Chapter 36

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Ich musste mir irgendwas überlegen und das am besten Zeitnah. Ich würde nur noch knapp drei Minuten haben, bevor ich sterben würde.

Shit. Shit, shit, shit, shit, shit! Irgendwas muss mir doch einfallen! Wirklich viel zum umschauen hatte ich nicht mehr, ich stand nämlich auf dem letzten Teil des Universums.

Doch es war zu spät. Der Kugelblitz war bereits dabei mich einzusaugen. Meine letzte Stunde hatte geschlagen...

Ich erinnerte mich an all die schönen Momente in meinem Leben. Als ich auf Ben traf, was ich danach mit ihm erlebte und vor allem meine kurze aber wunderschöne Zeit mit Fünf.

Die Tränen nahmen kein Ende mehr. Ich spürte, wie sich der Kugelblitz förmlich durch mich durchfraß. Ein komisches Gefühl durchfuhr mich und ich schloss meine Augen.

Tschüss Welt. War schön dich gekannt zu haben...

Eigentlich erwartete ich jetzt tot zu sein. Fühlte es sich so an? Fühlte es sich so an tot zu sein?
Ich öffnete meine Augen. Doch ich... ich konnte alle sehen. Ich... lebte?!

Ich sah Fünf, wie er Dad anschrie. Eine direkte Kraftlosigkeit und Erschöpfung fuhr durch meinen gesamten Körper. Ich konnte mich kaum noch auf meinen Beinen halten.

„F-Fünf..."

Schriftsteller's Sicht

Fünf war wütend. Sehr wütend sogar. Reginald hatte gerade tatsächlich die Liebe seines Lebens sterben lassen. Fünf wusste das. Er wusste alles. Nur er alleine. Er hatte sogar Tränen in den Augen.

Und er ließ Reginald seine Wut spüren. Er schrie ihn an. Wie konnte er auch nur Leah zurück lassen? Seine eigene Tochter... und Fünf's große Liebe.

Doch was keiner bemerkte war eine grelle Gestalt, die auf einmal mitten im Raum auftauchte. Diese Gestalt verlor ihr Licht und plötzlich stand Leah an dieser Stelle.

Tatsächlich. Leah überlebte aufgrund ihrer Stärke und den Erinnerungen an ihre Liebsten. Keiner bemerkte sie, da alle auf den schreienden und wütenden Fünf fokussiert waren.

„F-Fünf..."

Fünf drehte sich geschockt um, als er ihre Stimme hörte. Und auch alle anderen drehten sich um. Leah's Kraft war am Ende und sie kippte um. Fünf teleportierte sich sofort zu ihr.

Er hielt sie ihm Arm und sank mit ihr auf den Boden. Leah verlor das Bewusstsein. Sie lag nun einfach da. Einfach so in dem Arm von Fünf, der dachte das sie gestorben war. Er strich ihr über das Gesicht und wischte die Tränen weg.

„Süße? Hey?"

Fünf war überfordert. Überfordert mit der ganzen Situation. Doch er musste jetzt für sie da sein. Für das Mädchen, dass er über alles liebte...

Leah's Sicht

Ein starker Schmerz durchfuhr mich und meinen Körper. Ich öffnete langsam meine Augen und schaute mitten in Fünf's Augen, die mit Angst und Besorgnis erfüllt waren.

„Oh Gott, danke..."

Er umarmte mich und war sichtlich erleichtert. Ich wusste nicht wirklich was passiert war. Ich wusste nur, dass ich gerade mehr als nur erschöpft war.

Ich setzte mich langsam auf. Da mir allerdings schwindelig war, lehnte ich mich an Fünf und versuchte erstmal alle Gedanken und Erinnerungen zu sammeln.

Ich schaute mich um. Alles sah genauso aus wie vorher. Einfach wie das normale Hotel. Alle anderen saßen im Raum verteilt und redeten durcheinander. Bis ich Dad erblickte.

Ich formte meine Augen zu Schlitzen und starrte ihn an. Ich konnte mich wirklich nicht mehr erinnern, aber irgendwas musste es mit ihm zu tun haben. Mein Gehirn wollte bei ihm stehen bleiben.

>>Wie wär's wenn du mir mal dankst? Ich hab dir eben den Arsch gerettet!

Ich zuckte zusammen und schaute mich verwirrt um. Wer war das?

>>Ich bin dein Schatten du Dummkopf, du hörst mich als innere Stimme.

Was zum-? Wie konnte ich mit meinem Schatten kommunizieren? Das- das machte doch überhaupt keinen Sinn...

>>Natürlich macht das Sinn, ach egal. Bedank dich jetzt endlich! Das war sau viel Aufwand dich lebend hier rüber zu bringen!

Eh ja... danke?

>>Geht doch.

Und sie verstummte. Einfach so. Ich wischte mir einmal über mein Gesicht. War das real oder... habe ich mir das gerade alles nur eingebildet? Werde ich vielleicht verrückt?

Wieder blieb mein Blick bei Dad hängen. Ich konzentrierte mich auf ihn. Und plötzlich... Mir fiel alles ein! Er- Ouhh dieser miese Verräter!

Fünf half mir hoch. Ich lief auf Dad zu und stellte mich so vor ihn, dass er gezwungen war, mich anzusehen. Meine Atmung verschnellerte sich und ich starrte ihn mit wunderschönen roten Augen an.

„Du! Was sollte das verdammt nochmal?! Du warst das alles?!"

Er blinzelte ein paar mal und schluckte dann schwer. Er wollte auf den Boden schauen, doch ich hielt seinen Kopf mit meiner Telekinese auf meinem Blick.

„Sag schon! Was sollte das verdammt nochmal?!"

„Ich..."

„Komm mir jetzt ja nicht mit einer Ausrede! Die kannst du dir gleich sonst wohin stecken! Du bist ein mieser Verräter! Du wolltest mich sterben lassen!"

>>Yes, zeig's ihm! Bei Gelegenheit kann ich ja auch rauskommen?

Oh nein. Das lassen wir mal schön.

Ich schüttelte meinen Kopf und schaute ihn wieder wütend an. Blitze tobten nun wieder um meine Fingerspitzen und Dad schaute mich extrem verängstigt an.

„Antworte."

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Ich durfte heute den Weihnachtsengel in meiner Schule für die ganzen kleineren Klassen spielen. Mein Schamgefühl war irgendwo da ganz oben👆🏻🌚

Number X | Five HargreevesWhere stories live. Discover now