Geliebt

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Mein Bauch war angenehm voll und meine Wangen schmerzten von dem ganzen Lächeln. Die Unterhaltung der letzten Stunden war wie von alleine geflossen und ich hatte jede Sekunde davon genossen. Draco zuzuhören, mit ihm zu reden, kam mir vor wie die natürlichste Sache der Welt. Schon verrückt, wie sich das entwickelt hatte. Mein elfjähriges Ich wäre entsetzt.

Ich schob den leergekratzten Dessert-Teller von mir und seufzte zufrieden. Das war himmlisch gewesen. Der reichhaltige Schokoladengeschmack spielte noch immer in meinem Mund und ich fragte mich, ob wir das irgendwann wiederholen konnten.

Allerdings wollte Draco das Date offensichtlich nicht so schnell beenden. Er erhob sich von seinem Stuhl und murmelte etwas. Was dazu führte, dass dieses Mal nicht nur die Teller, sondern gleich der ganze Tisch verschwand. Dracos Stuhl ebenfalls, während meine Sitzgelegenheit sich mit einem Mal weicher anfühlte.

Irritiert sah ich nach unten und stellte fest, dass ich plötzlich auf einem kleinen Sofa saß. Die Farbe der gemütlichen Polster entsprach dem dunklen Rot der Stühle und war angenehm weich.

Draco kam zu mir und blieb erst unsicher vor mir stehen, ehe ich ihm mit einer Handbewegung zu verstehen gab, neben mir Platz zu nehmen.

Sobald er saß, rutschte ich näher zu ihm. Erst zögerte er, dann legte er seinen Arm um mich und zog mich zu sich. Ich kuschelte mein Gesicht in seine Halsbeuge und atmete entspannt aus.

„Wie gefällt dir unser Date bisher?", murmelte Draco in mein Haar, bevor er einen Kuss darauf drückte.

„Mh", brummte ich. „Sehr gut. Sollten wir öfter machen."

Er versteifte sich kurz, dann streichelte seine Hand über meinen Arm. „Öfter, hm? Heißt das, du willst mich daten?"

„Das heißt, ich würde gerne mit dir zusammen sein."

„Oh...ich...wirklich?"

Ich lachte und streifte mir die Winterstiefel von den Füßen, ehe ich die Beine anzog und über Dracos legte. Sofort landete eine Hand seitlich auf meinen Oberschenkeln, um sie näher an seinen Körper zu schieben.

„Das war ein tolles Date. Ist es immer noch. So viel Mühe hat sich noch niemand für mich gemacht", sagte ich und drückte einen Kuss auf seinen Hals. Die Schlagader dort pochte heftig und als ich meine Fingerspitzen an seine Brust hob, konnte ich seinen Herzschlag spüren. „Danke Draco."

„Ach Harry...", murmelte er und drückte mich an sich. „Du musst dich nicht bedanken. Hab ich gerne gemacht."

Ich löste mein Gesicht aus seiner Halsbeuge und hob den Kopf, um ihm in die Augen sehen zu können. Draco lächelt erleichtert. Vielleicht war er diese Woche auch so aufgeregt gewesen, wie ich. Vielleicht hatte er es mit all den Neckereien zu überspielen versucht. Vielleicht ärgerte er mich aber auch einfach nur gerne.

Mir war alles recht, solange ich ihn so lächeln sehen konnte.

„Ich glaube, ich hab mich ein bisschen in dein Lächeln verliebt", wisperte ich.

Dracos Augen wurden groß. Sein Gesicht näherte sich meinem und ich konnte den Blick nicht von seinen Lippen reißen, bevor sie schließlich meine berührten und mir die Augen zu fielen.

Wir küssten uns langsam, gemächlich. Als hätten wir alle Zeit der Welt. Ich öffnete meine Lippen und Dracos Zunge schlüpfte dazwischen und umspielte meine. Ich konnte den leichten Geschmack nach Schokolade wahrnehmen und drunter etwas noch köstlicheres. Draco.

Seine Hand wanderte in mein Haar, während die andere an meine Taille rutschte. Ich schlang beide Arme um seinen Nacken und drückte meinen Körper an ihn. Ihn so an mir zu spüren, seine Wärme, seine sanften Finger, war einfach himmlisch. Es fühlte sich an, als wäre ich dazu gemacht, in seinen Armen zu liegen und mich von ihm küssen zu lassen.

„Können wir noch eine Weile hier bleiben?", fragte ich Draco, als wir uns schließlich voneinander lösten. Ich lehnte meinen Kopf auf seine Schultern, um ihn weiter ansehen zu können.

„Gerne, Baby", erwiderte er. „Aber wir können das hier auch in deinem oder meinem Zimmer fortsetzen."

Sein Zwinkern brachte mich zum Lachen. „Hier ist die Aussicht einfach besser", gab ich allerdings zu bedenken. Die Sonne hatte sich weiter über den Himmel geschoben und näherte sich den Baumkronen. Ihre hellen Strahlen beleuchtete das Schneefeld mit einem goldenen Schimmer.

„Die Aussicht ist immer gut, wenn ich dich ansehen kann."

„Schleimer. Außerdem müssten wir ein ganzes Stück durch das Schloss laufen und ich will nicht von dir runter rutschen."

„Du darfst später noch so viel auf mir rumrutschen, wie du möchtest", versprach Draco und grinste anzüglich.

Ich nickte langsam. „Darauf werde ich definitiv zurückkommen."

Draco beugte sich vor und fing meine Lippen erneut zu einem Kuss ein. Oh, und wie ich darauf zurückkommen würde. Ich konnte es kaum erwarten, wieder mit Draco in meinem Zimmer, in meinem Bett zu sein.

Vorzugsweise nackt.

Drarry: Versetzt (Smut)Where stories live. Discover now