Paddock Geschichten Part III

XXXI. Summerbreak '22 (F2) & (F1 x F3)

Frederik Vesti x Jüri Vips

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„Fred warte", ertönte es hinter ihm, „Hast du kurz einen Moment?"

Überrascht blieb er stehen.

„Was gibt's Marcus?"

„Bitte", deutete der junge Kiwi mit dem Kopf hinter sich, „Bitte schreib ihn nicht ab. Nicht so. Nicht ohne ihn angehört zu haben."

Im Schatten versteckt, einige Meter hinter ihnen, entdeckte er Jüri.

„Glaubst du ihm seine Reue?", musterte er auf die Entfernung den Mann, den er gerade erst angefangen hatte besser kennenzulernen und der jetzt als persona non grata galt.

„Ich kenne ihn und du kennst ihn auch sonst hättest du ihn..."

„Menschen können sich verstellen."

„Menschen machen aber auch Fehler", konterte der Kiwi ruhig, „Das macht uns ja zu Menschen und deshalb gibt es zweite Chancen."

„Und wieso spricht er mich dann nicht selbst an?"

„Dein Ernst?", begann Marcus ungläubig zu lachen, „Ihr meidet ihn alle, als hätte er eine ansteckende Krankheit."

Dem konnte er nur schwer widersprechen, denn tatsächlich war auch er Jüri bewusst aus dem Weg gegangen.

Dessen unbedachte Äußerung hatte ihn nämlich wirklich schockiert und daran zweifeln lassen, was für ein Mensch der Este war.

„Ich denke darüber nach", nickte er leicht und wandte sich zum Gehen, „Sag ihm, ich melde mich. Okay?"

Beim letzten Rennen vor der Sommerpause in Ungarn hatte er das allerdings noch immer nicht getan.

Jüri war nur mehr ein Schatten seiner selbst. Er erkannte den sonst immer gut gelaunten Hitech Piloten kaum wieder. Der Este wirkte konstant auf der Hut, sprach nur das Nötigste und wenn er versuchte zu lächeln, schwappte sofort auch grenzenloser Kummer mit rüber.

„Verpiss dich", brummte Marcus ihn an, als er kurzentschlossen auf das Hitech Duo zutrat.

„Ich wollte mich entschuldigen", ließ er sich jedoch nicht abwimmeln.

„Okay toll", war es wieder der Kiwi, der das Wort ergriff, „Haben wir gehört, danke und bis dann."

„Jüri", wandte er sich deshalb direkt an den Esten, „Es tut mir leid. Ich bin nicht blind, ich sehe, dass es dir nicht gutgeht und... Ich bitte dich ebenfalls um eine zweite Chance."

„Ich denke darüber nach", zitterte Jüri so dermaßen die Stimme, dass er sich selbst nun, wie Abschaum fühlte, „Ich melde mich."

Eigentlich machte er mit seinen Freunden Urlaub am Meer. Ein Ferienhaus, Abgeschiedenheit, dänischer Sommer, Strand, gute Laune und alles was sonst noch dazu gehörte.

Eigentlich.

„Du solltest nicht hier sein Frede", stupste sein bester Freund Michel ihn an und schob ihm ein Päckchen zu, das mit einer ziemlich provokanten knallpinken Schleife verziert war.

„Was ist das."

„Dein Lieblingshoodie, du wirst ihm den schenken. Er hat doch jetzt Geburtstag oder nicht?"

„Morgen", gab er nickend zu, „Aber..."

„Hör auf zu diskutieren und fahr los. Soweit wir wissen ist er nach Hause geflüchtet."