»Lass mich! Ich bin sauer auf dich«

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Sasha

Ich wische mir mit einem feuchten Tuch über den Bauch und ignoriere Rebecca's druchdringenden Blick. Ihre Augen bohren sich in meinen Kopf.

»Beim Sex erwischt werden, kann ich wohl von meiner Liste streichen«, sage ich amüsiert und ziehe mir wieder mein Hemd an.

»Einen aufgekratzten Rücken auch. Es sieht aus, als hättest du mit einer Wildkatze gekämpft«, murmelt Waylen und nimmt sich aus dem Kühlschrank vier Flaschen Wasser. Er stellt sie auf den Kaffeetisch, damit sich jeder eine nehmen kann.

»Sieht's so schlimm aus?«, frage ich verwundert und öffne eine Flasche, um daraus zu trinken. Das kühle Wassee tut gut. Ich fühle mich alt. Ich würde zwar zu einer zweiten Runde nicht Nein sagen, aber da müsste schon Myles mich reiten.

»Ich setze mich nie wieder auf diese Couch«, sagt Waylen angewidert und schaltet den Film auf Pause. Demonstrativ setzt er sich auf den Boden. »Hättet ihr es nicht in deinem Zimmer machen können?«

»Sorry, aber du hast Myles gesehen. Ich hab mich wie ein Fünfzehnjähriger gefühlt, der zum ersten Mal sexuellen Kontakt mit einer anderen Person hat«, sage ich amüsiert und wische auch über den Stoff. »Wir haben nichts hinterlassen.«

»In Zukunft sollten wir ein Zeichen machen.« Waylen klopft neben sich und natürlich setzt Rebecca neben ihn, da sie nicht neben mir sitzen möchte.

Ich denke nicht, dass Myles damit Recht hat, dass sie sich so schnell wieder einkriegen wird und ich kann es ihr nicht verübeln. Ich habe ihn wie Dreck behandelt.

In dem Moment hat mein Kopf danach geschrien, dass es die richtige Entscheidung ist, meine Koffer zu packen und Myles nie wieder über den Weg zu laufen.

Ich dachte, es wäre die Lösung all unserer Probleme. Ich wäre das Problem und müsste mich aus seiner Gleichung ausradieren. Ich denke immer noch nicht, dass er durch mich zu der gewünschten Lösung kommt, aber ich bin glücklich. Ich will nicht sagen, dass ich noch nie in meinem Leben so glücklich war, aber ich bin mir sicher, dass dieser Moment eines Tages noch kommt und da wird er keine kleine Rolle spielen.

Ich seufze und strecke mich. Um das Thema zu wechseln, auch wenn es mich nicht sonderlich interessiert, frage ich, »Wie war eurer Date?«

»Schrecklich«, sagen beide gleichzeitig und lachen. Rebecca trinkt einen Schluck aus ihrem Wasser und seufzt wie ich davor. »Valentinstag ist ein schrecklicher Tag. Überall verliebte Pärchen, die es an jedem x-beliebigen Ort treiben wollen. Sogar im Kino bei einem Horrorfilm.«

»Romantisch«, scherze ich und hebe Myles' Kleidung auf, um sie zu falten und neben mich zu legen.

Sie mustert die Küche und grinst breit. »Hast du ihn so rumbekommen? Das hätte ich mal versuchen sollen.«

Wir sind wieder beim alten Thema angekommen. Ich habe so das Gefühl, darum werden sich heute und auch noch die nächsten Jahre alle unsere Gespräche drehen.

»Myles war schon vorbereitet. Ich denke also eher, er hat mich rumbekommen«, erkläre ich ihr belustigt und sehe zur Badezimmertür. »Jetzt kommt er bestimmt nie wieder raus.«

»Das war peinlich für alle Anwesenden.« Waylen verzieht das Gesicht ein weiteres Mal und nimmt sich seine eigene Flasche. »Können wir so tun, als wäre das nie passiert?«

»Ja«, sagen Rebecca und ich zustimmend.

Sie erzählen mir von ihrem Rendezvous, welches beinhaltet, dass jemand neben Waylen vor Schreck zusammengezuckt ist und ihm Fanta über den Kopf geschüttet hat. Danach haben sie das Ende sausen lassen und sind strickt nachhause gekommen. Das erklärt auch, warum sie früher gekommen sind als erwartet und ausgemacht.

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