sehr ruhige Gegend. Privatsphäre hat man hier mehr als genug." Jiyong näherte sich immer mehr dem Haus, welche von Meter zu Meter größer wurde. Jetzt erst sah ich, dass das Haus von Zäunen umgeben war. Es gab eine direkte Straße dorthin, die recht schmal verlief.

„Fans finden immer einen Weg, um ihre Idole näherzukommen. Die Bäume und Gebüsche dienen ein Ideales Versteck zum Stalken", konterte er gekonnt, was gegen diese ruhige Umgebung sprechen könnte. „Denk doch nicht gleich negative. Wir wissen nicht was alles auf uns zukommen wird. Die Zeit ohne wirkliche Verpflichtungen sollte man genießen", erwiderte ich auf seine Aussage hin. Gespannt starrte ich auf die schöne Natur vor mir. Seufzend genoss ich die Aussicht und sehnte mich nach einem Spaziergang in den angrenzenden Wälder. Frische Luft und das Gefühl des Windes in mein Haar und die Geräusche der Tiere. Bei dem Wort Tier musste ich unwillkürlich an mein Kater denken, der sicher auf meine Rückkehr wartete. Normalerweise war ich nie lange von zuhause weg und kam immer am gleichen Tag zurück. Und jetzt waren es schon zwei Tage.

Je länger ich an meine Familie und Zuhause dachte, desto mehr versuchte ich an meine Vergangenheit zu erinnern. Zu gerne hätte ich gewusst, was vor dem Autounfall vorgefallen war. Seufzend schloss ich meine Augen und wiegte mich der Musik des fahrenden Autos. Obwohl wir nicht mehr lange bis zu unserem Ziel brauchten, schloss ich meine Augen und ließ mich dem Wiegen in den Schlaf treiben.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 09, 2022 ⏰

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