Kapitel 30

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Stille legte sich über die Anwesenden, als Sirius sich zu seinem Platz begab und sich setzte. Violet spürte, wie George, ihre Hand drückte, bevor er sie losließ und sie sich zu dem älteren Zauberer wandten, der die Trauung vollzog.

„Meine Damen und Herren", begrüßte der Priester die Anwesenden. „Wir haben uns heute hier versammelt, um diesen Mann und diese Frau in den Bund der Ehe zu begleiten."

Violet spürte, wie ihr Herz begann, zu rasen. Sie heiratete George. Es passierte wirklich. Hier und jetzt. In diesem Monat. Sie konnte kaum die Worte des Priesers verstehen, da das Rauschen in ihren Ohren immer lauter wurde.

Sie wurde wieder in die Realität gezogen, als George nach ihrer Hand griff und sich zu ihr wandte.

Violet hatte den ganzen Ablauf der Hochzeit auswendig gelernt und sie wusste, was nun kam. Die Gelübde waren an der Reihe. George war als erstes an der Reihe.

„Violet", sagte er und für sie war es, als ob nur sie einander hören konnten und dass die Leute um sie herum nicht existierten. „Du kennst mich schon seit Jahren und wahrscheinlich besser als irgendjemand anderes auf der Welt."

In ferner Distanz hörte Violet jemanden lachen. War es Fred, der einen kurzen Witz gemacht hatte? Oder ihr Vater der einen überdramatischen Gesichtsausdruck aufsetzte? Vielleicht beides, aber wen interessierte das?

„Du kennst meine guten Seiten und die wenig schlechten, die jeder von uns hat." Wieder lachten ein paar auf. „Violet, wir haben so viel durchgestanden, schon seitdem wir Kinder sind und ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand besseren gäbe, mit dem ich mein Leben verbringen könnte, als mit dir an meiner Seite. Mein Dad hat immer gesagt, wenn wir die eine Person haben, die für uns bestimmt ist, dann werden wir es merken und dann sollen wir sie nie wieder loslassen und Violet, ich weiß, dass ich dich nicht für länger als vier Monate in England behalten kann, aber dennoch wirst du nie länger weg sein als es nötig ist. Ich lasse es auch nicht zu, denn du bist diese Person für mich."

„Violet", hörte sie nun die Stimme des Priesters sagen, als er sich ihr zuwandte.

Sie atmete durch. Schon vor Wochen hatte sie angefangen, ihr Gelübde zu schreiben, hatte es aber keiner Menschenseele gezeigt. Nicht einmal Sophia oder Anna durften es hören. Nur Ced und Patrick hatten mehr als eine Lesung bekommen, wobei Ced immer wieder versucht hatte, von ihrem Bett zu klettern und Patrick nicht wirklich ein geborener Kritiker war.

„George", sagte sie nun. „Vor Jahren schon haben unsere Freunde auf den Tag gewartet, an dem wir zusammenkommen und als es endlich so weit war, haben sie auf den Tag gewartet, an dem wir endlich heiraten und ich bin mir sicher, dass sie unsere anderen Meilensteine kaum abwarten können." Sie warf einen kurzen Blick zu Fred, der hinter seinem Zwilling stand und ihrem Blick aus dem Weg ging.

„Und ich kann es kaum erwarten, diese Meilensteine mit dir zu erleben. George, auch wenn ich es mir zur Gewohnheit mache, öfter das Land zu verlassen, kannst du dir immer sicher sein, dass ich zu dir zurückkehre, denn du gibst mir Sicherheit, Verständnis und das, was ich Jahre lang gesucht habe. Du hast mir geholfen einen Weg zu meiner Familie zu finden und nun wirst du ein Teil davon."

Wieder kehrte einen Moment Stille ein, bevor sich der Preiser an Fred wandte. „Die Ringe, bitte."

Fred nickte und tastete seine Taschen ab. Unsicher sah er kurz zu Violet und George, bevor er sie nochmal absuchte. „Einen Moment bitte", sagte er und George wisperte zu Violet: „Er landet mit Sicherheit im See."

Violet nickte einen kurzen Moment, bevor Fred die Ringe hervorholte und sie dem Priester übergab. Seine übertriebenen Grimassen ließ er dabei nicht aus.

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