[Fifteen]

89 18 16
                                    

Namjoon PoV. 

''Diablo, nicht so schnell. Lass uns langsamer werden Großer, es ist matschig hier.''

Rufe ich leise lachend und schüttele dann nur den Kopf, bevor ich an den Zügeln ziehe und somit mein Pferd zum Stehen bleiben bringe.

Mein Lachen endet in einem sanften Lächeln, während ich die dunkle Mähne von Diablo streichele, leicht gegen seinen Hals klopfe und ihn dann für einen Moment umarme. 

Niemand scheint mich und meine Gefühle oder Gedanken in diesem Palast zu verstehen, obwohl ja ich der mächtige Alpha König bin. Die Unzufriedenheit, während ich im Palast bin, kann man mir aus dem Gesicht ohne Probleme herauslesen, da bin ich mir sicher.

Seufzend kraule ich weiterhin zart Diablos Mähne und küsse dann das Fell unter seinem rechten Ohr. 

''Zum Glück habe ich dich.. Gott weiß, wie ich sonst zurechtkommen würde.''

Murmele ich mit geschlossenen Augen und setze mich dann langsam wieder auf, auf meinem Sattel und ziehe an der rechten Seite des Zügels, um den Kopf von Diablo in diese Richtung zu drehen, was auch daraufhin geschieht. Wir reiten an dem kleinen Bach im Wald entlang und nachdem Diablo vom Wasser getrunken hat, steuern wir dann den Weg zurück nachhause an.

Diablo bedeutet mir viel, sehr viel. Er ist das Fohlen von der Stute meiner Mutter, welches sie an mich weiter geerbt hat, als sie uns verlassen hat, damals, eher gesagt verlassen musste. Ihre Krankheit war echt stärker als sie, obwohl meine Mutter schon immer eine wahre Kämpferin gewesen ist. Schließlich hat sie es auch.. Die ganzen Jahre ausgehalten mit meinem Vater, obwohl dieser sie öfters betrogen hat. 

Das Pferd meiner Mutter ist wie ein kleiner Unterschlupf für mich, in welchem ich mich jedes Mal zurückziehen kann, zum Nachdenken. 

Und trotzdem wünsche ich mir manchmal, meine Mutter wäre noch am Leben und ich könnte mich in ihre Arme schmiegen, sie fest umarmen.

Zwar sagt mein Vater oft, ich würde ihm mehr als nur ähneln, doch das tue ich nicht. Zumindest möchte ich das eigentlich gar nicht, doch mein Vater akzeptiert keine Schwachen. Meine Kindheit war wirklich nicht die schönste, denn ich habe meine Mutter in jungen Jahren verloren, wurde somit von meinem Vater aufgezogen, welcher gar nichts von Zuneigung, Liebe oder Leidenschaft hören wollte und es immer noch nicht hören möchte heutzutage.

'Schwach, schwach und schwach' kommentierte er schon damals Liebespaare, sah diese verabscheuend an und lehrte mich, dass Liebe einen schwächte. Vor ihm habe ich es noch nie gewagt, zu sagen, dass ich auch mal 'schwach' sein möchte. Dass ich lieben möchte, und zurück geliebt werden möchte. Dass ich erfahren möchte, wie es sich anfühlt, Zuneigung zu bekommen oder diesen an jemand anderes weiterzugeben, weswegen ich den jungen Omega, mein Kätzchen, Jin, nicht mehr aus meinem Kopf herausbekomme. Egal, wie falsch das ganze klingen mag.

Ich möchte von ihm berührt werden, von ihm gehalten und gestützt werden. Ich möchte ihn an meiner Seite haben... Ihn küssen. Nicht mehr Angst davor haben müssen in seiner Nähe, nicht stark genug zu sein. In seinen Armen liegen möchte ich, während er mir durch die Haare streichelt. Etwas bei dem jüngeren gibt mir das Gefühl von Geborgenheit, Schutz und Wärme. Die Wärme, welche mir seit Jahren schon fehlt. Welche ich nie zu spüren bekommen habe, da ich immer unter den kalten und dunklen Flügeln meines Vaters gelebt habe und immer noch lebe, nicht davon loskomme, egal wie sehr ich es möchte.

Wie automatisch schlägt mein Herz schneller, als ich an Jin denke und ich presse die Lippen aufeinander, versuche die Bilder in meinem Kopf wieder loszuwerden, welche nach und nach von unserer letzten wilden Nacht in meinem Gehirn erscheinen.

My dark destiny [knj. & ksj.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt