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„Neymar", brüllte ich wütend und stürmte in die Richtung seines Zimmers, als ich ihn dort jedoch nicht vorfand ging ich runter zu Küche.
Er stand nur in seiner Schlafanzughose an der Kücheninsel und war gerade dabei etwas Milch in seine Cornflakes zu gießen. „Wer zur Hölle ist die Frau in meinem Badezimmer?", wollte ich wütend wissen.

Er schaute zu mir auf. „Das ist immer noch mein Bad", entgegnete er, woraufhin ich mit den Augen rollte. „Du weißt ganz genau was ich meine", brummte ich fast schon ein wenig beleidigt. „Also, wer ist sie und warum benutzt sie mein Bad?", fragte ich und ging zu ihm rüber um mir ebenfalls Cornflakes zu machen.

Neymar stützte seinen Arm auf meiner Schulter ab. „Du stinkst nach Alkohol", meinte ich naserümpfend und drückte ihn von mir weg, anschließend setzte ich mich auf die Kücheninsel.

„Langsam ist das echt nicht mehr normal, Neymar. Das ist die dritte Frau diese Woche und heute ist erst Dienstag", meinte ich beunruhigt. „Gönn mir doch meinen Spaß", meinte er und öffnete den Kühlschrank, um die Milch zurückzustellen.

„Würde ich ja, wenn ich nicht gefühlt jede Nacht durch Stöhnen von irgendwelchen Frauen geweckt werden würde", brummte ich und er grinste schelmisch woraufhin ich ihm gegen den Arm boxte.

„Du bist doch nur eifersüchtig, weil du das letzte mal Sex vor einem Jahr oder so hattest", neckte er mich nun. „Das stimmt gar nicht", meinte ich ein wenig beleidigt und verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Ach ja? Wann hattest du denn das letzte mal Sex, hm?" Ich überlegte für einen Moment, was Neymar anscheinend schon als Antwort genügte. „Siehst du, es ist schon so lange her, dass du dich nicht mal mehr daran erinnern kannst", sagte er.

„Na und? Wenigstens mach ich mich nicht an jeden Typen ran, der mir über den Weg läuft." „Unterstellst du mir gerade, dass ich so etwas wie eine männliche Hure bin?", fragte er amüsiert. „Sowas in der Art", antwortete ich schmunzelnd, woraufhin er kurz auflachte.

„Ich wette mit dir, du kannst dich nicht mal mehr an den Namen der Frau erinnern", warf ich ihm vor. „Ich hab ihren Namen nicht vergessen", sagte Neymar überzeugt und reichte mir einen Löffel aus einer der vielen Schubladen. „Ach ja, wie heißt sie denn?"

„Sophia", gab er stolz auf sein noch funktionierendes Gedächtnis wieder.

Ich hörte wie jemand durch den Flur lief, kurze Zeit später betrat die fremde Frau von der wir gerade geredet hatten, die Küche und bediente sich am Kühlschrank. „Wer ist Sophia?", wollte sie wissen, woraufhin ich zu Neymar schaute und versuchte mir ein Lachen zu verkneifen, da er voller stolz ihren Namen auch noch falsch gesagt hatte.

Mein Blick wanderte wieder zu der schwarzhaarigen und erst jetzt fiel mir auf, dass sie nur mit einem Bademantel bekleidet war. Meinem Bademantel, den sie nicht einmal geschlossen hatte, wodurch ihre knallig rote Spitzenunterwäsche nicht zu übersehen war. „Sie trägt meinen Bademantel", beschwerte ich mich, aber nur so laut, dass Neymar es verstehen konnte. „Es ist nur ein Bademantel, Tiana", meinte er ebenso leise und ich funkelte beide böse an.

„Du hast gesagt, du hast keine Freundin", kam es nun von der halbnackten Frau, dessen Namen ich immer noch nicht kannte.

Auf ihre Aussage hin rollte ich mit den Augen und Neymar grinste, da alle immer dachten, dass ich seine Freundin sei, was mir mittlerweile unglaublich auf die Nerven ging.

