41. Vertrauensfrage

740 39 12
                                    

Knappe Kiste!

Darüber kann man schon einmal den Upload eines neuen Kapitels vergessen ;) Na, Hauptsache, die Schale bleibt da, wo sie hingehört, dafür update ich heute beide FCB-FFs :)

Ich wünsche euch einen wunderbaren Start in die kurze Woche!

<3

________________________________

"She said "I don't know if I've ever been good enough - I'm a little bit rusty, and I think my head is caving in - And I don't know if I've ever been really loved - By a hand that's touched me, and I feel like something's gonna give - And I'm a little bit angry." - Well, this ain't over - No not here, not while I still need you around"

Matchbox Twenty - Push


Am Dienstag kochte Joshua tatsächlich nochmal für mich, sogar mit Nachtisch und Martini zum Abschluss. Ich war im Vorfeld ein wenig nervös gewesen. Allein schon die Frage, was ich zum Anziehen mitnehmen sollte. Bei Leon lieh ich mir ja zur Not auch seine Jogginghose, aber bei Joshua...ich meine, ich wollte ihn nicht noch zusätzlich ermutigen, aber im Flanell-Schlafanzug wollte ich trotzdem nicht antanzen. Ich entschied mich also für ein schwarzes Top und Hotpants, das war unverfänglich. Den ganzen Tag war ich im Haus hin und her getigert. Ob er jetzt, in der Nacht vor seinem Urlaub, tatsächlich mit mir...naja...schlafen wollte? Wollte ich? Eigentlich eher nicht. Ich konnte gar nicht genau erklären, weshalb ich zögerte, aber irgendwie...war der Zeitpunkt eben noch nicht richtig. Außerdem hatte er bestimmt riesige Erwartungen, und wenn es total daneben ging und er dann für zwei Wochen wegflog, dann würde sich das in meinem Gehirn verfestigen und ich würde mich erst recht nie wieder trauen...nein, nein, ich wollte wirklich noch nicht.

Aber der Martini war lecker, und schließlich landeten wir auf seinem Sofa vor dem Fernseher und sahen uns eng umschlungen irgendeinen amerikanischen Krimi an.

„Wie geht's eigentlich Leon?", fragte Joshua irgendwann.

„Gut. Wenn sein Sonnenbrand mittlerweile weg ist, denke ich. Wir waren am Sonntag an der Isar."

„Ach ja..." Weil Joshua bei diesem ‚Ach ja' irgendwie komisch klang, setzte ich mich ein wenig auf. Der Abend bis hierher war wirklich wunderbar verlaufen, langsam gewöhnte ich mich an Joshua als meinen Freund, und ich konnte kaum fassen, wie zuvorkommend er war. Ich würde ihn in den nächsten zwei Wochen vermissen, da war ich mir ziemlich sicher.

„Wieso?", fragte ich also.

„Nur so." Joshua sah mit neutralem Gesichtsausdruck gerade aus, und das war der Grund, weshalb ich mich schließlich ganz aufrichtete und ihn musterte.

„Sag jetzt. Was ist?"

Joshua verzog ein wenig das Gesicht, aber dann griff er neben sich. Dort stand ein Korb mit Zeitungen. Joshua musste nicht danach schauen, er schien die Zeitung bewusst ganz zu Oberst hingelegt zu haben, denn er reichte mir das Blatt, ohne einen Blick darauf zu werfen.

„Seit wann liest du denn die BILD?", fragte ich lachend, aber dann verstummte ich, weil Joshua eben nicht lachte. In mir keimte ein Verdacht auf. Bildzeitung, Isarstrand, Sommer, Leon und ich...ich fühlte mich stark an das erste Mal erinnert, als ich unfreiwillig in der Klatschspalte gelandet war. Mit einer bösen Vorahnung blätterte ich also zum Lokalteil. Und tatsächlich. Ich seufzte leise, als ich die kurze Bildunterschrift überflog. Gezeigt wurde natürlich genau die eine Sekunde, in der ich mich klatschnass an Leon gepresst hatte, um ihn zu ärgern. Wenigstens erkannte man mich nicht, weil ich das Gesicht abgewandt hatte. Aber die Bildunterschrift war schon kompromittierend genug.

Surrender (Leon Goretzka)Where stories live. Discover now