Rezo und Mexify

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Ich saß in meinem Zimmer und hörte Mexi und Rezo lachen. Die beiden nahmen mal wieder was zusammen auf.

Ich war gewöhnt, dass es noch spät laut war.

Ich wohnte schon eine Weile bei meinem Bruder Rezo.

Nun musste ich zugeben, dass ich mit den ganzen Leuten die hier ein- und ausgingen überfordert war.

Rezo merkte das und versuchte es mir leichter zu machen, indem er immer Bescheid sagte und ganz in Ruhe erklärte, was heute wieder ansteht.

Ich war ihm unglaublich dankbar.

Natürlich wusste er, dass unser Vater gerne laut wurde.

Das wusste er. Mehr nicht.

Mexi's stöhnen riss mich aus meinen Gedanken. Normalerweise störte mich das nicht.

Normalerweise.

Heute war es unglaublich laut. Nicht, weil er lauter war als sonst. Weil ich alles so laut hörte. Als wäre meine Umgebung unwirklich und jedes Geräusch tausendmal lauter.

Die Luft verschwand, in meinem Kopf hallte der Knall, den es gleich geben würde.

Obwohl...

Ich wusste nicht, ob es einen geben würde. Ich dachte es nur.

Und ich musste mit einem Mal anfangen zu weinen und atmete schneller und die Luft in meinem Zimmer wurde immer weniger. Irgendwo lachte mein Vater. Gleich wird er um die Ecke kommen, meine Tür auftreten und mich mit seinem Gürtel schlagen. Und weil ich Angst hatte, hielt ich mir die Hände an die Ohren, beugte mich nach vorne und berührte mit meinem Kopf fast meine Füße, weil ich im Schneidersitz saß. Ich musste mich nach vorne beugen. Er hörte schneller auf, wenn ich mich gefügig machte. Das Hallen des Knall wurde mit einem Mal extrem laut und ich schrie.

Während mir mein Schrei in den Ohren klang und ich mein Blut rauschen hörte, sprangen zwei erschrockene YouTuber auf und rannten in mein Zimmer.

Wieder knallte es.

Anders.

Echt.

Jetzt war er wirklich da.

Jetzt würde er mich in den Keller schleifen, schlagen, mir morgen Abend zwei Scheiben Brot und eine Flasche Wasser geben, bevor er mich in drei Tagen hinauslassen würde..

Aber er packte mich sanfter als sonst, rüttelte an mir.

Also hörte ich auf zu schreien und hyperventilierte.

Mein Blut war nun, das einzige, was ich hörte, meine Hände kribbelten, meine Füße und selbst meine Wangen kribbelten. Meine Sicht war soeben nicht mehr unwirklich, sondern erst verschwommen und nun scharf.

Ich sah meine Beine. Und wie von allen Seiten die Dunkelheit kam.

Ich war mir sicher, ich würde sterben.

Heulend, hyperventilierend und ohne das es jemanden stören würde. Mich mag eh niemand.


Doch.

So viele.

Ju, Mexi, Gnu, Rezo.

Rezo.

Mein Bruder.

Er mochte mich auf jeden Fall

Oder?

Aber wieso war ich mir mit einem Mal nicht mehr sicher.

Weil ich jeden Moment sterben würde.

Ich bekam soeben endgültig keine Luft mehr.

Der Tod hatte seine Hand auf meinen Mund gelegt, um mich mitzunehmen.

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