„Sie ist nur eine Freundin", erklärte er, trotzdem verkniff sie es sich nicht mich mit angehobener Augenbraue und falschem Lächeln auf den aufgespritzten Lippen zu mustern.

„Die beste Freundin", korrigierte ich Neymar und lächelte die Frau ebenso falsch an.

„Ach ja", fing Neymar an.
„Kommst du morgen zum Spiel?"
Verwirrt schaute ich ihn an, da ich so ziemlich nie zu seinen Spielen ging. „Ich hatte jetzt nicht geplant zu kommen", meinte ich.

„Tiana", stieß er frustriert aus. „Du hast es versprochen."

„Hab ich gar nicht."

„Komm schon, du darfst seit zwei Wochen bei mir wohnen. Den kleinen Gefallen könntest du mit tun", wendete er ein.

„Ich wohne nur hier, weil du meine ganze Wohnung Unterwasser gesetzt hast."

„Dass war ein Versehen, außerdem warst du das letzte mal vor zwei Jahren bei einem Spiel von mir."

„Du weißt ganz genau wieso", widersprach ich und nahm meine Schüssel Cornflakes, um damit ins Esszimmer zu gehen. Neymar folgte mir sowie auch die andere Frau.

„Ich könnte ja mitkommen", kam es nun von ihr. Ich schaute zu Neymar. Er schaute zu mir und wir schwiegen einen Moment.

„Ich muss gleich los zum Training.", sagte er mach einer Weile.

„Ich muss auch gleich los, hab heute noch ein Casting", meinte ich und wir versuchten der schwarzhaarigen so verstehen zu geben, dass sie langsam gehen sollte.

„Also, kommst du jetzt?"

„Ich weiß noch nicht."

„Tiana, bitte", flehte er beinahe schon.

„Dafür schuldest du mir was", brummte ich und Neymar grinste zufrieden.

Ich schaute wieder rüber zu der Frau, die gerade dabei war Neymars nackten Oberkörper zu mustern. Als sie sich dann auch noch mit der Zunge über die Lippen fuhr, konnte ich mir ein angewiderten Blick nicht verkneifen.

Sie setzte sich gegenüber von mir an den Tisch, währenddessen Neymar hochging um sich anzuziehen. Ich spürte ihren neugierigen Blick auf mir und versuchte diesen so gut wie nur möglich zu ignorieren indem ich mich auf meine Cornflakes konzentrierte.

„Bekomme ich deine Nummer?"

Überrascht schaute ich zu ihr auf. Öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, klappte ihn jedoch schnell wieder zu. Verwirrt blickte ich sie an, währenddessen sie mich angrinste.

„Meine Nummer?", wiederholte ich ihre Worte fragend, woraufhin sie nickte. Unbehaglich lachte ich und kratze mir verlegen den Nacken.

„Nichts gegen dich, aber ich stehe nicht auf Frauen. Glaube ich zumindest", meinte ich und wurde zum Ende hin immer leiser.

Plötzlich fing sie an zu Lachen und obwohl ich nicht wusste was los war, stieg mir die Röte ins Gesicht.

„Ich steh' doch selbst nicht auf Frauen. Ich hab nur gefragt, weil du doch als Model arbeitest.
Ich überlege seit einiger Zeit auch mit dem Modeln anzufangen, aber hab in dem Bereich noch nicht so viel Erfahrung und wollte dich nach ein paar Tips fragen", erklärte sie und hielt sich vor lachen den Bauch, am liebsten wäre ich im Boden versunken.

„Oh", war alles was ich dazu sagen konnte, danach sagte keiner von uns beiden mehr ein Wort.

„TIANA", hörte ich Ney von oben schreien.
Erleichtert seufzte ich, da die Stille mittlerweile schon ein wenig unangenehm geworden war. „Ich bin gleich wieder da", meinte ich und ging nach oben, woraufhin sie nickte.

Währenddessen ich die Treppen hoch zu seinem Zimmer ging, überlegte ich ob ich ihm von dem kleinen Missverständnis erzählen sollte, entschied mich aber letztendlich dagegen, da er mich erst auslachen und dann den Rest meines Lebens damit nerven würde.

•more than just friends• Kylian Mbappé Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt