KPOP-Adventskalender 2022

21. Türchen - Cloudy_Haru

Warmer Schnee

Bands: GirlgGirlgroup Oh My Girl & Boygroup ONF

Mihyun's P.o.v.

Mein Blick schweifte zu der Uhr, die über der Tafel hing. Würde sie es noch pünktlich zu Stundenbeginn schaffen? Jeden Morgen in der Woche fragte ich mich dieselbe Frage und kannte die Antwort nur zu gut. Sie würde mit dem Klingeln den Raum betreten und war so gerade noch pünktlich. Der Gedanke ließ mich etwas schmunzeln.

Wenige Sekunden war der Zeiger von der Sechs entfernt. Bevor er diese jedoch erreichen konnte, öffnete sich die Tür, worauf Seunghee in den Raum gestolpert kam.

Wir schauten uns an, während sie mir kurz zuwinkte, was ich erwiderte. Schnell ging Seunghee zu ihrem Platz, um ihre Materialien für den Unterricht auszupacken. Danach setzte sie noch ihre Brille auf, welche so rund wie ihr Gesicht war. Ich beobachtet Seunghee weiter, auch als die Stunde begann und der Lehrer unterrichtete.

Ich meine, wie konnte man Seunghee's verpeilte sowie süße Art nicht mögen?

Sobald die Stunde vom Lehrer beendet wurde, kam ein knuffiges Hündchen an meinen Platz gerannt. Seunghee stellte ihr Essen auf dem Tisch ab, ehe sie noch einen Stuhl holte. Gemeinsam begannen wir mit essen.

"Kann es sein, dass du die Stunde mal wieder nicht aufgepasst und mich beobachtet hast?", fragte Seunghee, doch es klang mehr wie eine Aussage. Ich stimmte ihr mit einem Lächeln zu: "Ja, jedoch kann ich nichts dafür, wenn meine Freundin so wunderschön aussieht."

Bevor Seunghee den nächsten Bissen nehmen konnte, beugte ich mich über den Tisch und schenkte ihr einen sanften Kuss auf die Nasenspitze. Wir beide lächelten uns verliebt an, ehe wir uns wieder ans Essen machten.Nicht lange dauerte es bis wir unterbrochen wurden. Jiho, ein Klassenkamerad und Freund, rief begeistert: "Seunghee! Mimi! Schaut, es schneit!"

Während ich von meinem Platz aus nach draußen schaute, sprang Seunghee auf. Sie öffnete das Fenster und ließ eine kalte Brise in den Raum, wofür das unschuldige Kind einige leidende Blicke bekam. Bevor Seunghee das Fenster allerdings wieder schloss, steckte sie ihren Kopf raus, um die Schneeflocken nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren.

Mit einer Drehbewegung und breitem lächeln, kam sie zurück zu mir. Einzelne Schneeflocken waren auf ihrem dunkelbraunen Haar sichtbar. Die Wärme von Seunghee ließ diese wie mein Herz schmelzen. Es machte mich einfach glücklich, meinen Partner so glücklich zu sehen.Als Yewon äußerte: "Es ist echt mit einem Schlag kalt geworden und jetzt schneit es auch noch, das hält doch kein Lebewesen aus", verschwand das Lächeln von Seunghee. Ich erinnerte mich ebenfalls an Meebong und war negativ gestimmt.

"Was ist denn los?", fragte Shiah wegen der bedrückten Stimmung von uns beiden. Seunghee antwortete: "Mimi (Mihyun) und ich kümmern uns schon seit ein halbes Jahr um eine Streunerkatze."

Hyojung verstand nicht, was das Problem dabei war, weswegen ich erklärte: "Keiner von uns beiden darf ein Haustier haben und erst recht nicht einen Streuner aufnehmen, weswegen Meebong in der Kälte draußen bleibt."

Es wurde still in unserer Runde, während jeder nun nachdenklich gestimmt schien. In der heutigen Zeit war es schon schwer genug sich selbst sowie seine Familie zu versorgen, da soll man sich noch um ein Tier kümmern? Immerhin sind die Produkte und der Arzt nicht gerade günstig.

"Ah! Wieso fragt ihr nicht Minkyun aus der 2C, ob er sich um Meebong kümmert?" schlug Yubin ihren Einfall vor."Meinst du den lauten MK?" fragte Jiho sicherheitshalber nach. Yubin nickte, ehe sie uns mitteilte: "Minkyun kann zwar manchmal echt laut sein, aber genauso kann er ruhig sein. Wie sonst würde er es schaffen sich täglich, um Tiere zu kümmern?"

Eine Schweigeminute für diesen erstaunlichen Fakt herrschte bei jedem außer Yubin.Ich nahm Seunghee's Hand in meine, ehe ich aufmunternd sagte: "Ich werde ihn in der großen Pause fragen, okay? Falls Minkyun es aus irgendeinem Grund nicht tun kann, finden wir eine andere Lösung." Ihre Mundwinkel zuckten etwas nach oben, bevor sie sich bedankte.

