Kapitel 17

78 1 0
                                    

Martha:

Irgendwie gefällt es mir, dass wir so normal miteinander umgehen können. Ich trinke einen Schluck und mustere ihn kurz "Warum kommst du eigentlich jetzt erst? Alle anderen sind gestern schon im Internat angekommen"

Till:

Genau, frag mich doch ausgerechnet das.. Genervt verdrehe ich die Augen und meine Stimmung wird schlagartig schlechter. „Ist halt so"

Martha:

Okay das war wohl das falsche Thema... Automatisch fühle ich mich schlecht; ich wollte ihn nicht verletzen so wie ich es wahrscheinlich mit dieser Frage getan habe. Ich weiß zwar nicht was los ist, aber es war wohl besser nicht weiter darauf zu beharren, oder? Nachdem ich ihn kurz gemustert habe frage ich schließlich doch vorsichtig "ist irgendwas passiert..?"

Till:

Etwas? Eher einiges... ich spüre wie die Wut in mir anfängt zu kochen und ich mich immer mehr darein steigere. Auf Martha achte ich schon gar nicht mehr. Ich balle meine Hände zu Fäusten und Presse meine Unterkiefer zusammen.

Martha:

Da stimmt doch was nicht... Ich sehe Till eine Weile an und merke wie weit er mit seinen Gedanken weg war. Es muss ihn tatsächlich sehr beschäftigen... Aber die Frage ist immer noch: was? Instinktiv lege ich eine Hand auf seine Schulter "Till..? Was ist los?" frage ich eindringlich und besorgt.

Till:

Noch in der Sekunde, in der ihre Hand meine Schulter berührt, erstarre ich. Mir fehlt die Kraft ihr irgendwelche Worte entgegen zu schleudern oder sie wegzuschubsen. Als hätte sie all die Energie und Spannung die sich in mir aufgebaut hat, einfach so entzogen. „Lass mich einfach, okay?" bringe ich so leise hervor, dass ich mich fast selbst nicht gehört habe, nehme meinen Rucksack und laufe erschöpft los

Martha:

Ich bleibe stumm sehen und sehe ihm hinterher. Das kann doch nicht sein... Da will man nett sein und wird auch verstoßen... Was ist denn nur passiert? Ich sehe kurz auf die Flasche die er mir gegeben hatte und laufe ihm kurzentschlossen hinterher. Als ich neben ihm war sehe ich ihn kurz an, sage aber kein Wort, sondern laufe nur stumm neben ihm

Till und Martha - Feindschaft, Freundschaft oder LiebeWhere stories live. Discover now