The Sea

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 7 The Sea (Titel by Kat Frankie)

***

19 Stunden zuvor

"Wo ist es? Wo? Ich muss es sehen..." Halsteads Stimmte tönte durch die Empfangshalle des Reviers, ehe er den Tresen, und somit Trudys Aufenthaltsort, erreicht hatte. 

Unter normalen Umständen hätte sie ihn mit einem sarkastischen Kommentar, wie: '... Ihnen auch einen schönen guten Abend, Detective!" empfangen, aber nicht heute Nacht. Auch wenn sie sich selber für eine erfahrene Polizistin hielt, die bereits einige Tragödien miterlebt und von noch viel mehr gehört hatte, ging ihr diese hier ein wenig zu sehr unter die Haut. Ohne zu antworten, bedeutete sie einem ihrer Kollegen den Empfang für sie zu übernehmen, während sie selber die Treppen zum Büro der Spezialeinheit hinaufstieg. Halstead und Upton folgten ihr dicht auf den Fersen. Sie hätte ihm auch einfach sagen können, dass er das alles sein Team fragen solle, da sie schließlich aktuell das Telefon mit dem entsprechenden Bild von Halsteads Frau in Besitz hatten, aber aus irgendeinem Grund wollte Platt es ihm selber zeigen, in der Nähe des Detectives sein, wenn er es zum ersten Mal sah. Wenn die Erkenntnis einsetzen würde, dass das hier gerade wirklich passierte und das letzte Bisschen Hoffnung, dass es sich immer noch als schlechter Scherz herausstellen könnte, für immer vernichtet werden würde. Nicht, dass sie ihn umarmen wollte oder dergleichen. Nicht, dass Jay das wollen würde, aber vielleicht gab es irgend etwas, das Trudy für ihn tun konnte. Manchmal erinnerte Halstead sie an einen kleinen, verlorenen Jungen, zumindest an Tagen wie diesem. Vielleicht war es diese gewisse Verlorenheit und Verletzlichkeit, die er ausstrahlte, die sie dazu verleitete sich ihm gegenüber insgeheim wie eine Glucke zu benehmen, auch wenn sie ihm dies meist nur mit einer gewissen Schroffheit zeigte. Vielleicht tat es ihr auch einfach nur leid, dass sie ihn gestern Mittag noch so aufgezogen hatte, obwohl das Glück des Detectives scheinbar zerbrechlicher gewesen war, als irgendjemand hätte ahnen können. Als sie das Büro betraten, begrüßte sie niemand. Jedoch betrachteten acht Augenpaare Jay, Hailey und Trudy mit spürbarem Unbehagen. Standen sie alle immer noch unter Schock? 

"Wer hat das geschickt? Wie ist es hierher gekommen?" Jay schien seine Stimme wiedergefunden zu haben, denn er stellte alle relevanten Fragen als Trudy das Gerät von Atwaters Schreibtisch nahm. Nicht in der Lage sich in Geduld zu üben, saß der Detective ihr geradezu m Nacken:

 "Das Übliche - ein Jugendlicher hat das Päckchen einem von der Streife draußen in die Hand gedrückt und gesagt es sei für Sie. Wir haben es auf Sprengstoff usw. untersucht, da es sauber aussah aufgemacht und voilà... Es sind keine Spuren drauf, außer diese eine Nachricht und das Foto, keine Fingerabdrücke, gar nichts... Es tut mir leid Jay..."Ihre Stimme blieb ihr zum Schluss fast weg, denn Jays Augen weiteten sich vor Schrecken und Wut zugleich, als sie ihm das Handy überreichte...

***

Als sie wieder zu sich kam, nahm sie einen rostigen, metallische Geschmack in ihrem Mund war. Es schmeckte nach Blut. Ihrem eigenen Blut. Rianne kontrollierte schnell wo es herkam und fuhr sich mit der Zunge über den Mund. Ihre Lippe war aufgesprungen und tat höllisch weh und auch ihre Nase fühlte sich etwas beschädigt an. Eigentlich dröhnte ihr gesamter Kopf. Ein Stöhnen entfuhr ihr. Sie blinzelte ein paar Mal mit den Augen und versuchte sich in der vollkommenen Dunkelheit um sich herum zu orientieren, klopfte sich so gut es ihr mit immer noch gefesselten Händen gelang ab, um weitere Schmerzen und Verletzungen aufzuspüren. Auf einmal überkam sie lähmende Angst, dass ihre Entführer sich vielleicht doch dazu entschieden hatten sie umzubringen - sie einen langsamen und schmerzvollen Tod sterben zu lassen. Aber dann fiel ihr wieder ein warum sie so desorientiert war: Er hatte ihr einen Schlag ins Gesicht verpasst! Erst mit dem Kopf und dann mit seiner Faust. Mit voller Wucht. Das gleiche Arschloch, dass sie vorhin beinahe vergewaltigt hätte. Er war zurückgekommen und als Rianne verlangt hatte denjenigen zu sprechen, der hier das Sagen hatte, dessen Stimme sie glaubte erkannt zu haben, wenn ihr Verstand sie nicht inzwischen völlig im Stich ließ, hatte er gelacht: "Er kann dir jetzt auch nicht helfen! Sei dir nicht so sicher, dass er dich nicht töten möchte, bambina..." Und dann hatte er sie bewusstlos geschlagen. Wieviel Zeit war wohl vergangen? Es war schwer zu sagen. Was hatte er noch mit ihr gemacht? Eine Sekunde lang war die Panik zurück, drückte ihr die Luft ab, betäubte sie und ließ ihre Augen brennen. Ein jammervolles Schluchzen entwich ihrer Kehle, aber nach ein paar tiefen Atemzügen versuchte Rianne sich auf die Fakten zu besinnen:Soweit sie feststellen konnte, war ihr nichts Schlimmes passiert, bis auf die aufgeplatzte Lippe und den dröhnenden Schädel. Außerdem fiel ihr auf, dass sie nicht mehr so extrem zitterte. Scheinbar hatte jemand einen Heizofen in ihre Nähe gestellt und sie in eine Decke gewickelt. Also wollten sie sie nicht umbringen! Sie wollten nicht, dass sie an Unterkühlung starb... Zumindest noch nicht... Sie brauchten sie für irgend etwas, also mussten sie sie noch eine Weile am Leben erhalten. Bizarrerweise wusste Rianne nicht, ob sie das beruhigte, oder sie sich darüber Sorgen machen sollte, was "danach" kam. Nachdem sie das oder denjenigen bekommen hatten, das sie wirklich wollten...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 13, 2022 ⏰

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