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Zwei weitere Unterrichtsstunden überstanden, war nun endlich die große Pause. Ich machte mich direkt auf den Weg, Minkyun zu suchen. Dieser begann im Klassenzimmer von der 2C. Weit war mein Weg zum Glück nicht, da der Raum direkt neben dem meiner Klasse war.
Entschlossen schob ich die Tür auf, nur um darauf zurückzuschrecken. Ein lauter Schrei ging durch den Raum, wodurch eine Person ihren Spitznamen bestätigte.
"Kann man dir weiterhelfen?" vernahm ich eine ruhige Stimme von rechts. Mit einem Kopfschütteln gab ich zum Verstehen, dass ich keine brauchte. Ich bedankte mich bei der Person, die sich als Hyojin herausstellte. Er schien ein netter Typ zu sein.
Nach kurzer Ablenkung setzte ich meinen Weg zu dem Zielobjekt fort. Ich blieb vor einer kleinen Gruppe Jungs stehen und beobachtete, wie sie sich gegenseitig ärgerten oder vielleicht auch nicht? Ein weiterer Grund, warum ich männliche Lebewesen nicht verstand.
"Ähm, hey. Minkyun könnte ich vielleicht kurz mit dir sprechen?", unterbrach ich die Jungs bei ihrem Tun und bekam drei neugierig Blicke ab. Der Gefragte stimmte zu, danach gingen wir in eine ruhige Ecke. Ich erklärte ihm die Situation mit der Streunerkatze um die Seunghee und ich uns kümmern, ehe ich fragte, ob er sie aufnehmen könnte.
Minkyun gab mir mit einem Lächeln zu Antwort: "Sehr gerne, tatsächlich habe ich zurzeit noch ein wenig Platz und keine Sorge um die Kosten. Ich arbeite nämlich mit dem örtlichen Tierheim zusammen und bekomme so ein paar Rabatte."Wir machten uns aus, heute gemeinsam Meebong zu ihm zu bringen. Wer hätte gedacht, dass wir dem kleinen Lebewesen doch noch einen warmen Ort zum Bleiben schenken konnten?

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Natürlich blieb es nicht vor meiner Mama geheim, dass ich mich um eine Katze kümmerte. Während das Später-nach-Hause-kommen keine große Sache war, waren die ganzen Katzenhaare auf meiner Kleidung nicht ganz so unauffällig.

Allerdings hatte sie nicht streng darauf reagiert. Sie meinte, wenn ich mich schon so lange und täglich um Meebong kümmerte, würde ihr zeigen, dass ich es ernst meine. So schlug sie überraschender Weise vor die Katze aufzunehmen unter den Bedingungen, dass ich mich um die Katze kümmerte und ein Teil der Kosten von meinem Taschengeld bezahlte. Für mich war dies überhaupt kein Problem, da es die ganze Zeit schon so war mit Unterstützung von Minkyun sowie Seunghee natürlich.

Gerade waren Seunghee und ich dabei unsere Winterausrüstung, die aus einem dicken Mantel, Stiefel, Schal, Mütze und Handschuhe bestand, anzuziehen. Meine Mama schaute um die Ecke und fragte aus dem Nichts: "Wie kamt ihr eigentlich auf den Namen Meebong? Jenes frage ich mich schon lange."

Mein Partner und ich lächelten uns an, ehe ich erklärte: "Ich wollte sie Mee nennen, nicht nur weil es meinem Namen ähnelt, sondern auch weil Mee schön bedeutet."
"Ihre orangen Augen haben mich an einen Phönix erinnert, besonders weil sie so allein schien, deswegen Bong", ergänzte Seunghee den Namen unseres Kindes.

"Was für ein angenehmer Name", meinte Mama, ehe sie uns verabschiedete: "Bis später." Wir erwiderten ebenfalls ein "bis später", bevor wir die Wohnung nach draußen verließen.

Mit keinem Ziel im Kopf, liefen wir einfach los, genossen die frische Luft und schalteten ab. Nicht lange dauerte es bis mir eine Hand vor mein Gesicht gehalten wurde, diese ergreifend zog ich sie noch ein wenig mehr zu meinem Gesicht, um einen Kuss auf den Baumwollstoff zu hauchen. Unsere Hände blieben den restlichen Weg miteinander verschränkt.

Auf unserer Heimkehr fing es mit schneien an und es mag sich komisch anhören, aber dieser Schnee fühlte sich warm an.

Für einen Moment blieben wir stehen, um uns die tanzenden Schneeflocken anzusehen. Sie flogen so schwerelos von oben hinunter, drehten sich um sich selber und auch um uns beide rum. Dieser Augenblick fühlte sich magisch an.

Meinem Gefühl und Augen nicht trauen, testete ich, ob ich in der Realität war, indem ich mich vor Seunghee stellte und in ihren Sternhimmel schaute. Ich legte meine Hände an ihre Wangen, ehe ich mich ihr nährte und sanft meine Lippen auf ihre legte.

Der Schnee rieselte weiter auf uns, jedoch blieben das Wärmegefühl und der magische Anblick.

cloudy_haru