[GenshinImpact|ModernAu]☁️Jean x Diluc☁️

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[P.o.V N/a]

Kennengelernt hatte die zwanzigjährige Frau ihn in einer einfachen Bar, an dem einzigen freien Abend der Woche. Er war zurückhaltend, sanftmütig und gegen Ende sogar charmant.
Nun gut, kennengelernt war die falsche Bezeichnung. Denn kennen tat sie ihn schon seit sie beide klein waren, allerdings hatten sie sich nach ihrer Jugendbeziehung etwas verkracht und letztlich auseinandergelebt.
Dass sie ihn wiedergetroffen hatte, musste unter eine weltliche Bestimmung fallen, zumindest redete sie es sich ein und hatte ihn für den Abend zu einem Familienessen eingeladen. Ob das so klug war, konnte sie noch nicht erahnen. In Socken, die ihr ihre Großmutter im letzten Winter gestrickt hatte, rutschte sie mehr durch die Gegend, als dass sie lief. Das lockere Shirt in Kombination mit der Jogginghose unterstrich den wohnlichen Stil. Allgemein wurde die Kleidung momentan in diesem Haus sehr entspannt gehalten, wo sie alle einmal abends da waren.
An der Haustüre klingelte es und Jean stürzte vor allen Anderen in Richtung Türe. Innerhalb der letzten Wochen schien sie nochmal richtig aufgeblüht zu sein. Schwungvoll öffnete sie die Türe, stolperte ihm durch die Socken fast in die Arme.
Da stand er nun also: Diluc Ragnvindr. Leibhaftig. Wirklich.
Doch was sogleich auffiel, war die Kleidung. Anders als sie, trug er ein schwarzes Hemd mit der Kombination einer dunkelgrauen Weste und einem ebenso schwarzen Mantel, ganz von der Anzughose abgesehen. Die beiden blickten sich an und keiner von ihnen schien auf den Unterschied hinweisen zu wollen. Eine einladende Bewegung ließ ihn eintreten, seine von einem Handschuh bedeckte Hand strich über ihre Schulter. "Du siehst gut aus", schmeichelte er ihr zärtlich, während er seinen Mantel an die Garderobe hing.
Der Rotschopf war schon immer eine sanfte Seele gewesen, das wusste auch Jean, doch seitdem sie ihn wiedergetroffen hatte, schien er noch lieblicher, zärtlicher geworden zu sein. Ein sanfter Kuss wurde ausgetauscht, was Jean nur noch mehr erröten ließ. Neben diesem gut gekleideten Mann fühlte sie sich gerade alles andere als schön.
Bis es Essen gab, war noch etwas Zeit, also zog sie ihn eilig nach oben, sodass ihn auch ja keiner entdeckte, wollte sie sich jetzt noch keine Kommentare anhören dürfen. 

Oben in dem kleinen feminin eingerichtet Zimmer ihrer Kindheit setzte sie sich auf das Bett, wirkte fast ein wenig beschämt, während er sich neben sie setzte. Die roten Augen hafteten nur auf ihr, was ihre Unsicherheit nur bestärkte. Doch bevor sie sich dazu äußern konnte, hatte der großgewachsene Mann einen Arm um ihre Taille geschlungen, sie etwas an sich gezogen, ehe er nochmals ihre Lippen miteinander verband, ihr ein erweichtes Seufzen entlockte.
Still saßen sie dann also einfach minutenlang nebeneinander, bis Jean ihren Kopf an seiner Schulter ablegte, er begann durch ihre blonden Haare zu streichen, sich zu ihr hinab lehnte. "Du bist wunderschön, vergiss das nicht", mahnte er sie sanft. Mit seinen Worten brachte er sie somit wieder zum Lächeln. Dennoch war ihre Beziehung keinerlei feste Sache, es war eher etwas Lockeres, ohne klare Bestimmungen. Genau das machte Jean umso mehr Angst. Doch Diluc hatte recht, als er das Ganze in diesem Maße vorgeschlagen hatte; Sie beide hatten sich verändert und es war besser, sich vorerst näher kennenzulernen, bevor man sich auf etwas Vollständiges einließ. 

Schließlich saßen sie dann auch endlich am Essenstisch, an welchem angespanntes Schweigen herrschte, immerhin war es nichts Neues, dass Diluc kein Freund, der von Jean [und somit ihrer Familie] angetriebenen Firma war, sogar eher ein Gegner von diesen darstellte. Doch der Rothaarige ließ sich keineswegs beirren, aß friedlich weiter, bis schließlich die erwarteten Fragen kamen. Jeans Mutter stürzte allen anderen voraus: "Wie seid ihr euch wieder begegnet? Seid ihr wieder zusammen?"
Letztere lockte sogar Diluc etwas zarte Röte auf die Wangen. "Ich wünschte wir wären es bereits, allerdings haben wir entschieden, es diesmal etwas langsamer als zu unseren Jugendzeiten anzugehen, um nicht denselben Fehler zu wiederholen. Begegnet sind wir uns zufällig in einer Bar."
Daraufhin herrschte Stille und keiner schien so recht zu wissen, wie sie ihre Fragen formulieren sollten. Doch der Rotschopf ließ sich damit nicht weiter belästigen, tauschte warme Blicke mit der Jüngeren aus. "Möchtest du nach dem Essen noch etwas bleiben?", fragte sie schließlich mit liebevoller und doch beinah etwas piepsiger Stimme zum Ende des Abendessens hin. Er beantwortete das mit einem Nicken.
"Schlaft ihr denn auch miteinander?"
Diluc hätte beinah sein Getränk wieder ausgespuckt, hätte damit eine Flut auf dem Tisch ausgelöst. Die blonde, junge Frau war röter als die Haare des Mannes, während sie ihren Vater entsetzt ansah.
"Nein."
Das war alles, was von Jean heiser auf die Frage gefolgt kam.

Zum Glück aller, war es kurz darauf auch schon vorbei und Diluc könnte schwören, dass Jean ihn jetzt noch schneller die Treppen hoch zerrte. "Jean?", fragte er mit leiser, ungewöhnlich ruhiger Stimme, als sie wieder für sich waren. Zärtlich strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht, drückte ihr Kinn zu sich hoch, sodass er wenigstens versuchen konnte einzuschätzen, was in ihr vorging. Sollte er nun auf Risiko spielen?
Langsam lehnte er sich vor an ihr Ohr, spürte wie sie nach seiner Hand griff, was ihn erneut Lächeln ließ. "Wenn du möchtest, können wir durchaus das Bett auf diese Art und Weise teilen, aber vielleicht nicht, wenn deine Eltern sich im gleichen Gebäude befinden", flüsterte er in ihr Ohr und zog sie an ihrer Taille etwas näher zu sich. "O-Okay", stotterte sie verlegen.
In stillem Einverständnis begaben sie sich zum Bett, legten sich hin und schmiegten sich nah aneinander. Es war eine liebevolle Geste. Sanft zog er sie näher zu sich und streichelte ihren Kopf, blickte sie an, betrachtete sie, saugte jeden Tropfen ihrer Schönheit in sich auf.

"Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch."

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⏰ Last updated: Jul 17, 2023 ⏰

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