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Mel's POV

Als ich schließlich an meinem Geburtsort angekommen war, wurde die Surrealität zur Realität.

Mechanisch gesteuert folgte ich, ohne einer Begrüßung, meiner Erzeugerin und biologischen Schwesternanhängsel in das Schlafzimmer meines Vaters.

Auch wenn ich es niemals laut ausgesprochen hätte, aber ich musste zustimmen, dass er wirklich verdammt schlecht aussah.

Die Königin, nahm neben seinem Bett Platz und legte ihre Hand in die Seine. Vermutlich die erste liebevolle Geste seit meiner Zeugung, bevor ihnen bewusst wurde, welch großer Fehler ich nicht war.

Ich stand am Fuße des Bettes und rührte mich keinen Milimeter, im Augenwinkel immer die Tür als Fluchtmöglichkeit im Blick.

Mein Vater hustete und flüsterte dann schwach: "Komm her, Melody."

Doch ich schüttelte stur den Kopf. Ganz ehrlich. Wir hassten uns. Also warum zum Teufel sollte jetzt alles gut sein nur weil mein Vater am Rad der Zeit drehte? Nein dieses Spielchen mache ich bestimmt nicht mit.

Er gab meiner Mutter und Schwester ein Zeichen das Zimmer zu verlassen.

Ich wollte mich ebenfalls aus dem Staub machen, doch da brüllte er bereits mit gebrechlicher Stimme: "Du bleibst hier Melody Rose Jones!!"

"Nenn mich nicht so!!!" brüllte ich zurück.

Ich hasste meinen zweiten Namen, beinahe so sehr wie diese Familie.

Die anderen Beiden verschwanden wortlos und so war ich alleine mit dem König.

Angepisst scharrte ich mit dem Fuß auf dem teuren Perserteppich bis sich die Fäden langsam zu lösen begannen.

Eine Weile sprach niemand von uns ein Wort.

Doch dann räusperte sich mein Vater. "Komm bitte her mein Kind." versuchte er es nochmal. Diesmal etwas freundlicher.

Ich wusste er würde mich nicht gehen lassen, solange ich nicht nach seinen Regeln spielte.

Widerwillig ging ich also auf ihn zu und stellte mich mit etwas Abstand neben das Bett.

Sollte er halt diesen Kampf gewinnen. Würde vermutlich unser letzter werden.

Er blickte mich an.

Ich versuchte dem auszuweichen und ließ stattdessen meinen Blick im Raum umher schweifen.

Erstaunlich wie viel Zeit ich früher hier verbracht hatte als wir noch klein waren. Unser Vater laß jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte vor oder spielte Puppentheater mit uns.

Das war tatsächlich die schönste Zeit meines Lebens.

Ein Stechen in der Brust riss mich zurück in jene Realität, in der mir erneut bewusst wurde wie verdammt kaputt und verschwendet diese war.

"Wie geht es dir?" fragte mein Vater.

"Gut." erwiderte ich ohne ihn dabei anzusehen.

"Wie läuft es in der Schule?"

Ich zuckte mit den Schultern. "Gut."

"Schön."

"Kann ich jetzt gehen?"

"Nein."

Genervt verdrehte ich die Augen.

"Deine Schwester sie-."

"Ganz ehrlich, um was geht es hier eigentlich?! Hast du mich nur her bestellt um mir zu sagen wie toll meine Schwester ist und was für ein Versager ich bin?!" mittlerweile hatte ich die Nase voll. Eigentlich hätte ich es besser wissen müssen, warum auch sonst sollten sie mich hier her locken?

"Deine Schwester hat erzählt, dass du nette Freunde gefunden hast und glücklich zu sein scheinst . Das freut mich für dich." fuhr er unbeirrt fort.

Das haute mich mit einem Schlag völlig aus dem Konzept. Meine Schwester hatte etwas Positives über mich erzählt?

"Hör zu Melody, ich weiß nicht mit welcher Erwartungshaltung du hier her gekommen bist. Aber du bist hier weil ich etwas mit dir besprechen möchte. Und zu allererst möchte ich dir sagen: Es tut mir leid. Einfach alles."

Alter, was geht denn jetzt ab?!

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~ Helix❤



Stars keep us apart || Fate: The Winx SagaWhere stories live. Discover now